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Die Lesung von dnj.wt beruht auf der Korrektur von Posener, in: RdÉ 10, 1955, 93: Er machte darauf aufmerksam, dass das hier verwendete Zahlzeichen „5“ für das Zeichen dnj (= „halbe Kartusche“; Sign-List V11) stehen kann, mit Verweis auf Wb 5, 466 s.v. dnj.wt „Geschrei“, wo dies als Schreibvariante verzeichnet ist. Nach dem Wachtelküken (G43) stehen noch drei Striche für die Zahl „3“, dazu kommt ein t [auf der Photographie bei Klug, Stelen, 554 Abb. 9 Z. 9 oberhalb des Zeichens „Harpune“ (T21) klar zu erkennen; Lepsius, Denkmäler III, 16a hat das t nicht, dafür aber dafür aber de Rougé, Inscriptions, pl. CCL und de Morgan et al., Catalogue, 3; Sethe, Thronwirren, 81 hat es fragend stehen, ebenso ders., Urkunden IV, 139.6, aber mit Anmerkung, dass es vielleicht das ausgebrochene obere Ende des darunter befindlichen Zeichens „Harpune“ gewesen sein könnte; de Buck, Readingbook, 47 hat es wiederum nicht, und auch nicht Borghouts, Egyptian II, 432; im bislang nicht veröffentlichten Faksimile von L. Borrmann-Dücker et al. aus dem Jahr 2012 sind ebenfalls fünf Striche und auch das t wiedergegeben.]. Zur Übersetzung: Sethe, Urkunden, 68 setzte ein Wort dj.wt als Zahlabstraktum „fünf Teile“ an - vgl. noch Sethe, in: ZÄS 47, 1910, 2, 7, 11, 12; dieses Wort dann auch in Wb 5, 420.15. Lalouette, Thèbes, 166; Beylage, Stelentexte, 25 und Hofmann, Königsnovelle, 153 haben es so übernommen; ebenso Lundh, Actor and Event, 36, er transkribiert jedoch (ohne Kommentar) 5 ww.t. Lorton, in: FS Lichtheim II, 671, Gabolde, in: Séhel entre Égypte et Nubie 133 + 139 mit Anm. 32, Klug, Stelen, 85 und Borghouts, Egyptian II, 476 Nr. 9 richten sich dagegen nach Posener.
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Diese Korrektur erfolgt nach G. Posener, in: RdÉ 10, 1955, 93. Die alte Lesung ist ḫnr.tt (Wb 3, 296.9; FCD 193; Hapax legomenon). Das erste Zeichen des vermeintlichen Wortes ist nicht Sign-List Aa1 (ḫ), sondern die Sonnenscheibe (N5) als Determinativ zu tr „Zeit“, das n ist Genitivadjektiv, danach ist zu rq.t zu verbessern, das ungefähr so viel wie „Feindseligkeit; Widerstand“ bedeuten mag (Wurzel: rqi „abwehren; feindselig sein“, WCN 96290, Wb 2, 456.9-12; vgl. rq.wt „Resistenz (einer Schwellung?)“, Med.; WCN 36250, Wb 2, 457.2, MedWb 534). Diese Korrektur wurde übernommen von Lorton, in: FS Lichtheim, 671; Quack, in: LingAeg 3, 1993, 69; Klug, Stelen, 85 mit Anm. 679-680; Lundh, Actor and Event, 36; Gabolde, in: Séhel entre Égypte et Nubie, 133 mit 139 Anm. 31; Hofmann, Königsnovelle, 151; Borghouts, Egyptian II, 432 mit 476 Nr. 8. Beylage, Stelentexte, 24 mit Anm. 36 liest statt rq.t aber rq.tt, nach J. Osing, Die Nominalbildung des Ägyptischen, SDAI 3, Mainz 1976, Bd. II, 335; als Alternative hält er noch eine Lesung wꜣi̯=f ṯr ḫnr.tt „er begann die Verschwörung zu unterstützen“ mit ṯr „respektieren“; vgl. auch Klug, Stelen, 85 Anm. 679 mit Verweis auf K. Zibelius-Chen, Die ägyptische Expansion nach Nubien, TAVO Beihefte 78, Wiesbaden 1988, 194. Sethe, Thronwirren, 38 übersetzte: „neigen [wꜣi̯] nämlich [ṯr] zum Bündnis (?) [ḫnr.tt]“ (ohne Kommentar); ders., Urkunden, 68 mit 3 hat: „die Gefangene zu unterstützen“, mit der Deutung von ḫnr.tt als „Gefangene“ (so noch Wb 3, 296.9), wobei damit die Königin Hatschepsut gemeint gewesen sei, die Thutmosis II. zunächst entthront habe, bevor er sie zeitweilig vom Thron verdrängen konnte. Im bislang nicht veröffentlichten Faksimile von L. Borrmann-Dücker et al. aus dem Jahr 2012 ist der traditionelle Hieroglyphenbestand wiedergegeben, das kreisrunde Zeichen hat darin keine Binnenkonturen, ist also sowohl als Aa1 wie auch als N5 interpretierbar.
