Token ID ICABaVCzVmdlIUGGuqxa98BoccI
Kommentare
-
Syntax unsicher. Die Ergänzung der kleinen Lücke folgt Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 22A, der darin ein t und ein klassifizierendes Seil ergänzte. Er hat dabei wohl an das Verb nwḥ: „fesseln, binden“ (Wb 2, 223.14-15) gedacht. Dieses ist zwar in der Regel zusätzlich mit dem schlagenden Arm klassifiziert, doch zeigt pRamesseum VII auch an anderen Stellen unüblichere Schreibungen, so dass nicht auszuschließen ist, dass der Arm hier fehlte. Er würde jedenfalls aufgrund seiner Form nicht in die schmale Lücke passen. Die optativische Übersetzung dieser ergänzten Form folgt einem mdl. Vorschlag von Fischer-Elfert: „Ob passivisch: Das Herz der Götter möge gefesselt = fasziniert sein (wegen der Liebe zu mir)?“ Möglicherweise hatte auch Gardiner an diese Lösung gedacht – alternativ ließe seine Ergänzung jedenfalls nur eine Interpretation als Partizip oder Relativform zu; ein feminines Substantiv nwḥ.t gibt es nicht.
Anders als Gardiner ergänzt Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 279 in der Lücke nur das Seil, hat aber keine endgültigen Übersetzungsvorschlag, sondern übersetzt auf S. 6, offenbar rein provisorisch, als Infinitivphrase: „Lier les cœur des dieux, pourvoir les esprits, prier les vivants […] pour eux.“
Andere Deutungen für nwḥ kommen nicht infrage. Man könnte einzig noch an das homophone Verb nwḥ: „trinken, sich betrinken, trunken machen“ (Wb 2, 224.3-7) denken, das bislang erst ab der 22. Dynastie belegt ist. Falls man das nwḥ des pRamesseum VII als früheren Beleg vorschlagen wollte, könnte dieser allein mit einem Gefäß klassifiziert gewesen sein, wofür die Lücke ausreichen würde. Eine Übersetzung wie „Das Herz der Götter möge trunken sein von …“ ist zwar zunächst eine verführerische Alternative, ließe sich aber letzten Endes nicht rechtfertigen. Denn transitiv bedeutet das Wort „jmd. trunken machen“ (Wb 2, 224.7), nicht „trunken sein wegen etw.“.
Persistente ID:
ICABaVCzVmdlIUGGuqxa98BoccI
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICABaVCzVmdlIUGGuqxa98BoccI
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Kay Christine Klinger, Daniel A. Werning, Token ID ICABaVCzVmdlIUGGuqxa98BoccI <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICABaVCzVmdlIUGGuqxa98BoccI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICABaVCzVmdlIUGGuqxa98BoccI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Kommentieren Sie den Inhalt dieser Seite
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern. Ihr Kommentar wird an das TLA-Team zur Bearbeitung übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutz-Erklärung.
Teile diese Seite
Beachten Sie, dass, wenn Sie Social Media-Buttons (z.b. X, Facebook) nutzen, Daten an die entsprechenden Services übermittelt werden. Details entnehmen Sie den Datenschutzrichtlinien des entsprechenden Angebots.
Weisen Sie uns gerne auf Irrtümer hin
Danke, dass Sie uns helfen, unser Angebot zu verbessern.
Falls Sie kein e-Mail-Programm auf Ihrem Endgerät installiert haben, verfassen Sie bitte händisch eine e-Mail unter Angabe der Lemma-ID/Link, Token-ID/Link (oder Satz-ID/Link), Art des Fehlers an: tla-web@bbaw.de.