Hieroglyphic spelling: 𓈖𓏏𓈙𓏲𓏴𓂻𓏪
Persistent ID:
90110
Persistent URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/90110
Lemma list: Hieroglyphic/hieratic
Word class: common noun
Translation
Ohnmachtszustand (o. Ä.)
state of unconsciousness (or similar)
Attestation in the TLA text corpus
No occurences in the TLA text corpus
Bibliography
- Wb 2, 357.1
Comments
Data file created:
before June 2015 (1992–2015),
latest revision:
04/23/2024
Editorial state:
Inactive
Please cite as:
(Full citation)"ntš" (Lemma ID 90110) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/90110>, edited by Altägyptisches Wörterbuch, with contributions by Andrea Sinclair, Simon D. Schweitzer, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Corpus issue 19, Web app version 2.2.0, 11/5/2024, ed. by Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning on behalf of the Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils on behalf of the Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (accessed: xx.xx.20xx)(Short citation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/90110, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (accessed: xx.xx.20xx)
ntš: Ein nur in pCairo JE 52000 belegtes Hapax legomenon. Weill, in: Fs Champollion, 656 transliteriert die Klassifikatoren als Kreuz und laufende Beinchen über Pluralstrichen und übersetzt ebd. mit „ceux qui barbotent“. In der zugehörigen Anm. h auf Seite 658 gibt er an, dass er das Wort als Beleg für ntš: „éclabousser“ sehe (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/90100, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 4.1.2024)). Das Kreuz und die laufenden Beinchen erklärt er damit, dass man hier wohl an „éclabousser dans la fange, en marchant“ denken sollte. An dasselbe Wort denkt auch Rogers, in: Mora Riudavets et al., Current research in Egyptology 2019, 188: „those who dabble“. Beide vermuten, dass der Sprecher unter diesen Personen entstehe oder in diesen Personenkreis gerate, d.h. sie denken bei der Präposition in ḫpr m ntš.w am ehesten an Wb 3, 261.15-18: „zu (einer Person x) werden“ oder an Wb 3, 262.5: „an einen Ort geraten“.
Wb hat dagegen dieses Wort ntš.w als eigenes Lemma aufgenommen (Wb 2, 357.1; die Datierung „Sp[ätzeit]“, die Wb diesem und anderen Wörtern aus diesem Text gibt, ist irreführend) und vermutet „Ohnmachtszustand o.ä.“.
Es müsste allerdings am Original geprüft werden, ob Weills Lesung des Wortendes korrekt ist. Der kleine Haken, den er vermutlich als hinteren Fuß der laufenden Beinchen interpretierte, ist vielleicht nur das Ende des k-Korbes des anschließenden jnk. Infolgedessen könnte sich fragen, ob statt laufenden Beinchen über Pluralstrichen vielleicht eher der schlagende Mann zu lesen wäre, auch wenn das, was dann die Fußpartie wäre, einen Haken zu viel besitzt (sofern das nicht ein falscher Eindruck des Fotos ist). Das würde Weills Vorschlag, hierin nur einen weiteren Beleg für ntš: „besprengen“ zu sehen, weiter unterstützen. Dieses Verb wird nämlich oft mit dem schlagenden Mann klassifiziert. In anderen frühen Texten, wie dem pEbers, stehen zwar davor meist noch drei Wasserlinien. Eine Klassifizierung mit Kreuz und schlagendem Mann – also wie hier – findet sich dann aber bspw. im ramessidenzeitlichen pBerlin P 3038, https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBcAUZTYDvcFO0I9uiYNATUgfWY.
Literatur:
– J. Rogers, The Demon-Deity Maga. Geographical Variation and Chronological Transformation in Ancient Egyptian Demonology, in: P. Mora Riudavets, et al. (Hrsg.), Current research in Egyptology 2019. Proceedings of the Twentieth Annual Symposium, University of Alcalá, 17-21 June 2019 (Oxford 2021), 183-203.
– R. Weill, Un recueil magique du début du Nouvel Empire, in: Anon. (Hrsg.), Recueil d’études égyptologiques: dédiées à la mémoire de Jean-François Champollion à l’occasion du centenaire de la lettre à M. Dacier relative à l’alphabet des hiéroglyphes phonétiques, lue à l’Académie des inscriptions et belles-lettres le 27 septembre 1822, Bibliothèque de l’École des hautes études, Sciences historiques et philologiques 234 (Paris 1922), 651-671.
L. Popko, 27. Mai 2024
Commentary author: Strukturen und Transformationen