mšpn.t(Lemma-ID 76430)
Hieroglyphische Schreibung: 𓅓𓂝𓈙𓊪𓈖𓏏𓐎
Persistente ID:
76430
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/76430
Lemma-Liste: Hieroglyphisch/Hieratisch
Wortklasse: Substantiv (fem.)
Übersetzung
Nominalbildungklasse nach W.Schenkel: II 11
Nominalbildungsklasse nach J.Osing: II 11.23
Bezeugung im TLA-Textkorpus
9
Belegzeitraum im TLA-Textkorpus:
von
1580 v.Chr.
bis
712 v.Chr.
Schreibungen im TLA-Textkorpus:
Bibliographie
-
Wb 2, 157.6
-
MedWb 398
- Westendorf, Handbuch Medizin, 322
Digitale Verweise
Kommentare
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)"mšpn.t" (Lemma-ID 76430) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/76430>, ediert von Altägyptisches Wörterbuch, unter Mitarbeit von Simon D. Schweitzer, Annik Wüthrich, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/76430, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
Die Krankheitsbezeichnung mšpn.t „Hautflechte“ (Wb 2, 157.6; MedWb 398; Westendorf, Handbuch, 322–323) ist in allen ihren Belegstellen zusammen mit der mš(š).t-Krankheit genannt. Als Hauptquelle sind die Oracular Amuletic Decrees (OAD) mit insgesamt sechs Belegstellen zu nennen (L1, Vso. x+41–42; L6, Vso. 27; T1, Rto. 28; T2, Rto. 106; T3, Rto. 28–29; B, Rto. 70–71). Darüber hinaus findet die Bezeichnung ebenfalls im Papyrus Hearst (H 160), im Papyrus Louvre E 32847 (Rto. x+12.2; Bardinet, Médecins et Magiciens, 94) und in der Dienstanweisung für Skorpionsbeschwörer im Buch vom Tempel (Quack, in: Papyrus Ebers und die antike Heilkunde, 68–70, 78–80) Erwähnung. Die Bedeutung lässt sich aus Koptischem ⲙⲉϣⲡⲱⲛⲉ bzw. ⲙⲉϫⲡⲱⲛⲉ „Hautflechte“ (Crum, Dict. 213b: „ulcer, eruption“; Vycichl, Dict. étym., 129) erschließen, wie bereits von Ebbell (Altägyptische Krankheiten, 65) und Till (Arzneikunde, Q 7–9) angegeben wird. Die Identifizierung ergibt sich über die Parallelisierung des koptischen Wortes mit griech. λειχήν (Liddell-Scott, Lexicon „a tree-moss, lichen“). Černý (CED, 101) bemerkt ferner, dass schon Loret im Jahr 1909 während des Unterrichts auf diese Verbindung hingewiesen habe. Auch für das Demotische findet sich mit mḫpny (Papyrus Wien D 6257, XV, 4–8: Reymond, Medical Book, 56 [2]; CDD M (10:1) 221) ein Beleg für diese Krankheit. Die Identifizierung mit einer Form der Hautflechte ist allgemein anerkannt, vgl. Edwards, HPBM 4, Bd. 1, 10–11 [26]; Bardinet, in: RdE 39, 1988, 22 (vgl. aber Bardinet, Médecins et Magiciens, 94: „substance-mšpnt“); Quack, in: Papyrus Ebers und die antike Heilkunde, 70; Fischer-Elfert, Abseits von Maat, 34; Grams, in: SAK 46, 2017, 69. Osing (Nominalbildung, 206, 742–744 [899]) sieht in mšpn.t eine Ableitung vom äg. Stamm špn „wohlgenährt sein“ (EAG § 120) bzw. ẖpn „fett sein“ (Wb 3, 366.12–14; EAG §120) mit einer Grundbedeutung „ausgebaucht, aufgetrieben sein/werden“.
A. Blöbaum 20.10.2019
Autor:in des Kommentars: Strukturen und Transformationen; unter Mitarbeit von: Anke Blöbaum ; Datensatz erstellt: 20.10.2019, letzte Revision: 14.09.2022