Verso: Brettspieltext(معرف النص H6FZZLJMXRF3XITSI7JNQDF6VE)


معرف دائم: H6FZZLJMXRF3XITSI7JNQDF6VE
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نوع البيانات: نص فرعي


مسميات/ترجمات أخرى

  • it
    papiro del giocco

تعليق حول الخط:
Der Brettspieltext auf dem Verso des Papyrus ist in einer graphisch reduzierten Form der Hieroglyphen verfasst, die noch keine Kursivhieroglyphen darstellt (vgl. von Lieven 2025, 60); das Gleiche gilt für die als Hieroglyphen lesbaren Beschriftungen der Spielfelder auf dem Recto. Angesichts der Ähnlichkeit der Zeichenformen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Beschriftung der Felder und die Niederschrift des hieroglyphischen Textes vom gleichen Schreiber vorgenommen wurden (vgl. Piccione 1990, 320). Parallelen zu dieser Schriftform finden sich vor allem in den thebanischen Privatgräbern der 19. und 20. Dynastie; insbesondere die Verwendung des Zeichens eines sitzenden Menschen mit verhüllten überkreuzten Armen (Nr. A76A nach Grimal – Hallof – van der Plas 2000, 1 A-2) für das Suffixpronomen 1. Ps. Sg. c. rückt den vorliegenden Text in deren Nähe (zum Vergleich s. die Inschriften im Grab des Hay (TT 267), Valbelle 1975, Taf. 13, 15 und 17, sowie im Grab des Inherchau (TT 359), Cherpion – Corteggiani 2010 Bd. 2, 43, Abb. 69, 57, Abb. 85 und 67, Abb. 101-102). Das hieratische Rubrum stammt von einer nicht-literarischen neuhieratischen Hand. Ob der gleiche Schreiber für die Niederschrift der hieroglyphischen und der hieratischen Passagen verantwortlich war, ist nicht zu entscheiden.

تعليق حول اللغة:
Der hieroglyphisch geschriebene Brettspieltext orientiert sich am „klassischen“ Mittelägyptischen und scheint dementsprechend verschiedene Verbalformen (reduplizierendes Präsens mꜣꜣ=SP in vso. II,1; Präteritum mtr.n S in vso. III,3; Subjunktiv zni̯.y=SP in vso. II,4) auch graphisch zu differenzieren (vgl. auch Piccione 1990, 126; 129). Unregelmäßigkeiten sind etwa in Gestalt der written forms des Suffixpronomens 3. Ps. Sg. f. (=st in vso. I,1) und des Possessivpräfix Sg. f. (tj-n.t in rto. passim; ṯ-n.t in vso. III,1), die neuägyptischen Einfluss verraten, zu konstatieren. Über vso. III,2-3 ist ein gesamter Satz als neuägyptische Präsens-I-Konstruktion mit reduzierten Stativformen in Prädikatsposition formuliert; dieser zeigt zugleich in der Verwendung des (possessivisch gebrauchten) Suffixpronomens 3. Ps. Pl. c. =sn ein konservativeres Charakteristikum. Das interlineare hieratische Rubrum auf dem Verso ist aufgrund seiner Orthographie und der Syntax der Relativkonstruktion mit Passiv-Partizip statt n.tj-Periphrase und indefinitem m sbꜣ.w (bzw. dwꜣ.w) eher als mittelägyptischen Charakters aufzufassen.


التأريخ: 20. Dynastie

تعليق حول التأريخ:

