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Die Syntax ist unklar. Vom ersten Wort ist nur eine schräge Linie an der Abbruchkante des Papyrus erhalten. Die ersten Zeichen nach der Lücke sind die drei Wasserlinien, gefolgt von n nṯr.w. Falls nach dem Namen der Uto eine Satzgrenze liegt, dürfte das erste Wort des neuen Satzes ein Verb sein, so dass sich etwa die Aussage: „Flüssigkeit [x] [werde] den Göttern [gespendet]“ ergäbe. Welche Flüssigkeit gemeint ist, bliebe zu klären. Am nächsten liegt Wasser als die häufigste Flüssigkeit, die gespendet wird. Das hätte außerdem den Vorteil, dass mw: „Wasser“ in der Regel logographisch geschrieben wird, so auch hier im Papyrus. Mit den erhaltenen drei Wasserlinien wäre die Schreibung also bereits vollständig, und man könnte die ganze Länge der Lücke für das Verb veranschlagen. Der Kontext lässt jedoch daran zweifeln, dass plötzlich von Wasserspenden an Götter die Rede ist. Als weitere Möglichkeit ist ein Wunsch denkbar, vielleicht vergleichbar zu CT IV, 107a, wo der Verstorbene, mit Horus identifiziert, sagt: ḥtp.t ḥꜣ=j m ꜣḫ.t nsb(.t) m(w)t m(w)t.t nb: „Opferspeisen sind um mich herum durch/als(?) das Glanzauge (des Horus), das jeden (Un-)Toten und (Un-)Tote aufleckt“. Während Ritner, Mechanics, 98 diese Stelle als Beleg für „hostile licking (...) as a threat to the deceased“ auffasst (ähnlich wohl Zandee, Death as an Enemy, 137), scheint das aus Perspektive des Horus ein positiver Vorgang zu sein. Könnte die vorliegende Stelle in pTurin CGT 54003 einen ähnlichen Wunsch haben, dass nämlich ‚Wasser(?)spenden für die Götter um ihn herum‘ sind und er dadurch vor negativen Einflüssen geschützt ist?
ḥꜣ: Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, transliteriert das erste hieratische Zeichen als Papyrusstaude. Die Form ähnelt dagegen eher dem Docht ḥ, aber das anschließende, noch teilweise erhaltene Aleph schließt seine Transliteration nicht aus. S. dasselbe Problem mit der Form des Zeichens in Kol. Vso. 20. -
n.t Ꜣs.t steht auf einem kleinen Fragment, das kopfüber auf der Falttafel von Roccati, Papiro Ieratico N. 54003, in der unteren linken Ecke des Fotos vom Verso (d.h. in der alten Verglasung?) platziert war. Roccati hat dieses Fragment dem Recto zugeordnet, s. die hieroglyphische Transliteration des Rectos auf derselben Falttafel, dort oben rechts als Beginn der ersten (erhaltenen Kolumne), und vgl. seine Transkription und Übersetzung auf Seite 23 (gefolgt von Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen, 189). Eine Begründung für diese Platzierung des Fragments gibt Roccati nicht; er schreibt nur in Anm. e zum Recto der Falttafel: „posizione ipotetica“.
In der aktuellen Verglasung ist das Fragment an derselben Stelle positioniert, wie Roccati erwägt. Allerdings ist die Seite mit den Worten n.t Ꜣs.t wieder – bzw. immer noch, wie auf dem alten Foto – dem Verso zugeordnet. Außerdem ist das Fragment nun direkt an den Papyrus angepasst, wohingegen Roccatis nur hieroglyphisch umgesetzter Vorschlag zur Folge hätte, dass zwischen dem Fragment und dem Hauptstück des Papyrus noch eine Lücke von der Breite einer Kolumne (nämlich Rto. 2) war. Auf dem aktuellen Turiner Foto scheinen sowohl Faserverlauf wie Farbverlauf des Papyrus die aktuelle Montage zu bestätigen, und die Bruchkanten passen direkt aneinander. Gegen einen direkten Join spricht allerdings Folgendes: Das erste Zeichen von Rto. 3 ist der hieratische Dechsel, dessen rechter Abstrich über die Abbruchkante hinausgeht. Wenn das kleine Fragment direkt an das Hauptfragment anpasst, müsste eigentlich an dessen linker Abbruchkante = der Kante zum Hauptfragment der Rest des Abstriches vom Dechsel erhalten sein. Das ist allerdings nicht der Fall, und zumindest auf dem Foto sieht es nicht so aus, als wäre die Papyrusoberfläche an dieser Stelle abgerieben. Daher wäre die Platzierung des Fragments erneut am Original zu prüfen.
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