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bšꜣ: Der ṯꜣ.y bšꜣ, der „Träger des bšꜣ-Werkzeuges“, wird oft zusammen mit Steinmetzen u.ä. Berufen genannt, was dafür spricht, dass mit bšꜣ ein Werkzeug zur Steinbearbeitung gemeint ist. Ähnlich Gardiner, AEO I, 69*, Nr. 169 mit dem Argument, dass bšꜣ mit dem Stein klassifiziert sei, was es von dem mit dem Erzstück klassifizierten mḏꜣ.t-Meißel unterscheide. Die Passage in pCGT 54051, Verso 6,4 spricht Gardiner zufolge dafür, dass es „more for chipping than for cutting“ gebraucht werde. Dieser Schluss scheint aber angesicht der Zerstörungen für recht weitreichend. Über die genaue Form des Werkzeugs lässt sich nur wenig sagen. Wenn in der Historiola eines anderen magischen Textes, in pChester Beatty VII, Verso 2,3, gesagt wird, das Seth die Göttin Anat „gefickt“ (nk) hat, nachdem er sie mit einem bšꜣ geöffnet hat, liegt ein phallusförmiges Werkzeug nahe. Dies wird einer der Hauptgründe sein, warum Gardiner, 50.143.850 die Stelle in pTurin CGT 54051 mit „Meißel“ übersetzt (so auch für pChester Beatty VII, s. DZA 22.933.100) und warum in Wb 1, 478, 12 für bšꜣ die Bedeutung „Meißel“ gegeben ist.
Hoch, Sem. Words, 110-111, Nr. 138 (der von ihm zitierte Beleg P.Turin (P + R) 138,4 ist die vorliegende Stelle pTurin CGT 54051, Verso 6,4; seine in Anm. 81 gegebenen Inventarnummern und die auf S. 111 gegebene Transkription und Übersetzung sind entsprechend zu korrigieren) fragt sich, ob das koptische ϥⲱⲥⲓ: „Meißel“ ein spätes Derivat sein könnte, tendiert aber eher zur Bedeutung „Axt“. Denn in pLeiden I 343+345, Recto 12,8 (= Verso 3,7) wird eine „Herrin der bšꜣ-Objekte” genannt; dieses Epitheton spricht dafür, dass bšꜣ in diesem Kontext eine Waffe ist. In Verso 2,5 ist bšꜣ ferner etwas, womit man „zuschlagen“ (ḥwi̯) kann. Aufgrund dieser Belege überlegt Hoch, ob man das Wort mit der semitischen Wurzel pʾš: „axe, hatchet, hoe“ und mit akkadisch pāšu: „axe“ verbinden kann. Die „Herrin der bšꜣ-Objekte“ könnte sich vielleicht auf die Göttin Anat beziehen, vgl. rezent zu dieser Stelle Beck, Sāmānu, 104, 107 und den Kommentar zur Zeile 7 der synoptischen Übersetzung auf S. 108. Sollte wirklich Anat gemeint sein, würde eine Übersetzung als Axt gut passen, da Anat mit einer solchen Waffe dargestellt wird. Andererseits gibt es auch Darstellungen mit einem Speer (zu beidem Cornelius, Many Faces of the Goddess, 75), was sich vielleicht eher mit der Form vereinbaren lässt, die pChester Beatty VII suggeriert. Jedoch meinen das Verb ḥwi̯ des pChester Beatty VII ebenso wie das Nomen zḫ.t des pTurin CGT 54051 eher ein „Schlagen” als ein „Stechen”, was für die Waffe bšꜣ eher für etwas spricht, mit dem man Schlagen kann.
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Token ID IBkCSGOEHUynzUNzmFimliNhY0g <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBkCSGOEHUynzUNzmFimliNhY0g>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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