Token ID ICEBFjpGNsPHvE6qpzHN5lzv5Ck



    particle
    de
    [Futur III]

    Aux.jw.stpr.1pl_(Prep)_Verb
    AUX:stpr




    Vso. 13
     
     

     
     

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. pl.1.c.]

    (unspecified)
    -1pl

    preposition
    de
    [Bildungselement des Futur III]

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-lit
    de
    gesund machen

    Inf_Aux.jw
    V\inf

    demonstrative_pronoun
    de
    die [Artikel pl.c.]

    (unspecified)
    art:pl

    substantive_fem
    de
    Zahn

    Noun.pl.stabs
    N.f:pl

    substantive_masc
    de
    Mund

    Noun.sg.stpr.3sgf
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f
de
Wir (Vso. 13) werden die ṯꜣz.t-Wirbel ihres Mundes (=Zähne) gesund erhalten.
Autor:innen: Anke Blöbaum; unter Mitarbeit von: Lutz Popko, Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 21.04.2021, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • ṯz.ty: Der Begriff ṯz.t an dieser Stelle zeigt eine Schreibung, die man gewöhnlich bei dem Wort für “Wirbelknochen/Wirbelsäule“ (Wb 5, 400.10–13; MedWb 968; Walker, Anatom. Term., 278) erwartet (klassifiziert mit dem Fleischstück F 51), doch die Stellung innerhalb der Aufzählung sowie der unmittelbare Kontext zeigen, dass es sich um das Wort für „Zahn/Gebiss“ (Wb 5, 409.9–12; Walker, Anatom. Term., 278) handeln muss (Bardient, Dents et mâchoires, 19), das normalerweise mit dem Elefantenzahn (F 18) klassifiziert wird, wie eine Übersicht zur Orthographie des Lexems bei Bardinet (Dents et mâchoires, 25–26) zeigt.
    Edwards (HPBM 4, Bd. 1 69 [9]) übersetzt daher übertragend mit „ligament“, da er den Begriff „Wirbel“ vermeiden möchte, aber dem hier bezeichneten Körperteil am Mund eine ähnliche verbindende Funktion wie der Wirbelsäule zuordnet. Er schließt allerdings nicht aus, dass es sich auch um einen weiteren Begriff für „Zahn/Gebiss“ handeln könnte, der fehlerhaft in der Reihenfolge hinter die Lippen geraten sein könnte. Das Wort für „Wirbel“ ist in dem hier vorliegenden Text zusätzlich in eindeutigem Kontext zweimal belegt (T2, Vso. 14: ṯz.t nḥb.t „Halswirbel“; T2 Vso. 32: nꜣ ṯz.ty n(.t) ꜣ.tj „die Wirbel des Rückens“). Die zweite Textstelle entspricht sowohl in der Konstruktion als auch in der Orthographie genau unserer Textstelle (nꜣ ṯz.ty n(.t) rʾ). Gleichwohl unterscheidet der Schreiber sauber zwischen „Wirbeln des Mundes“ und „Wirbeln des Rückens“. Es liegt also nahe an dieser Stelle von der Bedeutung „Zahn“ auszugehen.
    Edwards (ebd.) schlägt für diesen Fall in Unterscheidung von jbḥ und nḏḥ.t, die im Text zuvor genannt sind, eine Bezeichnung der Backenzähne vor (ebd.). Diese Ansicht vertritt auch Walker (Anatom. Term., 278). Bardinet (Dents et mârchoires, 47–48) hingegen sieht in jbḥ das generische Wort für Zahn, und in ṯz.t einen Kollektiv-Begriff mit der Bedeutung „Gebiss“, während sich der Begriff nḏḥ.t spezifisch auf Fang- bzw. Eckzähne von Tieren bezieht, und nur in magisch assimilierendem Kontext auch übertragen auf Menschen bezogen sein kann. Das quasi „inflationäre“ Vorkommen aller drei Begriffe in diesem Text bezeichnet er als „saturation lexicale (lexikalische Übersättigung)“ und führt dies auf das Bedürfnis zurück, in den Oracular Amuletic Decrees einen größtmöglichen Schutz zu gewährleisten, indem alle Möglichkeiten in jedwedem Detail bezeichnet und genannt werden.
    Nun stellt sich noch die Frage, warum ṯz.t innerhalb der Aufzählung nicht direkt auf die beiden anderen Begriffe folgt. Dies könnte einfach mit einer Unachtsamkeit des Schreibers erklärt werden. Doch besser greift eine Erklärung, die mit der Genese dieser im Vergleich zu den anderen Orakeldekretamuletten äußerst umfangreichen Liste von Körperschutzversprechen zusammenhängen könnte. Denn in verschiedenen Listen, in denen Körperteilen zusammenfasst werden, wie beispielsweise in Gliedervergottungen oder anderen magischen Schutztexten folgt ṯz.t oftmals den Lippen sp.tj (pVatikan Inv. 38573, Rto. III, 4: Bardinet, Dents et mâchoires, 70 [D1]; Walker, Anatom. Term., 323 [07]; Gasse, Aegyptiaca Gregoriana I, 20 [5], Taf. 7–8; Stegbauer, Papyrus Vatikan Inv. 38573 http://sae.saw-leipzig.de/detail/dokument/papyrus-vatikan-inv-38573, 4.11.20; pLeiden I 348, Rto. II,3: Bardinet, Dents et mâchoires, 16–17 [D7] gegen Walker (Anatom. Term., 318 [13]), der hier nḥḏ.t rekonstruiert; pLouvre I 3079, Kol. 110, 33: Bardinet, Dents et mâchoires, 17 [D8]) oder dem Mund (pBerlin 3027, Rto. II, 10: Bardinet, Dents et mâchoires, 16 [D6]; Walker, Anatom. Term., 303 [09]; Yamazaki, Zaubersprüche für Mutter und Kind, 18–19). Die Liste im vorliegenden Text geht offenbar auf eine Zusammenstellung zurück, die auf unterschiedlichste Körperteil-Listen zurückgegriffen hat. Das würde auch die speziell in diesem Text gelegentlich auftretenden Inkonsequenzen und Wiederholungen (z.B. in Vso. 36) erklären.

    Autor:in des Kommentars: Anke Blöbaum

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Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Lutz Popko, Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID ICEBFjpGNsPHvE6qpzHN5lzv5Ck <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEBFjpGNsPHvE6qpzHN5lzv5Ck>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEBFjpGNsPHvE6qpzHN5lzv5Ck, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)