Token ID IBgCmDg1KtuxC0XIuObUgjYORQc


der Rest der Zeile ist unbeschrieben

1 wt ḫt-ds ḥ(n)q.t nḏm.t gs 2 ẖr.j-ẖ.t jm der Rest der Zeile ist unbeschrieben





    1
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Verband

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_masc
    de
    [Baum]

    (unspecified)
    N.m:sg

    substantive_fem
    de
    Bier

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de
    süß

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg

    verb_2-lit
    de
    salben

    SC.pass.ngem.impers
    V\tam.pass




    2
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Unterleib

    (unspecified)
    N.m:sg

    prepositional_adverb
    de
    damit

    (unspecified)
    PREP\advz


    der Rest der Zeile ist unbeschrieben

    der Rest der Zeile ist unbeschrieben
     
     

     
     
de
(1) Verband: „Stechholz“ (und) Süßbier; werde (2) der Unterbauch damit gesalbt.
Autor:innen: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 25.10.2018, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • ẖr.j-ẖ.t: López (Ostraca ieratici N. 57093–57319, Taf. 74a) transkribiert die erste Zeichengruppe zu Beginn der zweiten Zeile mn-n-t-N5 statt ẖr.j, hat also den Ausdruck m mn.t „täglich“ (Wb 2, 65.9–11) im Sinn. Folgt man dieser Lesung, muss am Ende der ersten Zeile m ergänzt werden. Die Position von m-mn.t vor statt hinter dem direkten Objekt von gs ist allerdings unerwartet, auch findet sich m-mn.t laut MedWb sonst nicht in den medizinischen Papyri als Verabreichungszeitraum. Dort ist die übliche Zeitangabe für „täglich“ rꜥw-nb, vgl. wrḥ jm rꜥw-nb (Eb 255; Eb 437 = H 24) und gs jm rꜥw-nb (pRamesseum V, Fall 3).
    Eines der Zeichen als schlechten Vogel (G36) zu lesen, ist paläographisch nicht möglich, daher ist eine Lesung mn.t „Leiden; schmerzende Stelle“, für die die Kombination gs mn.t tatsächlich laut MedWb 367 mehrfach belegt ist (z.B. pEb 80.17: gs mn.t nb.t jm) ebenfalls schwierig. Eine Lesung „die schmerzende Stelle des Bauches werde gesalbt“ ist ebenfalls unsicher, weil die Genitivkonstruktion „schmerzende Stelle von Körperteil XY“ in MedWb nicht aufgelistet ist. Belegt sind mn.t z: „Das Leiden eines Mannes/Menschen“ (pEdwin Smith 1.5; pEbers 30.17), mn.t Wsjr, mn.t ḥr-nb, mn.t + Suffixpronomen: „sein/mein Leiden“ (pEdwin Smith 8.1; Chacheperreseneb; u.a.). Eventuell könnte man annehmen, dass es sich bei mn um ein Partizip „einer der leidet“ handelt, im vorliegenden Fall also „einer, der am Bauch leidet“. Schwierigkeit macht hierbei, dass man in diesem Fall ein Suffix beim Objekt, also ẖ.t=f „an seinem Bauch“ erwarten würde.
    Paläographisch möglich wäre ebenfalls eine Lesung ḫr.t im Sinne von „Sache“ (MedWb 666 bzw. 99–103), doch in Verbindung mit dem „Bauch“ kommt man hier ebenfalls nicht weiter.
    Die vorliegenden Zeichen sind paläographisch ebenfalls mit einer Lesung von ẖr.j zu vereinbaren, s. Bomhard, Paléographie, 64. Die Verbindung ẖr.j-ẖ.t „Unterbauch“ (MedWb 692) ist m.E. inhaltlich die überzeugendste Möglichkeit.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Peter Dils ; Datensatz erstellt: 25.10.2018, letzte Revision: 14.02.2019

  • wt: Zu Beginn der ersten Zeile liest man deutlich wt „Verband“ bzw. die Verbform „werde verbunden“. Schwierigkeiten macht hier die Position zu Beginn des Textes. Geht man von der Verbform aus, so müsste man annehmen, dass noch vor der ersten erhaltenen Zeile Text verloren ist. In der Publikation gibt es allerdings keinen Hinweis darauf, dass das Ostrakon am Anfang nicht vollständig sein könnte, und auch Fotos des Ostrakons geben keinen weiteren Aufschluss. Zwar kann man in Höhe der ersten Zeile auf der linken Seite des Ostrakons eine frische Bruchstelle im Vergleich zu den anderen Brüchen feststellen, doch für den oberen Rand ist dies – zumindest auf den Fotos – nicht festzustellen. Viel lieber möchte man zu Beginn des Textes die Bezeichnung einer Droge lesen, doch sind die gut erkennbaren Zeichen nicht mit einer solchen in Verbindung zu bringen. Zwar ist auch gelegentlich Verbandsmaterial als Drogenbestandteil aufgeführt, doch dann wird die Bezeichnung ftt „Faserbausch o.ä.“ benutzt, s. MedWb 231 [§4]; Dils, in: BWL-Wortdiskussion. Als Handlungsanweisung erwartet man das „Verbinden“ erst nach dem Salben. Daher macht es hier mehr Sinn von dem Substantiv auszugehen, vor allem da beide Rezepte sehr kurz, eventuell sogar „stichpunktartig“ (vielleicht aus dem Gedächtnis heraus?) notiert wirken.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

  • jm: Der Punkt hinter jm ist unerwartet. Er lässt sich kaum als ein misslungenes =f auflösen, wie der Vergleich von jm=f mit einer ausgeprägten und schwungvollen Viper, die deutlich unter die Zeile reicht, in der vierten Zeile deutlich macht. In Kombination mit dem Zeilenumbruch ist auch ein Gliederungspunkt überflüssig, zumal in einem Rezepttext Gliederungspunkte nicht üblich sind. Er ist dann wohl am ehesten als „Füllpunkt“ Ff100 aufzufassen.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Peter Dils ; Datensatz erstellt: 25.10.2018, letzte Revision: 06.02.2019

  • ḫt-ds: „Stechholz“, s. Popko, Stechholz, in: Glossar (http://sae.saw-leipzig.de/glossar/stechholz).

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

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Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Peter Dils, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBgCmDg1KtuxC0XIuObUgjYORQc <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgCmDg1KtuxC0XIuObUgjYORQc>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBgCmDg1KtuxC0XIuObUgjYORQc, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)