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ḏb.t und ꜥnḫ: Alternativvorschläge von J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022).
Das Ägyptische kennt den Ausdruck des ḥwn.t jm.jt jr.t Ḥr.w: „das Mädchen, das im Horusauge ist“; einmal in den Sargtexten und dann in griechisch-römischer Zeit. Häufiger kommt auch das maskuline Äquivalent ḥwn.w jm.j jr.t Ḥr.w: „der Jüngling, der im Horusauge ist“ vor, s. Gräßler, Konzepte des Auges, 150-159. Wie das lateinische Wort „pupilla“, dem „Püppchen“, wird diese Bezeichnung auf die Spiegelung eines Betrachters im Auge von dessen Gegenüber anspielen. Es scheint sich hierbei um ein universales Benennungsmotiv zu handeln, s. Gräßler, a.a.O., 151 mit Literatur, wobei Gräßler zeigt, dass ḥwn.t eine metaphorische Bezeichnung bleibt und sich nicht auf die Pupille allein, sondern wohl auf den gesamten Irisbereich bezieht. Außerdem ist diese Metapher in den von ihr untersuchten Texten in älterer Zeit nur für das Auge des Horus belegt und wird erst in der 3. Zwischenzeit auch auf das Auge anderer Götter, wie etwa Amun-Re, übertragen. Daher liegt in pRamesseum XVI kaum eine Bezeichnung für die Pupille des Re vor. Vermutlich ist eher damit zu rechnen, dass pꜣ.wtj und ḥwn.w ein komplementäres Epithetapaar bilden und jm.j jr.t Rꜥw ein weiteres Epitheton darstellt. Ein solches Epitheton ist tatsächlich, wenn auch bislang nur zwei Mal, belegt, s. LGG I, 227c-228a. Dort ist es übersetzt mit „Der im Auge des Re ist“. Ebenso übersetzt es Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 115: „qui est dans l’œil de Rê“, der aber eben wegen des voranstehenden ḥwn.w an die Pupille denkt (a.a.O., 142). Löst man es davon, wäre zu überlegen, ob man bei der Übersetzung des LGG bleibt oder alternativ an eine „Reversed Nisbe“ denkt: „der, an dem sich das Auge des Re (d.h. die Uräusschlange) befindet“.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Token ID ICIBR99E8oDslERJn0WysPMfUwE <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICIBR99E8oDslERJn0WysPMfUwE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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