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s___ mḥr: Das einzige zwischen s und mḥr fehlende Zeichen transliteriert Koenig, in: BIFAO 82, 1982, 293 fragend als Schiffsmast, woraus sich die Lesung sꜥḥꜥ ergäbe. Da der Schiffsmast in der unmittelbar darauffolgenden Zeile aber etwas anders aussieht, fragt sich, ob das Zeichen vielleicht auch ein unsauber geschriebenes Henkelkreuz sein könnte, was die Lesung sꜥnḫ ergibt. In dem Fall würde zwar zunächst das Fehlen der phonetischen Komplemente verwundern, aber dieses Argument könnte auch gegen die Lesung sꜥḥꜥ vorgebracht werden, vgl. die Schreibung von ꜥḥꜥ mit Komplementen etwas später. Bei einer Lesung als sꜥnḫ könnte man zumindest auf hieroglyphische Schreibungen mit s und Sandalenriemen ohne Komplemente verweisen. Theoretisch ließe sich auch eine Lesung sḫm: „sich etw. bemächtigen“ denken, vgl. Möller, Paläographie II, Nr. 449. Die dann noch zu erwartende Präposition m könnte aufgrund des folgenden mḥr ausgefallen sein. Allerdings wäre dann nicht nur erneut das Fehlen der hinteren Komplemente und ein Fehlen von Klassifikatoren verwunderlich, sondern man müsste zusätzlich das ausgeschriebene s erklären, da sḫm in den ramessidenzeitlichen Papyri nicht nach vorn komplementiert wird, s. DZA 29.490.060.
mḥr.tw: Syntaktischer Anschluss unklar, da die Lesung des Vorherigen nicht sicher ist; die Endung tw wäre für ein Partizip zugegebenermaßen ungewöhnlich. Für die Verbindung „einen Kanken beleben“ s. immerhin Wb 4, 46.12; die Endung tw passt zugegebenermaßen nicht zu einem Partizip. Das Wort ist mit dem Ersatzzeichen für den gebundenen Feind, Gardiner Sign-list Z6, klassifiziert. Derselbe Klassifikator kommt bei mḥr auch auf der Abwesenheitsliste auf oAshmolean HO 563 aus Deir el-Medinah vor, s. Hudson, in: ZÄS 142 (1), 2015, 46-47 (Hinweis Fischer-Elfert). Hudson transliteriert die Ligatur nach dem mḥr-Meißel als m und t und liest auf Vorschlag von Fischer-Elfert (s. S. 46, Anm. 8) mḥr m(w)t: „ill (then) dead“; d.h. sie erwägt, dass die dort als abwesend genannte Person so schwer krank ist, dass sie später gestorben sei. Diese Notiz findet sich zweimal auf dem Ostrakon; im ersten Fall ist das Zeichen unter dem m so schmal, dass man tatsächlich eher an ein t als ein r denkt. Im zweiten Fall ist die Ligatur ambig, und man könnte sie sowohl mt als auch mr lesen. Im Fall von pDeM 42 und pChester Beatty VII ist die Frage nicht zu entscheiden: Im letzteren Fall stehen unter dem m zwei Punkte, im ersteren sogar nur einer. Da mḥr aber üblicherweise mit m und r komplementiert wird, fragt sich, ob diese Zeichengruppe nicht eher mr zu lesen ist, was nach sich zieht, dass Gardiner Z 6 hier der Klassifikator von mḥr und nicht von m(w)t ist. Dasselbe müsste dann auch für oAshmolean HO 563 erwogen werden. Während dort eine Kurzschreibung von mḥr m(w)t nicht abwegig ist, weil eine Abwesenheitsliste rein administrativen Charakters vorliegt, würde sie in diesem magischen Papyrus vielleicht verwundern – man denke aber auch an die Kurzschreibung von sꜥḥꜥ/sꜥnḫ unmittelbar zuvor.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID SC456DHOMZBJXMG3SBF7V2G4H4 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/SC456DHOMZBJXMG3SBF7V2G4H4>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/SC456DHOMZBJXMG3SBF7V2G4H4, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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