sdb(Lemma ID 149770)
Hieroglyphic spelling: đ´đ§đđ
Persistent ID:
149770
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/149770
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: verb (3-rad.)
Translation
essen
to eat; to chew
manger
Attestation in the TLA text corpus
12
Attestation time frame in the TLA text corpus:
from
1580
BCE
to
30
BCE
Bibliography
-
Wb 4, 368.12-369.2
-
FCD 257
-
Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 587
-
Wilson, Ptol. Lexikon, 975
- MedWb 825
External references
Comments
Please cite as:
(Full citation)"sdb" (Lemma ID 149770) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/149770>, edited by Altägyptisches WÜrterbuch, with contributions by Annik Wßthrich, Simon D. Schweitzer, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 18, Web app version 2.1.5, 7/26/2023, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/149770, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
sdb: Schon Stern, in: Ebers, Papyros Ebers, Bd. 2, 43a denkt an ein Verb der Nahrungsaufnahme: âvorare, edereâ. So auch vorsichtig Wb 4, 368, das mit koptisch Ⲽâ˛â˛§â˛â˛: âkauen, wiederkäuenâ vergleicht. Tatsächlich wird es in den medizinischen Texten in Rezepten genannt, die gänzlich oder vorrangig feste Ingredienzien haben. In der Spätzeit dĂźrfte es dagegen eher âtrinkenâ meinen (so auch schon Wb 4, 369.2), denn im hieratisch-demotischen pRhind ist es mit drei Wasserlinien klassifiziert und hat als Synonym im demotischen Text zwr: âtrinkenâ. Vielleicht deswegen schlägt MedWb 2, 825 ein etwas allgemeineres âEinnehmenâ vor. Wilson, Ptol. Lexikon, 975 setzt eine ähnlich allgemeinere Ăbersetzung fĂźr den Gebrauch in ptolemäischen Texten an, wobei gesagt werden muss, dass die von ihr genannten Belegstellen entweder positiv eher fĂźr eine Ăbertragung als âtrinkenâ sprechen oder aber nicht dezidiert fĂźr âessenâ. In einigen Texten wird sdb parallel zu Verben des Essens gebraucht, so etwa im genannten hieratisch-demotischen pRhind, wo es neben wĹĄęĽ: âkauen, verzehrenâ und qnqn: âessenâ steht (was im Demotischen durch das Verbpaar zwr und wnm ersetzt wurde) und wo es aufgrund des Kontextes wie der schon erwähnten Schreibung eher komplementär (âessenâ und âtrinkenâ) als synonym bzw. teilsynonym (etwa âessenâ und âverzehrenâ) aufzufassen ist. Ăhnlich vielleicht auch in Edfou VII, 264, 6-10, wo es in einer Anweisung zur Einnahme von Opferspeisen neben jriĚŻ: âessenâ verwendet wird â hier kĂśnnte sich jriĚŻ auf die festen Opfergaben und sdb auf die flĂźssigen beziehen. In den Sargtexten wird es parallel zu wnm gebraucht (Van der Molen, Dictionary of Coffin Texts, 587); allerdings ist die Identität des dort genannten Objektes von sdb, nĹĄn.w, unklar, so dass nicht mit Sicherheit entschieden werden kann, ob es ebenfalls eher ein Verb des Trinkens als des Essens ist. Zusammengefasst bedeutet das, dass sich die Bedeutung des Verbs noch nicht genau greifen lässt: Der Kontext der medizinischen Texte lässt eher an ein Verb des Essens denken, die Komplementarität mit wnm in anderen Texten und die zusätzliche Ersetzung durch zwr im pRhind eher an ein Verb des Trinkens. So scheint es am besten, mit MedWb bei einem allgemeineren âEinnehmenâ zu bleiben, das aber nur als Platzhalter fĂźr eine noch zu spezifizierende Bedeutung verstanden werden sollte.
L. Popko, 18. März 2020.
Commentary author: Strukturen und Transformationen; Data file created: 03/18/2020, latest revision: 06/13/2022