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Ein in der Forschung noch ungelöstes Problem ist die genaue Ausdeutung von mw-qd „umgwandtes Wasser“ (o.ä.), vgl. M. Brose, Eine Neubetrachtung von mw-qd „das umgewandte/umgekehrte/abbiegende Wasser“, in: ZÄS 147, 2020, 19-29. In der älteren Forschung wurde hiermit, anhand dieser Stelle und den erläuternden Worten ḫdd.j m ḫnt.y(t) der Euphrat identifiziert, wohl zum ersten Mal von E. de Rougé (siehe Piehl, Petites études, 26 Anm. 58). Dies wurde danach weitgehend übernommen: Piehl a.a.O.; Breasted, Records, 31 (§ 73) mit Anm. c-d; Budge, The Egyptian Sûdân, 569; Sethe, Urkunden, 44 mit Anm. 3, dazu auch Wb 5, 78.7 und FCD 282. In jüngerer Zeit sind andere Deutungen vorgenommen worden, u.a.: Goedicke, in: GM 10, 1974, 13-17 sieht in der Gesamtphrase eine Umschreibung für den die Schifffahrt behindernden 2. Katarakt: „that water which turned the one who was trying to sail north [= der König] into one sailing south“ (S. 15). Dies hat er auch in: JNES 55, 1996, 166 mit 172 Anm. x beibehalten: „that water which is circumvented“. ḫdd.j m ḫnt.y(t) stellt er dagegen (S. 166 mit 172-173 Anm. y) dort an den Beginn des nächsten Satzes, und zieht auch noch Teile des übernächsten dazu: „Who traveled (continuously) downstream [= König] from the south journey [ḫdd.j m ḫnt.y(t)]: such as has not happen to other bitis [n ḫpr mj.t(j)t n kj.wj bj.tj.w], as his name has extended to the circuit of heaven [rn=f spr r dbn.w n(.j) p.t].“. Bradbury, in: Serapis 8, 1984-85, v.a. 6-8 identifizierte damit den Bereich des Oberlauf des Nils zwischen dem 3. und 5. Katarakt, wo der Nil eine Biegung macht und südwärts fließt; vgl. ihre Übersetzung der Stelle S. 17: „its southern frontier is on the southside of this land (Dongola Reach), and its northern frontier is where the inverted stream flows downstream in a southerly direction“. C. Vandersleyen, L’Égypte et la vallée du Nil, t. 2, Paris 1995, 258 verweist noch auf einen ramessidischen Beleg, in dem der Begriff mw qd am Ende einer Reihe von nubischen Toponymen steht (in einem Ostrakon aus Stockholm; siehe K. Zibelius-Chen, Afrikanische Orts- und Völkernahmen in hieroglyphischen und hieratischen Texten, TAVO Beihefte 1, Wiedbaden 1972, 197); dazu auf eine Toponymenliste mit vorasiatischen Toponymen in Amara West (KRI II 215-216; dort Nr. 28), nach der der Name wiederum in Vorderasien zu lokalisieren sei; schließlich existiert noch ein ramessidischer Brief (pKairo ESP C9 = KRI VI, 520.4; D3 = KRI VI 521.15), der die šꜣsw n mw-qd „die Schasu von Mu-qed“ nennt, und eher in Richtung Rotes Meer weist; Vandersleyen enthält sich einer endgültigen Deutung. Vgl. außerdem die Zusammenfassung der Diskussion bei Baligh, Tuthmosis I, 230-233, 276-278; Klug, Stelen, 76-77 (jeweils mit Bibliographie zum Thema). Baligh, Tuthmosis I, 260 sieht wiederum als einfachste Lösung, „that he did not mean the Euphrates or any other place in Asia by the expression „mw pf qdw“ used in the Tombos stela.“. Klug und auch Beylage, Stelentexte, 217 mit Anm. 666-667 wagen keine Deutung. Hier wird die Deutung als „Euphrat“ vorläufig beibehalten, ungeachtet chronologischer Probleme: Ein Asienfeldzug des Königs hätte bereits in dessen 1. Jahr stattfinden müssen, um hier genannt werden zu können, er hat nach den Biographien des Ahmose Sohn der Ibana (Urk. IV 8.3-10.3) und des Ahmose Pennechbet (Urk. IV, 36.5-14) erst nach dem Nubienfeldzug stattgefunden! Diese Deutung wird dennoch dadurch gestützt, dass mit tꜣš.w=f „seine Grenzen“ dem Kontext nach die geographischen Bereiche gemeint sind, die Thutmosis insgesamt (bzw. zumindest ideell) erobert hatte, und nicht etwa die nubischen Gebiete allein; vgl. zu einer ähnlichen Einschätzung D.B. Redford, in: JSSEA 10, 1979-80, 68-69.
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