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jn nṯr-nʾ.tj: Lesung des Hieratischen mit Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 313 und 45-46. Während Meyrat in jn die Präposition zur Markierung eines Agens sieht („par le dieu local“), wird hier aus zwei Gründen vorgeschlagen, darin die Einleitung einer jn-Konstruktion zu sehen:
(1) (1) Wenn die Interpretation des vorherigen Satzrestes korrekt ist, ist darin das Agens bereits genannt; ein zweites, durch jn angeschlossenes, ist unnötig und grammatisch auch nicht möglich.
(2) Die auf jn folgenden Verbalkonstruktionen šdd wj und rnn.t wj sind Partizipien; das jw in der Mitte von Zeile 7,4 ist trotz aller Zerstörung der Passagen sicher als syntaktischer Einschnitt erkennbar. Würde daher der Satz erst mit dem Götternamen Chnum beginnen (so Meyrats Auffassung der Syntax), hätte er kein erkennbares Prädikat. Dieses Problem lässt sich lösen, indem man die Stelle wie hier als jn-Konstruktion erklärt. Die Frage, ob man das Fehlen eines zweiten jn vor Msḫn.t als Ellipse erklären kann oder ob es fehlerhaft ausgefallen ist, bspw. verursacht durch den Zeilenwechsel, bliebe weiteren, stilistischen Untersuchungen vorbehalten.
Hauptsächlich der auf jn folgende nṯr-nʾ.tj stört den Parallelismus und damit die hier vorgeschlagene Interpretation. Dass der Göttername eine Apposition von nṯr-nʾ.tj ist, ist unwahrscheinlich – in dem Fall wäre die umgekehrte Reihe, erst der Göttername und dann ein Epitheton, korrekter. Es wäre daher zu diskutieren, ob ein Kopierfehler vorliegen könnte, etwa indem in der Vorlage ein allgemeines jn nṯr-nʾ.tj ... gestanden hat, das beim Kopieren durch einen konkreten Gottesnamen ersetzt wurde, ohne den ursprünglichen „Platzhalter“ zu löschen. Eine solche Erklärung würde ein wichtiges Schlaglicht auf die ursprüngliche Herkunft des Papyrus oder zumindest des konkreten Spruches werfen, denn dann müsste der Spruch seine jetzige Form in einer Stadt bekommen haben, in der Chnum der Ortsgott war.
H̱nm.w=j šdd wj r wꜣḏ: Einem Vorschlag von Quack folgend (S. 58, Anm. 243), versteht Meyrat diese Passage als: „mon Khnoum qui m’élève vers le bonheur“. Angesichts der Tatsache, dass gerade in magischen Kontexten auch eine Verbindung šdi̯ r: „retten, bewahren vor“ (Wb 4, 563.9) existiert und wꜣḏ: „grün“ ein Euphemismus für „rot“ im Sinne von „gefährlich“ sein kann (Quack, in: GM 165, 1998, 7-8), könnte man sich fragen, ob hier diese ungewöhnliche Kollokation bewusst gewählt wurde, weil sie auch verstanden werden könnte als „Chnum errettet mich vor der Gefahr“.
Msḫn.t=j rnn.t wj r [___] ist syntaktisch parallel zur vorherigen Phrase konstruiert. Das Wort nach der Präposition ist in der oberen Hälfte zerstört, aber die noch erhaltenen Zeichenreste in der unteren Zeilenhälfte passen gut zu dem Wort zẖꜣ.w in Zeile 7,1, das in 7,4 vielleicht analog zu wꜣḏ eher als Abstraktum zu verstehen ist.
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(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID ICEBRpHEW6Q7aE38ojkSolrQgFA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICEBRpHEW6Q7aE38ojkSolrQgFA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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