Rückseite, g.2-10, Spruch 5: Beschwörung des Giftes durch Isis(Text-ID XEPJEKE66NFHJAGUP7LMNZOSLE)


Persistente ID: XEPJEKE66NFHJAGUP7LMNZOSLE
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/XEPJEKE66NFHJAGUP7LMNZOSLE


Datentyp: Text

Kommentar zur Sprache:
Die ältesten Textversionen stammen aus der Ramessidenzeit. Einige Konstruktionen entstammen dem Neuägyptischen (vor allem mj-n r-b(n)r in Z. g.7), andere orthographische Besonderheiten sind nicht älter als das Neue Reich.

Kommentar zur Datierung:

  • Unterschiedliche Argumente werden für eine möglichst genaue Datierung angeführt: Objekttypologie, Stilistik, Sprache, Orthographie, Textredaktion der Sprüche A und B. Drioton hat den Sockel in die Ptolemäerzeit datiert, ohne dies weiter zu begründen (Drioton 1927, 134). Laut H.W. Müller spricht die Ausarbeitung der Füße und des Stegs hinter dem linken Fuß für die frühe Ptolemäerzeit (in: Klasens 1952, 2 mit Anm. 14). Klasens selbst möchte sich nicht auf eine so präzise Datierung festlegen, die von ihm erwähnten Parallelstücke (1952, 2) datieren zwischen der 25. Dynastie und der frühen Ptolemäerzeit und einige orthographische und sprachliche Merkmale (1952, 5) passen in dieselbe Zeit. Altenmüller 1965, 14 setzt für die rekonstruierte Statuenform eine Datierung in die 30. Dynastie oder die Ptolemäerzeit bis ins 1. Jh. v. Chr. an. Er präzisiert anschließend, dass die Qualität der Arbeit und der Redaktionsstatus der magischen Sprüche für die 30. Dynastie oder die frühe Ptolemäerzeit und gegen die späte Ptolemäerzeit sprechen. Er schlägt entsprechend eine Datierung in die zweite Hälfte des 4. Jhs. vor (Altenmüller 1965, 14 und 33). Rogge 1992, 138 folgt dieser Datierung. Gutekunst hat „Frühptol.(?)“ für den Socle Béhague und „30. Dyn.–Frühptol.“ für den Torso Wien (Gutekunst 1995, 371 bzw. 375). Er kann den von ihm untersuchten „Text B“ seiner redaktionsgeschichtlichen „P-L-Version“ aus der „Hochphase“ (spätdynastisch bis frühptolemäisch) zuweisen, die, wie es zuvor schon Altenmüller erkannt hatte, erst in der 30. Dynastie erscheint (Gutekunst 1995, 282, 284). Sternberg-El Hotabi 1999 thematisiert das Objekt nicht in ihrer Studie, weil die eigentliche Horusstele zerstört ist. Sie datiert es in ihrer Auflistung (Bd. II, 106 und 111) in die „Frühe Hochphase“, d.h. ca. 380 – ca. 280 v. Chr. (Bd. I, 105). Bei PM VIII/2 steht „early Ptolemaic“. Die wenigen datierbaren Heilstatuen in der Gestalt von Privatpersonen, die eine Horusstele vor sich halten, stammen alle aus der späteren 30. Dynastie und der frühen Ptolemäerzeit, ob andere Heilstatuen dieser Art auch älter sein könnten, ist bislang nicht beweisbar. Weil auch die übrigen Textträger von „Text B“ nur schwer datierbar sind, ist über diesen Weg ebenfalls keine frühere Datierung als die 30. Dynastie nachweisbar. Nicht hilfreich ist die Angabe „Late Periode; 30e Dynastie of vroege Ptolemaërtijd 380-30 v.Chr.“ auf der Homepage von Leiden (https://hdl.handle.net/21.12126/13375). Die von Bergmann angesetzte Datierung des Wiener Torsos in die 26. Dynastie entspricht nicht länger dem Stand der Forschung (Bergmann 1886, VIII).


Bibliographie

  • – A. Klasens, A Magical Statue Base (Socle Behague) in the Museum of Antiquities at Leiden, in: OMRO NS 33, 1952, 3, 35-37, 58-59, 98-99 (Spell V: Z. g.2-10) und Taf. V [*P, *H mit Textsynopse, Ü, K] (Textsynopse ohne oPetrie 35)
  • – Roccati, Magica Taurinensia, 144-147, § 281-291 [H, Synopse]
  • – Goyon, Recueil de prophylaxie, 46-48 (§ 23) und 169-175 [Ü, H, Synopse]
  • – Perdu, in: RdE 64, 2013, 123-124 [Ü]


Beschreibung
Textparallelen:
- 19. Dyn.: pChester Beatty XI = pLondon BM EA 10691, Rto 4.2-7 (= Roccati, Magica Taurinensia, 144-147, § 281-291 [Synopse]; stark beschädigt)
- 20. Dyn.: pTurin CGT 54051, Rto 5.5-10 (= Roccati, Magica Taurinensia, 71 und 144-147, § 281-291 [Synopse]; vollständig)
- 19.-20. Dyn.: oPetrie 35 = oUC 39634 (Černý & Gardiner, Hieratic Ostraca I, 1957, 4 und Taf. XII-XII.A.2 (= Roccati, Magica Taurinensia, 144-147, § 281-291 [Synopse]; stark beschädigt)
- 26. Dyn.: Isisstatue des Ptahirdis (Perdu, in: RdE 64, 2013, 102-111 und Taf. 9-11; vollständig)
- 26. Dyn. (?): pBrooklyn 47.218.138, Kol. x+8.2-9 (Goyon, Recueil de prophylaxie, 46-48, § 23 und Synopse 169-175; stark beschädigt)
- 26. Dyn. (?): Flügelskarabäus BM EA 35403, Kopfende (Andrews, in: Leahy & Tait [ed.], Studies in Honour of H.S. Smith, 11-12: enthält nur letztes Drittel) (https://www.britishmuseum.org/collection/object/Y_EA35403)
- 30. Dyn.-Frühptol.: Socle Béhague, Spruch V (Z. g.2-10) (A. Klasens, A Magical Statue Base (Socle Behague) in the Museum of Antiquities at Leiden, in: OMRO NS 33, 1952, 3, 35-37, 58-59, 98-99 (Spell V: Z. g.2-10) und Taf. V [*P, *H mit Textsynopse, Ü, K] (Textsynopse ohne oPetrie 35); fast vollständig)
- 30. Dyn.-Frühptol.: Moskau, Heilstatue des Harchebis (Panov, Die Statue des Horchebe, 2014, 48-51; fast vollständig)
- 30. Dyn.-Frühptol.: Horusstele BM EA 36250, Rückseite, Z. 6-14? (Sternberg-El Hotabi, Untersuchungen zur Überlieferungsgeschicte der Horusstelen, II, 55)


Datensatz-Protokoll

  • – Peter Dils, Ersteingabe, 26. Juni 2022

Hieroglyphen ohne Anordnung (d.h. rein sequentiell) eingegeben: Nein


Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Daniel A. Werning
Datensatz erstellt: 26.06.2022, letzte Revision: 14.10.2024

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Daniel A. Werning, "Beschwörung des Giftes durch Isis" (Text-ID XEPJEKE66NFHJAGUP7LMNZOSLE) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/XEPJEKE66NFHJAGUP7LMNZOSLE>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/text/XEPJEKE66NFHJAGUP7LMNZOSLE, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)