Token ID ICECeCKlWEIF2kACoGD2p2YHmZg
ein wḥꜥ.t-Skorpion ihn gepiekst/aufgelöst/eingefangen (?) hat (wḥꜥ Alliteration),
eine jntš-Tarantel (?) ihn abgepasst/aufgelauert (?) hat (sjn/sjni̯ Alliteration mit Metathese).
Comments
-
- mj-n.tt: Wb. 2, 37.13: „als ob ...; dieweil ....“. Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, 69: „since a scorpion had stabbed him.“ Ebenso Allen, The Art of Medicine, 62: “since a scorpion has stung him.” Kurth, Einführung, II, 960 (§ 258) mit Anm. 2 übersetzt mj-n.tt- Sätze mit: „denn“, „weil“, eventuell auch mit „während“ oder „so wie“. Die Übersetzung „als ob“ bei findet sich Jansen-Winkeln, Spätmittelägyptische Grammatik, 415, § 668.
-
- sjni̯: Ist mit den Beinchen determiniert, d.h. es ist ein Bewegungsverb. Es wird analog zu ḏdb ~ ḏꜣr.t und wḥꜥ ~ wḥꜥ.t in der (weniger gelungenen) Alliteration =s jn(tš) oder in der Alliteration mit Metathese sjn ~ jntš verwendet. Es gibt zwei mit den Beinchen geschriebene Verben: sjn: „eilen“ und s:jni̯ „warten“ (kaus. III-Inf.). Wb. 4, 38.6 hat die Stelle der Metternichstele beim Verb s:jni̯ „warten“ eingetragen, mit der kontextuellen Angabe „vom Skorpion der auf den Vorbeigehenden lauert“ (von „warten“ > „auf jem. warten“ > „auflauern“). Ähnlich Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, 69: „since a spider (?) had lain in waiting for him”. Andere Forscher arbeiten mit dem Verb “eilen”. Sander-Hansen, Die Metternichstele, 45 übersetzt „damit ihretwegen Inteschet sich schnell davonmacht“, d.h. er erkennt sjn n=s jntš mit dem Verb sjn „eilen“, obwohl der Satz vom Aufbau genau wie ḏdb.n s(w) ḏꜣr.t aussieht. Auch Moret, Horus sauveur, 265 scheint irgendwie mit sjn „eilen“ zu arbeiten: „(celui) que l’animal Intesh a fait s’enfuir“ („eilen“ > „eilen weg von“ = „fliehen“). Noch andere Übersetzungen arbeiten mit „sich nähern“ oder „herbeikriechen“, was nicht als Übersetzung von sjn „eilen“ in den Wörterbüchern registriert ist: Sternberg-el-Hotabi, Die Metternichstele, 379: „ein Intesch-Tier hat sich ihm genähert.“ („eilen“ > „herbeieilen“ > „sich nähern“?). Das gleiche gilt für Drioton, Le théâtre égyptien, 89: „sur qui un insecte venimeux a rampé.“ An ein ganz anderes Verb denkt Allen, The Art of Medicine, 62: „an insect has rubbed him“, d.h. er erkennt das Verb zjn: „reiben“, das normalerweise nicht mit den Beinchen determiniert ist.
-
- wḥꜥ: Verb, das mit dem Messer und dem schlagenden Arm determiniert ist. Bislang nur im Spruch VII der Metternichstele und dort in einer Alliteration zum wḥꜥ.t-Skorpion verwendet. Brugsch, Hierogl.-demot. Wb., 4, 1708, schlägt „stechen, verwunden“ vor, wobei er das wḥꜥ.t-Tier noch nicht hat bestimmen können: „Scorpion? Tarantel?“. Wb. 1, 351.3 gibt keine Übersetzung, sondern umschreibt: “vom stechen des Skorpions”. Ein ähnlich determiniertes Verb wird in Wb. 1, 351.4 separat aufgenommen und umschrieben als „vom zerstören eines Grabes“ (verwendet in Edfou I, 173.13-14; von Wilson, Ptol. Lex., 250 mit „to destroy (a tomb)“ übersetzt). Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, 69 übersetzt mit „to sting“ (in der Alliteration „since a stinger had stung him“). Geht das Verb auf dieselbe Wurzel zurück wie die Verben wḥꜥ „lösen“ oder „(Fische und Vögel) fangen“? Sander-Hansen, Die Metternichstele, 45 übersetzt „damit ihretwegen der Skorpion abläßt“, d.h. er erkennt wḥꜥ n=s wḥꜥ.t (mit wḥꜥ als „(sich) lösen (von)“), obwohl der Satz vom Aufbau genau wie ḏdb.n s(w) ḏꜣr.t aussieht. Allen, The Art of Medicine, 62 denkt an das Verb wḥꜥ „(Fische und Vögel) fangen“, denn er übersetzt „a spiny scorpion has hunted him.“
-
