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sb{p}〈q〉 n mtr n(.j) ḫꜣ.tj: Die Syntax insbesondere am Ende des Satzes ist erklärungsbedürftig. Im Grunde genommen kann sbq nur als Pseudopartizip verstanden werden. Doch – wie bereits Edwards (HPBM 4, Bd. 78 [12]) ausführte – würde man im Neuägyptischen eine Einleitung des Nebenumstands durch jw erwarten. Anders als Edwards gehe ich davon aus, dass das Pseudopartizip sowie die folgende Phrase sich allerdings nur auf den Gott Amun und nicht auf die Frau (Edwards erwartet jw=s spd) beziehen kann. In diesem Zusammenhang mag eine Stelle aus pLondon BM EA 10730 (L7), x+45–46 als Parallele gelten. Hier verspricht der orakelgebende Gott, dass er dem Orakelbesitzer die Aufnahme in die Armee eines Pharao Osorkon ermöglichen wird. Des Weiteren verspricht er ihm eine Vielzahl an Nachkommen. Etwas später im Text gibt der orakelgebende Gott die Zusage, dafür zu sorgen, dass das Herz des Pharao mit jeder Arbeit dieser Kinder zufrieden sein wird (mtr ḥꜣ.tj). Die Konstellation ist ähnlich wie im vorliegenden Text. Dem/r Besitzer/in wird die Aufnahme in eine Berufsgruppe versprochen und die Zufriedenheit der jeweils für diese Gruppe zuständigen Instanz (Armee – Pharao; Tempeldienst – Gott). Der Begriff mtr ḥꜣ.tj ist als Ausdruck der Zufriedenheit auch aus juristischen bzw. ökonomischen Kontexten bekannt, dort insbesondere als Ausdruck der Zufriedenheit mit einem Preis für veräußerte Waren, s. Ritner, in: Acts of the 7th Intern. Conf. of Dem. Studies, 347. Im weiteren Verlauf des hier vorliegenden Textes ist diese Formulierung auch in Zeile Vso. 3–7 noch einmal belegt. Dort versprechen die Götter, dass sie die Zufriedenheit der Eltern der Orakelbesitzerin bewirken würden.
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šsp m šsp nfr ꜥꜣ: Vgl. pLondon BM EA 10730 (L7), x+23–24 sowie pVandier, Recto 1, 12 u. 5.15: šsp tw=k Pꜣ-rꜥw n šsp [⸮nfr?] „Möge Pre dich empfangen durch einen schönen Empfang!“ (Popko, IBUBdQMaWoeSYkRwjRRKnQAEVl0) und (j)m(j)-rʾ-mšꜥ [⸮Mrj-Rꜥw?] šsp [tw=k] nꜣ-(n) dwꜣ.t n šsp nfr „General [Merire], mögen die Unterweltlichen [dich] empfangen durch einen schönen Empfang“ (Popko,
IBUBd4XIWzErCUoosXyFNNDaWis). -
sb{p}〈q〉: Die Schreibung des Wortes ist nicht eindeutig. Der Schreiber hat hier offenbar die beiden Wörter spd „tüchtig/geschickt/gerüstet sein“ (Wb 4, 108.15–109.13; Lemma-ID 500143: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/500143, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) und sbq „verständig/klug, glücklich/sein“ (Wb 4, 94.2–12; Lemma-ID 132120: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/132120, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Zugriff am: 30.8.2023) im Sinn gehabt und die Orthographie vermischt. Während Edwards (HPBM 4, Bd. 1, 78 [12]) davon ausgeht, dass hier eine fehlerhafte Schreibung von spd vorliegt, und „prepared (?)“ übersetzt, bin ich eher der Ansicht, dass hier sbq zu lesen ist. Das Wort kommt insgesamt drei Mal im Text (Rto. 18, 21 und 26) vor. Wenn man die drei Schreibungen im Textverlauf anschaut, so vermittelt sich der Eindruck einer Entwicklung: Beim hier zu besprechenden ersten Versuch schreibt er zunächst s-b-p, unter das p setzt er einen Punkt, den man als t oder als Buchrolle Y1 auffassen kann, danach schreibt er noch ein weiteres hohes Zeichen, das nicht mehr eindeutig zu erkennen ist. Es könnte sich um ein Schilfblatt (M17) handeln, oder vielleicht auch um ein Bein (D56), sicher ist nur ein Strich zu erkennen. Er taucht die Binse in die Tinte und ist offenbar mit dem Wort nicht zufrieden, denn er korrigiert das letzte Zeichen, indem er es mit einem Zeichen überschreibt, das mit einiger Sicherheit als stehende Mumie (A53) zu identifizieren ist.
Der zweite Beleg findet sich in Zeile Rto. 21–22: Am Ende von Zeile 21 schreibt er exakt das Gleiche wie in Zeile 18, doch ohne das letzte Zeichen; also s-b-p und unter dem p ein Punkt. Durch den Zeilenumbruch hat er wiederum eine Unterbrechung. Auch in diesem Fall scheint er nicht zufrieden, denn zu Beginn von Zeile 22 fügt er ein q hinzu und als Klassifikator einen schlagenden Mann (A24).
Der dritte Beleg findet sich ganz am Ende des Recto in Zeile 26. Hier schreibt er s-b-q mit einem Punkt unter dem q und fügt dann als Klassifikator die stehende Mumie (A53) hinzu. Hier sieht es so aus, als hätte er zunächst zu einem p angesetzt, aber dann die hintere Linie so angesetzt, dass der obere Teil des Zeichens geschlossen ist. Vom Tintenfluss her, sieht es so aus, als hätte er den Punkt unter das Zeichen erst ganz am Schluss gesetzt, nachdem er bereits den Klassifikator geschrieben hatte.
Persistente ID:
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID ICMCWNAEaayfckpZo6WWQnVtlUs <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWNAEaayfckpZo6WWQnVtlUs>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/ICMCWNAEaayfckpZo6WWQnVtlUs, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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