Token ID ICIBR1vC09SQGEn4iW5xCdVJ1Ys
Spruch zum Erwerb von Beliebtheit j:nḏ ḥr =k bnrj-mrw.t 25,4 sḫm rnp.w jm(.j) Ḏd.w sḥtp.w 25,5 [___] ⸢mrw.t⸣ =j n r(m)ṯ.PL ḥsw.t =j 25,6 4Q zerstört Zeichenrest mꜣꜣ.t(j) =sn ⸮wj? dg[i̯.t(j)] [=sn] [wj] 25,7 kleine Lücke [___]⸢⸮.t(j)?⸣ ⸢⸮=sn?⸣ ca. 6Q Zeichenreste __ꜣ =s 1Q Zeichenreste 25,8 bis auf einen Zeichenrest gegen Ende der Zeile zerstört evtl. weitere Zeile(n) zerstört
Kommentare
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bnr mrw.t: Wb 1, 463.2-5 gibt als Bedeutung für diese Wortverbindung „beliebt“, deutet durch die Setzung in Anführungszeichen an, dass es das nur als Umschreibung, nicht als Übersetzung vorschlägt. Köhler, in: GM 259, 2019, 147-148 diskutiert diese Phrase in ihrer Besprechung der Stele Louvre C 100 und kommt zu dem Schluss, dass sich bnr und bnr mrw.t „am ehesten mit ‚geschätzt‘ und ‚(sehr) beliebt‘ übersetzen lassen“. Ihre Frage, ob dieser Ausdruck als etwas Selbstempfundenes oder von außen Kommendes zu verstehen ist, lässt sich vielleicht mit Blick auf eine Statuette aus noch späterer Zeit beantworten, auf der sich ein Verstorbener als bnr mrw.t m jb n ḥqꜣ: „bnr mrw.t im Herzen / nach Meinung des Herrschers“ bezeichnet, s. Clère, in: RdÉ 6, 1951, 138-139. Ebenfalls in diese Richtung weisen die jeweils einmal belegten Götterepitheta bnr mrw.t ḫr psḏ.t: „bnr mrw.t bei der Götterneunheit“ und bnr mrw.t ḫr mw.t=f: „bnr mrw.t bei seiner Mutter“ sowie das zweimal belegte bnr.t mrw.t ḫr nṯr.wt: „bnr.t mrw.t bei den Göttinnen“ (LGG II, 804b-c und 805c-806a). Überhaupt wäre zu überlegen, welche Qualität genau damit ausgedrückt werden soll, wenn eine Gottheit als bnr mrw.t bezeichnet wird (vgl. insgesamt LGG II, 802c-806a; dort ebenfalls als „Der sehr Beliebte“ übersetzt). Das Attribut „geschätzt“ erscheint in diesem Fall zu schwach und dem Ausdruck „sehr beliebt“ wohnt eine gewisse Banalität inne, wenn die Gottheit, wie im Fall von pRamesseum XVI, gepriesen wird – wenn sie nicht beliebt wäre, zumindest beim Redner, wäre sie wohl kaum angerufen worden. B. Böhm (mdl. Mitteilung) schlägt „verehrt“ vor. Alternativ wäre vielleicht auch an „gütig“ zu denken.
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sḫm rnp.w jm(.j) Ḏd.w: Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 152 verweist auf die fast identische Epithetakombination auf der Statue Kairo CG 563, Zeile 5, aus der 18. Dynastie, nur dass dort der Ortsname Mendes (Ḏd.t) statt Busiris (Ḏd.w) steht, s. Mokhtar, Ihnâsya el-Medina, 168 und 173-175. Auf dieser Stele beziehen sich diese Epitheta auf den Gott Herischef, und aufgrund dessen nimmt Meyrat an, dass auch in pRamesseum XVI Herischef gemeint ist. Mit Verweis auf die Ähnlichkeit beider Ortsnamen im Ägyptischen und der daraus resultierenden häufigen Verwechslung in den Texten erwägt er, auch auf dem Papyrus eher Mendes als Busiris zu lesen, bleibt in seiner Übersetzung (S. 120) aber doch bei Busiris. Tatsächlich sind die Bezüge des Herischef zu Osiris enger als die zu dem Widder von Mendes, sofern Letztere überhaupt vorhanden sind: Die von Mokhtar, a.a.O. zitierte Stelle Kees, in: ZÄS 65, 1930, 68 kennt allenfalls eine indirekte Verbindung über Osiris. Daher ist es sicherlich besser, in pRamesseum XVI bei der Lesung Busiris zu bleiben, und man könnte aufgrund dessen sogar umgekehrt fragen, ob nicht auf der Kairener Stele der Ortsname von Mendes zu Busiris verbessert werden sollte.
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mrw.t=j: Ergänzung der Zeichenreste nach einem Vorschlag von J.F. Quack (E-Mail vom 05.08.2021) contra Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 368 und 120, der rn=j: „mon nom“ liest.
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Zeile 25,6 und der Anfang von 25,7 gelesen mit J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022). Die Schreibung des ersten enklitischen Pronomens wj mit Wachtelküken statt w-Schleife ist zugegebenermaßen ungewöhnlich.
Die Lücke am Anfang von 25,7 vor dem möglichen =sn ist etwa vier Schreibgruppen lang. Wie viel davon auf das zu ergänzende Verb entfällt und wie viel demzufolge für eine weitere Ergänzung noch zur Verfügung steht, ist unklar. Es wäre allerdings auch denkbar, dass ein Teil von Quacks Ergänzung der vorigen Zeile eigentlich schon in dieser stand.
Der Zeichenrest vor dem Aleph-Geier in Zeile 25,7 erinnert an die Ligatur aus Sichel und Auge etwa in 26,3. J.F. Quack erwägt ein „wohl sehr kursives 𓌴𓁹𓄿𓄿𓋴𓈖𓏥“.
Persistente ID:
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Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR1vC09SQGEn4iW5xCdVJ1Ys
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID ICIBR1vC09SQGEn4iW5xCdVJ1Ys <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR1vC09SQGEn4iW5xCdVJ1Ys>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR1vC09SQGEn4iW5xCdVJ1Ys, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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