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Dieses Wort wird hier als Partizip Perf. Akt. Mask. Pl. gedeutet; der Bezug sind die nubischen Fürstensohne, die in der Vergangenheit vor Thutmosis I. geflohen sind; so Sethe, Urkunden, 68; Lalouette, Thèbes, 166; Klug, Stelen, 85; Gabolde, in: Séhel entre Égypte et Nubie, 133. Lorton, in: FS Lichtheim, 671 mit Anm. 20 interpretiert es als Pseudopartizip 3.Pl.m. mit optativischem Sinn; seine Übersetzung der Passage wtḫ.w ẖr-ḫꜣ.t nb-tꜣ.wj ⸢⸮hr?⸣w š(ꜥ).t n.(j)t nṯr-nfr: „May they flee before the Lord of the Two Lands (on) the slaughtering day of the Good God.“; dies haben Beylage, Stelentexte, 25 und Hofmann, Königsnovelle, 153 übernommen.
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Dieses Wort wird hier als Partizip Perf. Akt. Mask. Sg. aufgefasst; der Bezug sind wohl wiederum die drei abtrünnigen Fürsten; siehe Lorton, in: FS Lichtheim, 671 mit Anm. 21. Nach Klug, Stelen, 15 ist es dagegen nṯr-nfr, d.h. Thutmosis I., der Nubien in drei Untereinheiten geteilt hatte (siehe den Kommentar zu dnj.wt), und die drei Anführer der Aufständischen haben sich jeweils eines Territoriums bemächtigt; diese Deutung auch bei Gabolde, in: Séhel entre Égypte et Nubie, 133. Sethe, Urkunden, 68, Lorton, in: FS Lichtheim II, 671, Hofmann, Königsnovelle, 153 und Boghouts, Egyptian II, 476 Nr. 9 nehmen sḏm.w-Passiv Perfekt („geteilt wurde“) an. Beylage, Stelentexte, 25 mit Anm. 40 setzt parallel zu wtḫ.w ein Pseudopartizip mit optativischer Funktion an, seine Übersetzung: „Man soll das Land teilen“ ist aber dann fehlerhaft - er übersetzt es wie sḏm.w-Passiv Prospektiv.
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Dieses Wort nicht mehr als solches lesbar; siehe Klug, Stelen, 85 Anm. 683. Lepsius, Denkmäler III, 16a, de Rougé, Inscriptions, pl. CCL und auch de Morgan et al, Catalogue, 3 haben unter dem Determinativ „Sonnenscheibe“ drei Striche gesetzt, nicht nur einen; so die Wiedergaben von Sethe, Thronwirren, 81; Sethe, Urkunden IV, 139.5; de Buck, Readingbook, 47. Klug a.a.O. hat die Lesung mit drei Strichen übernommen, und übersetzt daher: „(am) dritten (?) Tag (?)“. Auf der Photographie bei Klug, S. 554 Abb. 9 Z. 9 und auch bei Borrmann-Dücker, Royal Stelae, 41 Abb. 5 stehen drei Striche da, aber der mittlere ist besonders tief eingraviert, der linke und rechte nur oberflächlich, es sieht daher so aus, als ob hier eine Korrektur vorgenommen worden ist?! Auch im bislang nicht veröffentlichten Faksimile von L. Borrmann-Dücker et al. aus dem Jahr 2012 sind drei Striche wiedergegeben, bei denen aber keiner hervorgehoben worden ist.
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