Vorderseite: Identifikation der Bastet(Text-ID SH73V77H75CW3AL264TUOK2YUE)
Persistente ID:
SH73V77H75CW3AL264TUOK2YUE
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/SH73V77H75CW3AL264TUOK2YUE
Datentyp: Text
Schrift: reguläre Hieroglyphenschrift
Sprache: Egyptien(s) de tradition
Datierung: 22.–23. Dynastie
Kommentar zur Datierung:
- Der Besitzer der Statuette ist der „Große der Ma“ Pamiu. Sein Vater war ein König, dessen sehr oberflächlich eingravierter Name vielleicht Scheschonq (?) zu lesen ist (so Daressy 1903, 39 und Daressy 1913, 137 Anm. 3; Daressy 1894, 48 hat hingegen ꜥꜣ-ḫpr-Rꜥw mit Fragezeichen gelesen; Yoyotte 1988, 172, Anm. 101 erachtet nicht einmal die Lesung Tj-k-rw-t = Takelothis als ausgeschlossen). Daressy 1903, 39, Anm. 1 erwägt, im mutmaßlichen Scheschonq den König Scheschonq III. zu erkennen und den Besitzer Pamiu als den späteren König Pamiu der 22. Dynastie zu identifizieren. Dem wird seitdem teilweise gefolgt, es ist jedoch höchst zweifelhaft (siehe Yoyotte 1988). Sternberg-El Hotabi datiert die Doppelstatuette in ihrer Frühphase II (21.–25. Dynastie) und klassifiziert sie in der Typologie der Horusstelen bei Stelentypus I (‚oberägyptischer‘ Typus), obwohl sie in Sais gefunden wurde (Bd. I, 83 und 84-85). Zwar ist eine Zuweisung an die Zeit Scheschonq III. sehr unsicher, doch passen sowohl der Titel „Großer der Ma“ als auch der Name Pamiu (der Name erscheint laut Yoyotte 1988, 159 im 8. Jh. v. Chr.) gut in die Libyerzeit. Außerdem ist der ikonographische Typus von Bes und Horus-Sched als Bogenschütze auf einem Streitwagen, der von einem Greif gezogen wird, typisch für die 22.-23. Dynastie (Berlandini 1998). Jansen-Winkeln (2007, 415) legt sich nicht auf einen König innerhalb der 22.-24. Dynastie fest. Ungeachtet dessen, was Text und Ikonographie aussagen, erachtete Lacau eine Datierung der Stele in die 20. Dynastie vielleicht für möglich (Lacau 1922, 200, Anm. 1), eventuell aus stilistischen Gründen. Yoyotte (1988, 171) weist darauf hin, dass die Doppelstatuette überarbeitet und die Widmung auf Pamiu möglicherweise erst nachträglich angebracht wurde. Meffre 2015, 185 spricht von „fin de l’époque libyenne“. Er denkt konkret an die Zeit des Scheschonq V. und begründet dies mit der stilistischen Ausarbeitung des Körpers des Gottes sowie mit dem verwendeten Material (Meffre 2015, 345-346).
Bibliographie
-
– G. Daressy, Textes et dessins magiques (Catalogue général des antiquités égyptiennes du Musée du Caire. Nos 9401-9449), Le Caire 1903, 37 und Taf. XI [*P,H]
-
– R. Meffre, D’Héracléopolis à Hermopolis. La Moyenne Égypte durant la Troisième Période Intermédiaire (XXIe-XXIVe dynasties), Paris 2015, 185-190, 343-346 mit Fig. 3 (Dok. 92) [*P,K]
-
– G. Daressy, Notes et Remarques, in: RecTrav 16, 1894, 42-60 (hier: 48) [H]
-
– J. Yoyotte, Des lions et les chats. Contribution à la prosopographie de l’époque libyenne, in: RdE 39, 1988, 155-178 und Taf. 2-6 (hier: 155-156 und 171-174) [Ü,K]
- – Chr. Leitz, Das Ichneumonweibchen von Herakleopolis – eine Manifestation der Bastet, in: SAK 38, 2009, 164 [Ü,K]
Hierarchiepfad(e):
Datensatz-Protokoll
- – P. Dils, Ersteingabe, 13. Okt. 2022
Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Daniel A. Werning, "Identifikation der Bastet" (Text-ID SH73V77H75CW3AL264TUOK2YUE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/SH73V77H75CW3AL264TUOK2YUE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/SH73V77H75CW3AL264TUOK2YUE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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