wꜥwy.t(Lemma-ID 44410)
Hieroglyphische Schreibung: 𓌡𓂝𓅱𓇋𓇋𓏏𓆙
Persistente ID:
44410
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/44410
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv
Übersetzung
Bezeugung im TLA-Textkorpus
4
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1515 v.Chr.
bis
1213 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
-
Wb 1, 279.12-13
- DrogWb 129
Digitale Verweise
Kommentare
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(Vollzitation)"wꜥwy.t" (Lemma-ID 44410) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/44410>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Annik Wüthrich, Mohamed Sherif Ali, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/44410, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
wꜥwy.t: Mit der Schlange klassifiziert und demzufolge ein Tier der altägyptischen Kategorie [SWORM] (Terminus nach Goldwasser, in: Metaphor and Symbol 20 (2), 2005, 99). Dem Rezept Eb 461 kann man entnehmen, dass das Tier im Kot zu finden ist, was die gelegentlichen Deutungsansätze „Wurm“ und „Made“ begründet. In den Liebesliedern des pHarris 500 wird es drei Mal als Köder zum Vogelfangen genannt, wobei zweimal der Köder gemeint ist und einmal metaphorisch das Haar der Geliebten damit gleichgesetzt ist, das als Köder den Verliebten anlockt, der sich selbst als Vogel bezeichnet. Als geköderte Vögel werden in einem dieser Belege Zugvögel aus Punt genannt, im zweiten Beleg die gb-Gans, und im dritten Beleg eine junge (?, krṯ) gb-Gans. Aus der Verwendung als Köder zum Vogel-, genauer: zum Gänsefangen kann man schließen, dass der wꜥwy.t-Wurm unter Umständen auch etwas größer sein kann, denn immerhin muss er als Köder tauglich sein. Zwar gibt es Abbildungen des Schlagnetzes in der Grabdekoration, aber keine so detaillierte, dass der Köder zu erkennen oder sogar zu identifizieren wäre.
Der letzte im Wb angeführte Beleg (DZA 22.180.210 = Edfou I,1, 224.13), aus dem Tempel von Edfu (pšš.n(=j) ḥr=k m 𓅱𓅱𓎺𓆗 m rn=j pwy n Šp.t), ist wohl zu streichen. Zwar ist das dort geschriebene Wort ww (?) weder mit Sicherheit zu lesen noch zu identifizieren, so dass kein Gegenvorschlag unterbreitet werden kann. Aber dem Formular nach ist die hinter dem klassifizierenden (?) Napf stehende Schlangenhieroglyphe weniger ein weiterer Klassifikator als vielmehr eine ptolemäische Schreibung des Suffixpronomens =k: „(Nut:) ‚(...) (Ich) breite mich über dir aus als/mit/wenn du/dein ... in diesem meinem Namen Schepet‘“. Daher ist dieses Wort also gar keine Schlange, sondern ein Gefäß (?).
Literatur:
– É. Chassinat, Le Temple d’Edfou. Vol. I,1, Mémoires publiés par les membres de la Mission Archéologique Française au Caire 10 (Paris 1897).
– O. Goldwasser, Where is Metaphor? Conceptual Metaphor and Alternative Classification in the Hieroglyphic Script, in: Metaphor and Symbol 20 (2), 2005, 95-113.
L. Popko, 23. August 2023.
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen