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- Der Satz steckt voll mit Schwierigkeiten und ist weder in der Version der Metternichstele noch in anderen Versionen leicht erklärbar. Borghouts, The Magical Texts of Papyrus Leiden I 348, 51, Anm. 42 und 212-213 spricht von einer „crux“.
- nṯr.pl nṯr,t.pl ḥr (ḏd): Die meisten Textbearbeitungen gehen von der Einführung einer direkten Rede in der gängigen Formulierung ḥr (ḏd) aus. In einigen Textbearbeitungen wird allerdings nicht ḥr (ḏd) gelesen, sondern wird ḥr mit dem mutmaßlichen Verb ptr verbunden. Jacquet-Gordon, in: The Brooklyn Museum Annual 7, 1965-1966, 63: „the gods look carefully at the abdju fish at its birth“. Jelínková-Reymond, Djed-Ḥer-le-sauveur, 54: „Les dieux et les déesses regardaient beaucoup (?) le posson-ʾabed au (moment de) sa naissance.“ Gasse, Stèles d’Horus sur les crocodiles, 24 hat „Les dieux et les déesses surveillent avec attention le possoin-abdou et sa naissance“. Die Übersetzung von Sternberg-el Hotabi, in: SAK 16, 1989, 278 (ähnlich Sternberg-el Hotabi, Untersuchungen I, 42) „während die Götter den Abdu-Fisch bei seiner Geburt beobachten“ (also in etwa: nṯr.w ḥr ptr zp-2 ḥr ꜣbḏw m msw.t=f) ist nicht mit zp-2 vereinbar.
- ptr: Orthographisch liegt die Fragepartikel pw-tr vor, aber viele Bearbeiter gehen vom Verb ptr: „sehen“ aus. Probleme machen zum einen zp-2, zum anderen die Präposition ḥr in Kombination mit dem Verb.
(1) Übersetzungen mit der Fragepartikel pw-tr haben das Problem, dass die Präposition ḥr schwer unterzubringen ist. Der Beleg der Metternichstele (DZA 23.540.740) ist im DZA bei der Fragepartikel pw-tr aufgenommen und mit dem Kommentar versehen „doch wohl Fragewort ... Zettel 25.97“. Auf der Horusstele Moskau I.1.a.4467 (Hodjash & Berlev, Nr. 182) lautet die Formulierung ptr zp-2 ḥr mw ꜣbḏw msi̯.tw=f und hier ist die Fragepartikel zutreffend: „The gods say: what is it that is on the water? The abdju-fish, he is born!“ (Hodjash und Berlev, The Egyptian Reliefs and Stelae in the Pushkin Museum, 250). Für die Metternichstele scheint Moret (in: RHR 72, 1915, 258) ḥr als Konjunktion zu verstehen und den zweiten Teil als zweigliedrigen pw-Satz mit ausgelassenem pw: „«Qu’est-ce, qu’est-ce?» et: «(c’est) le poisson Abed, il est né.»“ Vergleiche van Wijngaarden und B.H. Stricker, in: OMRO 22, 1941, 9: “Wat is er, wat is er? zeggen goden en godinnen. Het is de abed-visch, die wordt geboren.” (ohne erkennbare Erklärung für ḥr). Seele, in: JNES 6, 1947, 47 mit Anm. 53 übersetzt ähnlich, aber segmentiert anschließend anders: „The gods and the goddesses cry out saying, ‘what is it, what is it?’ and ‘the ꜣbḏw-fish, it was born that thy course might be turned away from me, O Evil-doer.’“ Seele stützt sich für seine „doubtful translation“ auf Horusstele CG 9403 und Heilstatue JE 46341 (Djedher), die aber nicht ohne weiteres so zu übersetzen sind. Borghouts (Ancient Egyptian Magical Texts, NISABA, 1978, 86) scheint die Präposition ḥr mit dem (ungeschriebenen) Verb ḏd zu verbinden: Borghouts, NISABA, 86: „The gods and goddesses say: ‘what is the matter?’ on account of the abdu-fish at its birth“ (gefolgt von Kákosy, Egyptian Healing Statues, 1999, 26, der die Übersetzung als unsicher einstuft).
(2) Übersetzungen mit dem Verb ptr. Hier ist die Präposition ḥr ebenfalls ein Problem, denn Wb. 1, 564 listet die Präposition gar nicht beim Verb ptr auf. Trotzdem versteht Sander-Hansen (35, Anm. zu Z. 45) die Anwesenheit von ḥr als Argument, um in ptr das Verb und nicht die Interjektion/Partikel zu erkennen. Übersetzungen, die in ptr einen Imperativ erkennen, können zp-2 erklären und die Graphie ptr tw zp-2 in einigen Versionen könnte tatsächlich für einen Imperativ sprechen (Belege bei Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch, 215: u.a. CG 9405 und 9410). Sander-Hansen, Metternichstele, 34 übersetzt mit einem Imperativ: „Gucket, gucket den Abd-Fisch an, wenn er geboren wird!“ Ähnlich Andrews, in: Gs Quaegebeur, 302 und Allen, The Art of Medicine, 60. Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch, 266 spricht auch von einem Imperativ. Sternberg-el-Hotabi, in: TUAT II/3, 376: „Oh, schaut auf den Abdu-Fisch, als er geboren wurde“ (berücksichtigt zp-2 nicht).
Übersetzungen, die in ptr einen Infinitiv erkennen, haben mit zp-2 ein Problem. Sie müssen hier das reduplizierte ptr (ptr) als „genau/aufmerksam (!) beobachten“ o.ä. auflösen: Jacquet-Gordon, in: The Brooklyn Museum Annual 7, 1965-1966, 63: „the gods look carefully at the abdju fish at its birth“. Jelínková-Reymond, Djed-Ḥer-le-sauveur, 54: „Les dieux et les déesses regardaient beaucoup (?) le posson-ʾabed au (moment de) sa naissance.“ Gasse, Stèles d’Horus sur les crocodiles, 24: „Les dieux et les déesses surveillent avec attention le possoin-abdou et sa naissance”.
- msi̯.tw=f oder 〈m〉 msw.t=f: Die übliche Formulierung lautet m msw.t=f, aber auf einigen wenigen Textvertretern fehlt die Präposition und muss man entweder msi̯.tw=f lesen oder von einer Haplographie 〈m〉 msw.t=f ausgehen (Gutekunst, Textgeschichtliche Studien zum Verjüngungsspruch, 215 erwägt beide Möglichkeiten). Es gibt auch Textvertreter, in denen kein t ausgeschrieben ist und demzufolge das passive sḏm=f angesetzt werden muss. Auf der Statue des Djedher fehlt t und sind Pluralstriche vorhanden. Altenmüller, in: OMRO 46, 1965, 15 erwägt die Auffassung von msw.t=f als „seine Brut (?)“. Auch Borghouts, The Magical Texts of pLeiden I 348, 213 hält eine solche Interpretation für möglich und verweist zum Vergleich auf Edfou V, 115.17 (ḫsf Bꜥr m ms.w=f: „Baal und seine Kinder vertreiben“).
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