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rḏi̯ jri̯=〈st〉 sb{pt}q: Ähnlich wie im Versprechen in Z. Rto. 13–15, das der Orakelbesitzerin ein langes Leben gewährt, wird hier die Aussage periphrastisch konstruiert. Dies findet Parallelen in vergleichbaren Versprechen im pLondon BM EA 10321 (L5), Rto. 32–33: rḏi̯ jri̯=f spd mit spd „tüchtig sein“ (Wb 4, 108.15–109.13) sowie im pLondon BM EA 10730 (L7), x+43–44: rḏi̯ jri̯=w sbq mit sbq „verständig/klug sein“ (Wb 4, 94.2–12).
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sb{p}q: Die Schreibung des Wortes ist nicht eindeutig. Der Schreiber hat hier offenbar die beiden Wörter spd „tüchtig/geschickt/gerüstet sein“ (Wb 4, 108.15–109.13; Lemma-ID 500143: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/500143, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) und sbq „verständig/klug, glücklich/sein“ (Wb 4, 94.2–12; Lemma-ID 132120: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/132120, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) im Sinn gehabt und die Orthographie vermischt. Während Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 78 [15]) davon ausgeht, dass hier eine fehlerhafte Schreibung von spd vorliegt, und „clever (?)“ übersetzt, bin ich eher der Ansicht, dass hier sbq zu lesen ist. Das Wort kommt insgesamt drei Mal im Text (Rto. 18, 21 und 26) vor. Wenn man die drei Schreibungen im Textverlauf anschaut, so vermittelt sich der Eindruck einer Entwicklung: Beim ersten Versuch schreibt er zunächst s-b-p, unter das p setzt er einen Punkt, den man als t oder als Buchrolle Y1 auffassen kann, danach schreibt er noch ein weiteres hohes Zeichen, das nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Es könnte sich um ein Schilfblatt (M17) handeln, oder vielleicht auch um ein Bein (D56), sicher ist nur ein Strich zu erkennen. Er taucht die Binse in die Tinte und ist offenbar mit dem Wort nicht zufrieden, denn er korrigiert das letzte Zeichen, indem er es mit einem Zeichen überschreibt, das mit einiger Sicherheit als stehende Mumie (A53) zu identifizieren ist.
Der hier zu besprechende zweite Beleg findet sich auf dem Zeilenumbruch von Zeile Rto. 21 zu 22: Am Ende von Zeile 21 schreibt er exakt das Gleiche wie in Zeile 18, doch ohne das letzte Zeichen; also s-b-p und unter dem p ein Punkt. Durch den Zeilenumbruch hat er wiederum eine Unterbrechung. Auch in diesem Fall scheint er nicht zufrieden, denn zu Beginn von Zeile 22 fügt er ein q hinzu und als Klassifikator einen schlagenden Mann (A24).
Der dritte Beleg findet sich ganz am Ende des Recto in Zeile 26. Hier schreibt er s-b-q mit einem Punkt unter dem q und fügt dann als Klassifikator die stehende Mumie (A53) hinzu. Hier sieht es so aus, als hätte er zunächst zu einem p angesetzt, aber dann die hintere Linie so angesetzt, dass der obere Teil des Zeichens geschlossen ist. Vom Tintenfluss her, sieht es so aus, als hätte er den Punkt unter das Zeichen erst ganz am Schluss gesetzt, nachdem er bereits den Klassifikator geschrieben hatte.
Persistente ID:
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID ICMCWHKOn2M1OEiTswn3EyAs5aE <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWHKOn2M1OEiTswn3EyAs5aE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWHKOn2M1OEiTswn3EyAs5aE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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