CT369(Text-ID P573CRZHVNEBNME2RTPU5B3YWM)
Persistente ID:
P573CRZHVNEBNME2RTPU5B3YWM
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/P573CRZHVNEBNME2RTPU5B3YWM
Datentyp: Text
Schrift: Kursivhieroglyphisch
Kommentar zur Schrift:
Die Schrift des hier relevanten Textes ist in Kolumnen, von rechts nach links zur Sargvorderseite hin, angeordnet. Er ist in schwarzer Tinte geschrieben, die Überschrift ist in roter Tinte (de Buck 1954, V 31; Ciampini 2003, Taf. 24).
Datierung: Amenemhet II. Nubkaure – Amenemhet III. Nimaatre
Kommentar zur Datierung:
- Die Särge aus Qau el-Kebir sind, generell gesprochen, bislang ungenügend publiziert. Eine Datierung hängt teilweise mit der Datierung der Gaufürsten von Qau zusammen, deren Reihenfolge noch nicht endgültig geklärt ist. Steindorff datiert die Gaufürsten in der Reihenfolge Wahka I., Ibu und Wahka II. aufgrund von genealogischen und archäologischen Überlegungen in die Zeit von Amenemhet II. bis Amenemhet III., wobei Wahka II. vermutlich durch eine Stele in die Zeit von Amenemhet III. fixiert werden kann. Ibu wäre ein Bruder von Wahka II., sein Grab etwas älter und laut Steindorff sicherlich unter Sesostris III. anzusetzen (Steckeweh – Steindorff, Die Fürstengräber von Qâw, Veröffentlichungen der Ernst von Sieglin-Expedition in Ägypten 6, Leipzig 1936, 6–8). Laut Berlev ist diese Chronologie jedoch aus paläographisch-epigraphischen Gründen zu korrigieren und Wahka II. der früheste Gaufürst, unter Amenemhet III. zu verorten, während Wahka I. der jüngste sei und an den Anfang der 13. Dynastie gehöre (Berlev, [Review:] H. Willems, Chests of Life, in: Chronique d’Égypte 69/138, 1994, 292). Das Problem liegt darin, dass nicht zwei, sondern drei Personen mit dem Namen Wahka anzusetzen und die fragmentarischen Quellen anders über die drei Männer namens Wahka zu verteilen sind; jedenfalls kann das Monumentalgrab des Wahka I. nach allem, was über die Grabarchitektur und Blütezeit der Gaufürsten bekannt ist, keinesfalls in die 13. Dynastie gehören. Grajetzki ändert die Steindorffsche Reihenfolge der Gaufürsten und gibt für Ibu eine stilistische Datierung unter Amenemhet II. an, Wahka I. und II. wären dann jünger (Grajetzki, in: GM 156, 1997, 58, wegen einer unpublizierten Typologie der Grabanlagen von A. Schwab von 1989). Statuen von Ibu in Turin werden stilistisch ebenfalls unter Amenemhet II. bis Sesostris III. datiert (Marochetti, in: L. Hudáková – P. Jánosi – A. Kahlbacher (Hrsg.), Change and Innovation in Middle Kingdom Art, Middle Kingdom Studies 4, London 2016, 39, 40). Der Sarg des Ibu (Sauerbier, in: Sokar 14, 2007, 66-69) ist mit der Außendekoration Typ VI (Palastfassade) von Willems versehen, die entweder ab Sesostris III. (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern, Heidelberg 1993, 236) oder frühestens zwischen den späten Jahren Amenemhets II. und dem Anfang der Regierung von Sesostris III. belegt ist (Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 163–164). Sofern die Positionierung der Grabkammer der Henib im Grab des Ibu sicher ist, würde Ibu einen Terminus ante quem non liefern, d.h. frühestens die Zeit von Amenemhet II. bis Sesostris III. Eine ikonographische und typologische Untersuchung der bislang publizierten Sargfragmente Suppl. 4310 passt zu dieser zeitlichen Einordnung. Sie haben die Palastfassadendekoration auf der Außenseite der beiden Fragmente Suppl. 4310 = CGT 10201–10202 (keine Palastfassade auf Suppl. 4310/1 und 4310/2). Die Innenseitendekoration ist wahrscheinlich jedes Mal Typus H3/F3 von Willems (ornamentale Textzeile, Objektfries, Sargtexte) (Ciampini 2003, Taf. 6–7). Leider sind die Objektfriese ungenügend publiziert, so dass über diesen Weg keine genauere Datierung möglich ist (zwei Register übereinander bei Suppl. 4310 = CGT 10201 sprechen für den „jüngeren“ Typus: Willems, Chests of Life, Leiden 1988, 212–213). Eine charakteristische Auswahl an Sargtextsprüchen auf den Grabkammerwänden passt zu Särgen der Gruppe D aus Deir el-Berscheh (Roccati, A Ghost Tomb and a Torn Papyrus with Coffin Texts, in: H. Willems (Hrsg.), The World of the Coffin Texts, Egyptologische uitgaven 9, Leiden 1996, 109), die aus der Zeit Sesostris' III. oder frühestens Sesostris' II. datieren (Willems 1988, 77). Orthographische Überlegungen der Sargtextsprüche führen ebenfalls in die (oder nach der) Mitte der 12. Dynastie (Roccati 1996, 110). Es wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Bestattung der Henib später als die Mitte der 12. Dynastie ist und mit der Vergöttlichung des Ibu zusammenhängen könnte, wodurch es attraktiv wurde, sich in einer älteren Grabkammer beim Heiligen bestatten zu lassen (Ciampini 2003, 19; Martellière, Les tombes monumentales des gouverneurs du Moyen Empire à Qau el-Kébir, in: Egypte, Afrique & Orient 50, 2008, 32).
Information zur Zeilen-/Kolumnenzählung
- Nach de Buck, Coffin Texts.
Bibliographie
-
– A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, OIP 73, 1954, V 31a-d. [H]
-
– P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986, 326. [Ü]
-
– C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, 2, 2004, 903. [Ü]
-
– R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, II, 1977, 8. [Ü,K]
-
– K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 153–154 (Spruch 2). [Ü,K]
- – E. M. Ciampini, La sepoltura di Henib (Camera funeraria CGT 7001; pareti di sarcofago CGT 10201-10202), Catalogo del Museo Egizio di Torino. Serie prima: Monumenti e testi, Vol. XI, (Torino 2003), 27, 30, 55 und Taf. 24. [*H,U,Ü,K]
Hierarchiepfad(e):
Beschreibung
Der uns hier interessierende Schlangenspruch 369 steht auf dem Kopfende eines für einen Mann bestimmten Sarges (Suppl. 4310 = CGT 10201). Die Bestimmung als Kopfende geht aus dem Objektfries mit u.a. den sieben heiligen Ölen und der Augenschminke hervor (Ciampini 2003, 16).
Datensatz-Protokoll
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– Katharina Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe, 02-22.02.2006
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– Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 20.02.2019
- – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Überarbeitung gemäß Stegbauer 2015, 22-23.06.2019
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Katharina Stegbauer, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, "CT369" (Text-ID P573CRZHVNEBNME2RTPU5B3YWM) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/P573CRZHVNEBNME2RTPU5B3YWM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/P573CRZHVNEBNME2RTPU5B3YWM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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