CT885(Text ID U4NNBJM62FBIXKQ6KM7MNZDBOU)


Persistent ID: U4NNBJM62FBIXKQ6KM7MNZDBOU
Persistent URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/U4NNBJM62FBIXKQ6KM7MNZDBOU


Data type: Text

Comment on script:
Der hier übersetzte Text ist in Kolumnen, von rechts nach links orientiert, angeordnet. Es wurde überwiegend schwarze Tinte verwendet; nur zur Markierung des Titels fand zudem Rot Verwendung.

Comment on dating:

  • Kamal, in: ASAE 16, 1916, 110 datiert den Sarg ohne Begründung in die 12. Dynastie, ebenso Allen (Occurrences of Pyramid Texts with Cross Indexes of These and Other Egyptian Mortuary Texts, SAOC 27, Chicago 1950, 32–33), dem eine große Auswahl an Vergleichsmaterial zur Verfügung stand. Der Sarg gehört typologisch zum Außenseitentypus I und zum Innenseitentypus 1b von Willems (Chests of Life, Leiden 1988, 28), die vom späten Alten Reich bis in die Zeit Sesostris' I. (Außenseitentypus) bzw. Amenemhets II. (Innenseitentypus) belegt sind (Willems 1988, 121, 127, 188). Die Anwesenheit der Sargtexte setzt den Terminus post quem auf die Zeit um die Wiedervereinigung in der 11. Dynastie. Laut Willems ist die Dekoration auf Sarg S14C inspiriert von Särgen der frühen Gruppe A von Deir el-Berscheh, die in die Zeit Mentuhoteps III. bis Amenemhets I. gehören, insbesondere Sarg B1Bo von Djehutinacht IV. oder V., der am Ende der 11. Dynastie oder unter Amenemhet I. lebte (Willems 1988, 71, 103 mit Anm. 203). Sarg S14C könnte entsprechend „closely contemporary“ mit der A-Gruppe von Berscheh von „the end of the XIth dynasty or the early XIIth Dynasty“ sein (Willems,The Coffin of Heqata (Cairo JE 36418), OLA 70, Leuven 1996, 45 Anm. 23). Eine abweichende typologische Einordnung findet sich bei Lapp. Er weist den Sarg wegen der Schriftbänder und Randbegrenzungen seinem Typus der 12./13. Dynastie zu (Lapp, Typologie der Särge und Sargkammern von der 6. bis 13. Dynastie, SAGA 7, Heidelberg 1993, 131, 298), gesteht aber ein, dass der Sarg weitestgehend mit seinem Typus der 12. Dynastie übereinstimmt (Lapp 1993, 131). Weitere Dekorationselemente von S14C (Lapp 1993, Taf. 31–32) gehören in seinen unterägyptischen Typus, der innerhalb seiner Sargtypen der 11., 12. und der 12./13. Dynastie belegt ist (Lapp 1993, 138). Eine Umsetzung der relativen Sargtypologie seiner Sargtypen 12. und 12./13. Dynastie in absolute Chronologie ist für Lapp schwierig, weil die Särge Opferformeln aufweisen, die laut Lapp von älteren Gräbern inspiriert sind (Typus 12./13. Dynastie passt zum Grab I des Djefaihapi I. aus der Zeit von Sesostris I.) statt mit diesen Gräbern zeitgenössisch zu sein (Lapp 1993, 141–146). Zitman greift die Problematik der Datierung der Särge von Assiut erneut auf und entscheidet sich wegen der Ähnlichkeit von Sarg S14C mit Sarg B1Bo, einschließlich in der Auswahl seltener Sargtextsprüche, und wegen der Orthographie der Gruppe nṯr ꜥꜣ im Schriftband der Opferformel für die frühe Regierungszeit Sesostris' I. (Zitman, The Necropolis of Assiut, OLA 180, Leuven 2010, Bd. I, 298–312, vor allem 309–310 und 312). Gänzlich außerhalb der gängigen Datierung ins Mittlere Reich ist die paläographische Studie der Hieroglyphenformen durch Hannig, die den Sarg S14C seinem Typ A+a2 zuweist und ins Alte Reich oder in die frühe Erste Zwischenzeit datiert. Er vermerkt allerdings, dass der Sarg aus assiutischer Perspektive ein Einzelstück ist und möglicherweise aus einer Werkstatt aus einer anderen Region stammt (Hannig, Zur Paläographie der Särge aus Assiut, HÄB 47, Hildesheim 2006, 79, 81).


Information on line/column count

  • Nach de Buck, Coffin Texts.


Bibliography

  • – A. de Buck: The Egyptian Coffin Texts, vol. V-VII, 1954 u. 1956. [H]
  • – P. Barguet: Les Textes des sarcophages égyptiens du moyen empire, 1986. [Ü]
  • – C. Carrier: Textes des sarcophages du moyen empire égyptien, vol. 2-3, 2004. [B, Ü]
  • – R.O. Faulkner: The Ancient Egyptian Coffin Texts, vol. II, 1977. [Ü,K]
  • – K. Stegbauer, Magie als Waffe gegen Schlangen in der ägyptischen Bronzezeit (Borsdorf 2015), 176–183 (Spruch 16). [U,Ü,K]
  • – eine weitere, schwer beschädigte Version von Spruch 885 auf K1T: Ciampini, La sepoltura di Henib, Torino 2003, 55 und Tf. 24 [H,U,Ü].


Description
Der uns hier interessierende Schlangenbeschwörungsspruch 885 (Kol. 16–51) findet sich auf dem Deckel (Kol. 16–110) am Kopfende, falls die Textkolumnen am Kopfende anfangen (Lesko, Index of the Spells on Egyptian Middle Kingdom Coffins and Related Documents, Berkeley 1979, 84; Hannig, Zur Paläographie der Särge aus Assiut, HÄB 47, Hildesheim 2006, 493 mit Abb. von Kol. 18–22).


File protocol

  • – Katharina Stegbauer (DigitalHeka), Ersteingabe, 02-22.02.2006; neu angeordnet, Okt. 2007
  • – Billy Böhm, Hieroglypheneingabe, 26.02.2019
  • – Peter Dils, Erweiterung der Metadaten, Eingabekontrolle und Überarbeitung gemäß Stegbauer 2015, 25-27.06.2019


Author(s): Katharina Stegbauer; with contributions by: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning
Data file created: before June 2015 (1992–2015), latest revision: 10/14/2024
Editorial state: Verified

Please cite as:

(Full citation)
Katharina Stegbauer, with contributions by Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, "CT885" (Text ID U4NNBJM62FBIXKQ6KM7MNZDBOU) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/U4NNBJM62FBIXKQ6KM7MNZDBOU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)
(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/U4NNBJM62FBIXKQ6KM7MNZDBOU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)