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ꜥpr: Brugsch, Wb I, 181-182 verweist auf ein ꜥpr genanntes Objekt, das er als „zusammengelegtes, nach unten herabhängendes Halsband oder Umhang“ beschreibt. Außerdem vergleicht er das Verb mit koptisch ⲫⲟⲣⲡⲉⲣ („öffnen, lösen, ausbreiten“, s. Westendorf, Koptisches Handwörterbuch, 152) und verweist auf Texte in Edfu, in denen Horus mit seinen Flügeln eine ꜥpr genannte Handlung durchführt. Aufgrund dieser drei Beobachtungen schlägt er für das Verb ꜥpr die Bedeutung „ausbreiten“ und – für die Verbindung mit der Präposition m – die „viel häufigere Bedeutung“ „anfüllen“ vor. Später, in Brugsch, Wb V, 212, verweist er auf die Beischrift zum bekannten Transport der Kolossalstatue im Grab des Djehutihotep in el-Berscheh, wo u.a. steht: ḥꜥ.w ꜥpr mḥ m špss.w, was er übersetzt mit: „Schiffe ausgerüstet(?) und voll von herrlichen Sachen“. Damit interpretiert er ꜥpr als parallel zu mḥ stehend. Dieser spätere Übersetzungsvorschlag hat sich als Bedeutung für ꜥpr etabliert: Wb 1, 180 gibt als Grundbedeutung „ausstatten u.ä.“, Faulkner, CD, 41 „provide, equip“, Hannig, HWb (Marburger Edition), 149 „ausstatten, versehen“, die Karnak-Datenbank „pourvoir, équiper“ (http://sith.huma-num.fr/vocable/394). Bislang hat nur Jansen-Winkeln, in: ZÄS 121, 1994, 55 diese Bedeutung angezweifelt; er verweist in diesem Zusammenhang auf ähnliche Phrasen wie Brugsch (nur zeitlich frühere, nämlich KRI II, 319, 5-6), wo ein König als bjk nṯr.j šps.j ꜥpr dmꜣ.tj erscheint: „Eine Übersetzung als ‚erhabener Falke, der mit Flügeln ausgestattet ist‘ wäre doch banal bis zum Unsinn: Ein Falke HAT eben Flügel.“ (Hervorhebung i.O.). Dasselbe Argument macht er für das Götterepitheton ꜥpr ḫpr.w geltend, das „wenig aussagekräftig“ wäre, „wenn es wirklich ‚mit Erscheinungsformen ausgestattet‘ bedeutet: Auch das wäre doch so selbstverständlich, daß es kaum der Rede wert wäre“. Daher schlägt er für ꜥpr (und das in ähnlichen Zusammenhängen gebrauchte ḥtm) eine Bedeutung wie „vollkommen“ vor; er verweist dafür zudem auf die gelegentliche Bezeichnung des Verstorbenen als ꜣḫ ꜥpr, in der bereits Wb die erweiterte Bedeutung „mit allem Nötigen versehen“ für ꜥpr angesetzt hatte. Tatsächlich gibt es auch andere Stellen, an denen eine Übersetzung als „vollkommen sein“ einen besseren Sinn ergibt als die bisherige Übersetzung „ausgestattet sein“. Andererseits funktioniert das nicht bei allen Belegstellen; als eine von mehreren sei etwa auf pEdwin Smith 1,24 verwiesen, wo über einen verletzten Mann gesagt wird, dass ꜥpr=f sḏ: „er sich einen Bruch zugezogen (o.ä.) habe“.
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Please cite as:
(Full citation)Lutz Popko, with contributions by Svenja Damm, Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID ICIBF6nZ5imSZkrqpZZpzZJU5MA <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBF6nZ5imSZkrqpZZpzZJU5MA>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBF6nZ5imSZkrqpZZpzZJU5MA, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
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