Token ID IBgBcQuKey3WxUGGjbObflc4Xr0


Satzanfang zerstört rto x+1,2 wsš.t n(.j).t kꜣ n(.j) ꜥr Ḥw~mn sd⸮.t? ⸢jr.t⸣ [__] wḏꜥ jr.t Ḥr.w ḥwꜣ Zeilenende zerstört

de
[---] Urin vom Stier (oder) von einem Ziegenbock, der Gott Hemen (?), das Auge zerbrechen (???) [---], der Gerichtete (d.h. Seth); das Horusauge, das verfault (?) [---]

Kommentare
  • Die Syntax ist völlig unklar.

    ḥmn: Gardiner, HPBM III, Bd. 1, 125, Anm. 4 vermutet hierin eine ungewöhnliche Schreibung für den Gottesnamen Hemen. Wie er syntaktisch zum Vorangegangenen und zum Folgenden steht, ist nicht klar. Ein direkter Genitiv: „Ziegenbock des (Gottes) Hemen“ wäre zwar die syntaktisch einfachste Erklärung, doch wäre sie semantisch unbefriedigend. Ein „Ziegenbock von Gott NN“ wäre ein Tier aus der Herde dieses Gottes oder ein für diesen Gott bestimmtes (Opfer-)Tier, das kaum in einem Rezept – und dieser Teil des Spruches klingt wie ein Beirezept – Anwendung gefunden haben dürfte. Ob man vielleicht alternativ an das Adjektiv (?) ḥmn denken könnte, das einmal im pd’Orbiney, 1,10 erscheint? Der Klassifikator von pChester Beatty XV könnte vielleicht auf missverstandene senkrechte Pluralstriche zurückgehen. Allerdings ist die Bedeutung dieses Adjektivs zu unsicher, als darauf aufgebaut werden könnte.

    sḏ.t jr.t: Lesung mit Gardiner. Man ist versucht, dies als Epitheton an den Gottesnamen Hemen anzuschließen, aber das t von sḏ.t spricht dagegen: Zwar ist das Zeichen rechts unter der Hand teilweise zerstört, doch ist seine Form zu elaboriert, um ein Füllpunkt oder die doppelte diagonale Linie zu sein. Es kommt nur eine Erklärung als t infrage. Sollte es als Partizip von wzš.t: „Urin“ abhängig sein?
    Auch der Anschluss von jr.t ist unsicher, denn das Auge ist eigentlich nichts, was sḏ-zerbrechen kann. Könnte ein aufgeplatztes oder ausgeschlagenes Auge gemeint sein?

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBgBcQuKey3WxUGGjbObflc4Xr0
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgBcQuKey3WxUGGjbObflc4Xr0

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID IBgBcQuKey3WxUGGjbObflc4Xr0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgBcQuKey3WxUGGjbObflc4Xr0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: 12.1.2025)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgBcQuKey3WxUGGjbObflc4Xr0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 12.1.2025)