- jntš: Ein beißendes oder stechendes, giftiges Tier, weder ein Skorpion (Tierfelldeterminativ auf der Metternichstele, Z. 73, kein Skorpiondeterminativ, wie die beiden vorangegangenen Tiere ḏꜣr.t und wḥꜥ.t), noch eine Schlange (Metternichstele, Z. 133: Tierfelldeterminativ, kein Schlangendeterminativ). Es gehört zu den Tieren, die mit ihrem Mund beißen (pzḥ) oder mit ihrem Schwanz stechen (ḏdb) (Metternichstele, Z. 133). Laut pChester Beatty XI, Rto, Fragm. E.1 (jntš mit Tierfelldeterminativ) gibt es Gift (mtw.t) von seinem Stich/Biss (ḏdb). Auf dem Brooklyner Schlangenpapyrus hat j〈n〉tš ein Tierfelldeterminativ, so wie dort auch der wḥꜥ.t-Skorpion (Sauneron, Traité d’ophiologie, 53, § 39, Z. 2.17). Auf einem anderen Brooklyner Papyrus (pWilbour 47.218.138) ist jntš mit Schlangendeterminativ versehen, so wie die ḥfꜣ-Schlange und das ḏdf.t-Gewürm, und hat der Magier das Maul (rʾ) dieser Tiere verschlossen (Goyon, Receuil de prophylaxie, 53, Z. x+VIII, 20). Diese Informationen reichen nicht aus, um das Tier genauer zu identifizieren. Deshalb sind alle Übersetzungsvorschläge nur unbewiesene Hypothesen: Gardiner, Chester Beatty Library, 119 hat an eine Tarantel oder einen Hundertfüßer gedacht („possibly a tarantula or centipede“). Letzteres würde zum Schlangendeterminativ für wurmähnliche Tiere passen. Sauneron, Traité d’ophiologie, 54, Anm. 5 erwägt auf der Grundlage von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Autoren und Reisenden sowohl eine spezielle Art von Skorpion namens djerrarah (s. dazu J. Théodoridès, Les sciences naturelles et particulièrement la zoologie dans le „Traité des poisons“ de Maïmonide, in: RHMH 31, Mai 1956, 87-104 = G. Freudenthal & S. Kottek (eds.), Mélanges d’histoire de la médecine hébraïque. Études choisies de la Revue d’histoire de la médecine hébraïque (1948-1985), Leiden 2003, 62-63) als auch eine der vielen Arten von Spinnen („araignée“), z.B. die Tarantel (beide vorgeschlagenen Arten gehören zur Klasse der Arachniden/Spinnentiere). Sauneron hat auch an einen Tausendfüßer gedacht, aber meint, dass dieser schon unter dem Namen spꜣ belegt ist. Für Goyon, Receuil de prophylaxie, 55, Anm. 6 ist es ein Spinnentier („un insecte venimeux de la famille des arachnides“). Borghouts, Ancient Egyptian Magical Texts, 69 übersetzt mit „spider (?)“. Westendorf, Handbuch Medizin, 251: „Tarantel“ (ohne Fragezeichen). Brugsch, Hierogl.-dem. Wb. 1, 93 hat als Erster das Wort in einem Wörterbuch aufgenommen, nach der Quelle der Metternichstele: „ein giftiges Thier, dessen Wirkung der Mensch ausgesetzt war und das mit dem Scorpion zusammengestellt wird“. Wb. 1, 102.12: „ein böses Tier (neben Schlange und Skorpion)“.
Persistent ID:
ICECeCKlWEIF2kACoGD2p2YHmZg
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICECeCKlWEIF2kACoGD2p2YHmZg
Please cite as:
(Full citation)Peter Dils, with contributions by Daniel A. Werning, Token ID ICECeCKlWEIF2kACoGD2p2YHmZg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICECeCKlWEIF2kACoGD2p2YHmZg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICECeCKlWEIF2kACoGD2p2YHmZg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
Comment the content of this page
Thank you for helping to improve the data! Your comment will be sent to the TLA team for evaluation. For more information, see our privacy policy.
Share this page
Note that if you use the social media buttons (e.g., X, Facebook), data will be delivered to the respective service. For details, see the privacy policies of the respective service(s).
Please feel free to point out any mistakes to us
Thank you for helping us improve our publication.
If you do not have an e-mail app installed on your device, please write an e-mail by hand, quoting the lemma ID/link, token ID/link (or sentence ID/link), type of mistake, to: tla-web@bbaw.de.