Vorderseite, 1. Reg.: Sokarfest(Text-ID UFVYN6AOUFAHBIASAERMNYVGEI)


Persistente ID: UFVYN6AOUFAHBIASAERMNYVGEI
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Datentyp: Text


Datierung: 22.–23. Dynastie  –  25. Dynastie

Kommentar zur Datierung:

  • Die Datierung erfolgt indirekt und mit Hilfe mehrerer Argumente, die für die Zeit von der 22. Dynastie bis spätestens der 26. Dynastie sprechen. Kákosy und Moussa entscheiden sich für die erste Hälfte des Ersten Jahrtausends (Kákosy und Moussa 1998, 158-159). Jansen-Winkeln 2007 hat diese Stele bei den Texten der 22.-24. Dynastie eingetragen. Die Argumente sind:
  • – Horusstelen, die den Stelenstifter nennen, stammen überwiegend aus der Prä-Saitenzeit (Kákosy und Moussa 1998, 158) bzw. aus der Zeit bis in die 26. Dynastie, selten noch danach (Stelentypen I und II der Mittelphase, ca. 660-525 v.Chr.) (Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte, 1999, I, 103).
  • – Die Dekorationsstruktur der Rückseite mit einem einzigen Götterregister im Giebelfeld (mit einer standardisierten Gruppe von Gottheiten) oberhalb einer Inschrift erscheint in der objekttypologischen „Frühphase II“ (d.h. ab der 21. Dynastie) von Sternberg-El Hotabi und ist noch gängig in ihrer Mittelphase, Typus I (d.h. ca. 660-525 v. Chr.) (Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte, 1999, I, 58, 83, 102-103).
  • – Die seitwärts schreitende Haltung des Kindgottes Horus-Sched mit Antilopenkopf an der Stirn und breitem Halskragen passt zu prä-ptolemäischen Horusstelen (Sternberg-El Hotabi I, 94-97, 102-103: Mittelphase, Typus I).
  • – Die Besmaske über Horus-Sched erscheint in der objekttypologischen „Frühphase II“ (d.h. ab der 21. Dynastie) von Sternberg-El Hotabi (Sternberg-El Hotabi, I, 74), ebenso der osirianische Thematik (Sternberg-El Hotabi 1999, I, 75).
  • – Die Verwendung gewisser hieroglyphischen Zeichen (z.B. S56 für k) sowie gewisse Orthographien (z.B. jnk) passen für die Zeit ab der Dritten Zwischenzeit (Kákosy und Moussa 1998, 159).
  • – Die Titel „Gottesvater“ und „Gottesgeliebter“ des Stelenstifters Hori scheinen ab der 3. Zwischenzeit zu Ehrentiteln verkommen zu sein, die Stele wird daher nicht älter sein (Kákosy und Moussa 1998, 159).
  • – Der Personenname Mehimenhat ist bislang nur in der 22.-25. Dynastie bis in die frühsaitische Zeit belegt (Thirion, in: RdE 42, 1992, 227; Jansen-Winkeln, Äg. Biographien der 22. und 23. Dynastie (ÄAT 8), 1985, 235; JWIS III, 2009, 602; für Mḥ-Mw.t-ḥꜣ.t siehe PM VIII, 339, Nr. 803-061-524; frühsaitisch: Munro, Die spätäg. Totenstelen (ÄgFo 25), 1973, 217).
  • – Die Kombination von Horusstelentexte B und C ist ab der 22. Dynastie bis in die frühptolemäische Zeit belegt. Dass die Kombination gern auf Stelen der Priesterschaft des Amun aus der 22.-24. Dynastie verwendet wurde (Kákosy und Moussa nennen Horusstele Turin Suppl. 18356 aus der Zeit von Osorkon I. als Vergleichsstück), ist kein zwingendes Kriterium für eine Datierung in die 1. Hälfte des 1. Jahrtausends.
  • – Diese konkrete Version von Horusstelentext B war Gutekunst, Textgeschichtliche Studien, 1995 noch nicht bekannt. Berücksichtigt man seine textgeschichtlichen Kriterien, passt die Formulierung der Zweiergruppe „euer Maul wurde von Re verschlossen, eure Kehle wurde von Sachmet verstopft“, ohne die zusätzliche Nennung der Götter Thoth und Heka (eine Vierergruppe), für die Zeit vor der 26. Dynastie (Gutekunst 1995, 117, 194, 247: Phrase 10.3A:1-2 sowie das Fehlen von Phrase 10.41). Auch das Fehlen einer Formulierung mit dem großen Sonnenkäfer (Gutekunst 1995, 109, 247: Phrase 3.3) passt in Gutekunsts textgeschichtliche „Frühgruppe 1“ seiner „Frühphase“ aus der 19./20. Dynastie und der Dritten Zwischenzeit.
  • – Diese konkrete Version von Horusstelentext C passt zu den Versionen auf Horusstelen der 22.-24. Dynastie (z.B. Turin Suppl. 18356; Paris Nakhtefmout; Horusstele Hamza Kairo JE 86115) und weicht von Versionen der Ptolemäerzeit ab (Textträger der 26. Dynastie sind noch unpubliziert).


Bibliographie

  • – László Kákosy und Ahmed M. Moussa, A Horus Stela with Meret Goddesses, in: Studien zur Altägyptischen Kultur 25, 1998, 143-159 und Taf. 2-5 [*P,*F,U,Ü,K]


Datensatz-Protokoll

  • Peter Dils, 5. September 2023, Erstaufnahme

Texttranskription

  • Peter Dils, 5. September 2023

Textübersetzung

    • de Peter Dils, 5. September 2023

Textlemmatisierung

  • Peter Dils, 5. September 2023

Grammatische Annotation

  • Peter Dils, 5. September 2023

Hieroglypheneingabe

  • Peter Dils, 5. September 2023 (nach Foto und Faksimile bei Kákosy und Moussa)

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: 05.09.2023, letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Daniel A. Werning, "Sokarfest" (Text-ID UFVYN6AOUFAHBIASAERMNYVGEI) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/UFVYN6AOUFAHBIASAERMNYVGEI>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/UFVYN6AOUFAHBIASAERMNYVGEI, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)