  • In Ermangelung eines archäologischen Kontextes können lediglich Indizien, die sich aus dem Papyrus selbst ableiten, zur Datierung herangezogen werden. Ein signifikantes Kriterium stellt diesbezüglich das Format, konkret: die Blatthöhe, dar, die hier nach Pusch 1979, 388 ursprünglich 10-15 cm (bei heute noch erhaltenen 8,2-8,5 cm) betrug und damit auf eine geviertelt verwendete Buchrolle von ursprünglich 42-47 cm hindeutet, wie sie in der 20. Dynastie in Gebrauch war (Helck 1974, 3; Eyre 2013, 24). Der Textinhalt verweist hinsichtlich seines Genres und spezifisch hinsichtlich der überlieferten Textversion, die eine Parallele zu den Brettspieltexten des P. Kairo JE 58037 und aus dem Grab TT 359 (beide sehr wahrscheinlich in die erste Hälfte der 20. Dynastie datierend) bildet, ebenfalls in die 20. Dynastie. Der Text macht überwiegend von einer klassisch-mittelägyptischen Grammatik Gebrauch, lediglich einzelne Aspekte der Lexik, etwa die Benutzung des Verbs jsq „zurückhalten“ (s. DZA 21.305.070) und der Graphie (z. B. die Schreibung tj für tꜣ in tꜣ-n.t) sowie die – abweichend – nach neuägyptischer Grammatik verfasste Passage in vso. III,2-3 weisen auf einen Kompositionszeitraum von der 18. Dynastie bis zum Ende der 20. Dynastie hin. Wiederum ist es schwierig, auf der Basis der Paläographie des hieroglyphischen Textes Aussagen über die Datierung zu treffen; die bereits erwähnte Nähe zu den Zeichenformen des Grabes des Sennedjem (TT 1), das in die 19. Dynastie datiert (Bruyère 1959, 73-75; Haring 2006, 3), sowie wohl generell zu den Hieroglyphen der thebanischen Privatgräber spricht lediglich für eine grobe Einordnung in die Ramessidenzeit. Die hieratischen Passagen sind zu kurz für eine exakte paläographische Bestimmung. Zumindest scheint die Form der pꜣ-Ligatur in der Phrase pꜣy=st ḥr.wj „ihre Oberseite“ recht ungewöhnlich zu sein, sie findet sich so ähnlich jedoch unter Sethos II., Siptah/Tausret und Ramses III. (s. Wimmer 1995, 145). Insgesamt sprechen die verfügbaren Indizien damit für eine wahrscheinliche Niederschrift des Textes in der ersten Hälfte der 20. Dynastie.


ببليوغرافيا

  • – G. Seyffarth, Beiträge zur Kenntniss der Literatur, Kunst, Mythologie und Geschichte des alten Aegypten 3, Leipzig 1833, Taf. 3 [F]
  • – T. Devéria, Les jeux de dames en Égypte, in: Maspero, G. (Hrsg.), Mémoires et fragments 2, Bibliothéque Égyptologique 5, Paris 1897, 83-96 [Ü]
  • – H. Jacquet-Gordon – A. Piankoff, The Wandering of the Soul, Bollingen Series 40.VI = Egyptian Religious Texts and Representations 6, Princeton, NJ, 1974, Taf. 46 [F]
  • – E. B. Pusch, Ein zweiter Beleg für das Spielbrett Kairo JdE 68.127, in: Göttinger Miszellen 22, 1976, 54-56 [B; F]
  • – E. B. Pusch, Eine unbeachtete Brettspielart, in: Studien zur Altägyptischen Kultur 5, 1977, 200 [B; H einer der hieratischen Beischriften]
  • – E. B. Pusch, Das Senet-Brettspiel im Alten Ägypten, 2 Bde., Münchner Ägyptologische Studien 38, Berlin 1979, 328-343; 388; 392-400; Taf. 99-102 [B; F; H]
  • – A. M. Donadoni-Roveri (Hrsg.), Egyptian Civilization. Daily Life, Milan 1988, 246, fig. 349 [*P des Verso]
  • – P. A. Piccione, The Historical Development of the Game of Senet and Its Significance for Egyptian Religion, Ann Arbor 1990, 101-105; 110-154; 311-332 [*B; *H; *K; *Ü; *T]
  • – A. von Lieven, Briefe und Bildung im Alten Ägypten am Beispiel der so. Satirischen Streitschrift, in: Becker – Fürst (Hrsgg.), Brief und Bildung: von der Antike bis zur Moderne, Berlin/Boston: 2024, 50-51 [B]
  • – A. von Lieven, Hieroglyphs and Hieratic: What Is the Difference and Does It Matter?, in: Albert – Ragazzoli (Hrsgg.), Questions sur la scripturalité égyptienne: des registers graphiques aux espaces d'écriture, Le Caire 2025, 50-51 [B]


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مؤلف (مؤلفون): Johannes Jüngling؛ مع مساهمات من قبل: Lutz Popko
تم إنشاء ملف البيانات: ٢٠٢٠/٠٩/٢٩، آخر مراجعة: ٢٠٢٥/٠٥/٢٦

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(الاقتباس الكامل)
Johannes Jüngling، مع مساهمات من قبل Lutz Popko، "Verso: Brettspieltext" (معرف النص H6FZZLJMXRF3XITSI7JNQDF6VE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/H6FZZLJMXRF3XITSI7JNQDF6VE>، في: Thesaurus Linguae Aegyptiae، إصدار المتن ٢٠، إصدار تطبيق الويب ٢.۳.٢، ٢٠٢٥/۱٠/۳۱ ، نُشر بواسطة Tonio Sebastian Richter و Daniel A. Werning نيابة عن Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (أكاديمية برلين-براندنبورغ للعلوم والإنسانيات) و Hans-Werner Fischer-Elfert و Peter Dils نيابة عن Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (الأكاديمية الساكسونية للعلوم والإنسانيات في لايبزيغ) (تم الوصول: xx.xx.20xx)
(الاقتباس المختصر)
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