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Übersetzung unsicher. Gardiner, DZA 50.143.740 übersetzte komparativisch, an die wörtliche Rede angehängt: „O Gott grösser als seine Farbe (?)“. Sein Fragezeichen zeigt an, dass er den Satz offenbar nicht richtig einordnen konnte. Griffiths’ und Borghouts’ Interpretationen sind obsolet: Sie folgten weitgehend Gardiners Übersetzung (Griffiths, Conflict of Horus and Seth, 51: „a god is greater than his reputation“ [für die Bedeutung „reputation“ für jwn s. den Verweis auf Paheri IX, 27-28 in Griffiths, ebd., Anm. 3]; Borghouts, Mag. Texts, 74: „oh god greater than his appearance“). Da sie wie Gardiner den Zeilenbeginn noch nicht kannten und daher nicht wussten, dass mit dem „Bruder“ des Horus in diesem Text Thot und nicht Seth gemeint ist, vermuteten sie in dieser vermeintlichen Anrede des Horus an Seth „a subtle flattery“ (Griffiths, ebd., Anm. 3; Borghouts, ebd., 110, Anm. 264). Mit der Ergänzung des Namens Thot kann diese Interpretation nicht mehr aufrecht erhalten werden. Hier wird daher im Wesentlichen Roccati, Magica Taurinensia, 168 gefolgt, der nṯr ꜥꜣ als Anzeige des Subjektswechsels verstand. Nicht gefolgt wird ihm allerdings darin, r jwn=f als Schreibung für j.n=f zu interpretieren (die Stellen sind unter diesem Lemma aufgelistet im Wortindex auf S. 177) und mit „Il dio grande disse: (...)“ zu übersetzen. Vgl. hierzu bspw. die Schreibung von j.n=f als j.wn=f in LRL, 57,16 und 58,7 sowie eventuell auf pMoskau 127 = pPuschkin I, б, 127, Zeile 3,9 laut Quack, in: ZÄS 128, 2001, 176 mit Anm. 89. Eine solche Interpretation würde zwar das fehlende r in den folgenden, parallelen Sätzen erklären – umgekehrt müsste man dann aber eine Begründung dafür finden, warum das r hier dasteht. Außerdem wäre die Schreibung jwn=f dann systematisch für den Text, nicht nur diesen konkreten Textzeugen, denn auch die Parallele pTurin CGT 54057 Rto. x+6 schreibt das eine Mal, wo diese Phrase erhalten ist, jwn=f, s. Roccati, ebd., 450.305 und http://papyri.museoegizio.it/!300. Nicht nur das, sondern auch Syntax und Kotext lassen an Roccatis Interpretation zweifeln: (1) Es bliebe zu prüfen, ob das Verb j bzw. jn (zur Frage, ob ein oder zwei Verben vorliegen, ob man also j.n=f oder jn=f lesen müsste, s. Schenkel, in: LingAeg 25, 2017, 231-279) überhaupt in der Konstruktion NN sḏm.n=f belegt ist – die Konstruktion NN sḏm(.w) jn=f ist als ungrammatisch ohnehin auszuschließen. Ein möglicher positiver Beleg steht vielleicht in Verso 4,8 (s. dort): Gb j.n=f sw: „Geb, er sagte es“. Jedoch müsste dort zunächst der Kotext geklärt werden. (2) Normalerweise beendet dieses Verb eine Rede und leitet sie nicht ein; der bislang einzige, allerdings nicht unzweifelhafte Beleg für redeeinleitendes j.n=f steht in der Reise des Wenamun, Zeile 2,25, vgl. die Diskussion zur Stelle im TLA.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Token ID IBkCSOr6IWNsQUqakwHFHbQfsJ0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBkCSOr6IWNsQUqakwHFHbQfsJ0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBkCSOr6IWNsQUqakwHFHbQfsJ0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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