Token ID XLGVAA4IVJEBREV5JOCZA4PYZU



    verb_irr
    de
    veranlassen

    SC.ḫr.act.ngem.2sgm
    V\tam.act-oblv:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.2.m.]

    (unspecified)
    -2sg.m

    verb_3-lit
    de
    die Nacht zubringen (ohne e. Tun)

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    substantive_masc
    de
    Zehe, Knolle

    (unspecified)
    N.m:sg

    nisbe_adjective_preposition
    de
    von [Genitiv]

    Adj.sgm
    PREP-adjz:m.sg

    substantive_masc
    de
    Knoblauch

    (unspecified)
    N.m:sg

    verb_3-lit
    de
    eintauchen

    PsP.3sgm
    V\res-3sg.m




    A, x+5
     
     

     
     




    ca. 13 cm zerstört
     
     

     
     

    substantive_masc
    de
    Intimbereich

    Noun.sg.stpr.3sgf
    N.m:sg:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron.sg.3.f.]

    (unspecified)
    -3sg.f

    preposition
    de
    bis (temp.)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Morgen

    (unspecified)
    N.m:sg
de
Du sollst veranlassen, dass eine Knoblauchzehe, die Nacht über eingetaucht ist [... ... ... in] ihren Intimbereich bis zum Tagesanbruch.
Autor:innen: Anne Herzberg; unter Mitarbeit von: Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 29.02.2016, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - ṯꜣ ist im medizinischen Kontext auch als Klümpchen und in der Verbindung mit dem Wort ḥḏ: "Zwiebel/Knoblauch" als Bestandteil dieser Pflanze anzutreffen, vielleicht: "Knolle" oder "Zehe". Das Pflanzen-Determinativ M2 weist ebenfalls darauf hin, dass es sich um ein pflanzliches Produkt handelt. Wb schreibt: „von den kleinen Zwiebeln des Knoblauchs“ (Wb 5, 342.1).
    - ḥḏ beschreibt wortwörtlich eine helle (Gemüse)pflanze und kommt in den medizinischen Anweisungen sehr häufig zur Anwendung (Bardinet, Papyrus médicaux, 244). Während Loret die Pflanze als "Zwiebel" (Allium cepa) identifiziert, gibt das Wörterbuch daneben auch die Übersetzung als "Knoblauch" (Allium sativum) an (Wb 3, 212.5–9). Zur Bedeutung und Verwendung von Zwiebel und Knoblauch im Alten Ägypten, siehe: Germer, Flora, 192 und 195. Der medizinisch verwendete Teil der Pflanze – die Knoblauchzwiebel – besteht aus 6–10 Zehen, die von einer weißen Hülle umschlossen sind. Der Körper einer Zwiebel ist von einer rot-bräunlichen Zwiebelschale umgeben, und weist rötlich-weißes Zwiebelfleisch auf. Laut Keimer wird daran eindeutig die Verbindung zwischen ḥḏ (weiß) und ḥḏ.w (Zwiebel) ersichtlich (Keimer, Gartenpflanzen, 56). Jedoch könnte in diesem Zusammenhang auch die weiße Hülle des Knoblauchs als namensgebend angeführt werden, weshalb dieser Aspekt nicht als Identifizierungsmerkmal herangezogen werden sollte. Keimer weist außerdem darauf hin, dass die ägyptische Schreibung für Knoblauch ḫṯn lautet und sich bis ins Koptische ϢϪΗΝ tradiert hat (Keimer, Gartenpflanzen, 60–61).
    - Ein Vergleich zu Kah 28 (Grundriß der Medizin V, 469) zeigt, dass das Medizinalprodukt in den Bauch (ẖ.t) eingeführt werden sollte: rḏi̯.ḫr=k ṯꜣ n,j ̣ḥḏ.w […] m ẖ.t […] f: "Du sollst eine Knoblauchzehe […] in den Bauch […] geben". Aufgrund der Verwendung der Präposition m und weil rḏi̯ NN m ẖ.t nach Wb 2, 466.28 als Umschreibung für „Speisen in den Mund stecken“ dient, vermutet Westendorf, Handbuch Medizin, 434, Anm. 768, dass der Knoblauch durch orale Verabreichung in den Bauch gelangte. Westendorf verweist aber auch auf die Variante einer vaginalen Einführung und schließt sich damit Bardinets Deutung an (Papyrus médicaux, 224): „La méthode préconisée dans le même but par Kah. 28 (var. Carlsberg IV) utilise une gousse d’ail, placée dans le vagin, et dont l’odeur doit se retrouver dans la bouche.“ an. Der Papyrus Carlsberg verwendet das Wort jwf anstelle von ẖ.t, welches als Umschreibung des weiblichen Genitals dient (siehe MedWb, 31). Aus diesem Grund ist eine vaginale Verabreichung, etwa vergleichbar mit einem Zäpfchen, anzunehmen.

    Autor:in des Kommentars: Anne Herzberg; unter Mitarbeit von: Peter Dils ; Datensatz erstellt: 29.02.2016, letzte Revision: 30.03.2016

  • jwf=s: Laut MedWb, 31 stellt das Wort jwf: "Leib, Fleisch" einen Euphemismus der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane (Vulva) dar. Vaginale Verabreichungen sind dementsprechend aus medizinischen Texten häufiger bekannt, so etwa in Form von Eingüssen (wḏḥ m jwf=s), Applikationen (rḏi̯ m jwf=s) und Beräucherungen (kꜣp).

    Autor:in des Kommentars: Anne Herzberg

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(Vollzitation)
Anne Herzberg, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID XLGVAA4IVJEBREV5JOCZA4PYZU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/XLGVAA4IVJEBREV5JOCZA4PYZU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/XLGVAA4IVJEBREV5JOCZA4PYZU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)