Horusstele Fondation Gandur(Objekt-ID 7L7EP5P7LZH47OTQBLGET7U2DQ)


Persistente ID: 7L7EP5P7LZH47OTQBLGET7U2DQ
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/7L7EP5P7LZH47OTQBLGET7U2DQ


Datentyp: Objekt


Material: Kalkstein

Maße (H×B(×T)): 17.8 × 13 × 13 cm

Kommentar zur Materialität

  • Wird von Chappaz 2001, 122 und Gasse 2004, 23 als "calcaire cristallin" bzw. "kristalliner Kalkstein" beschrieben, von Bianchi 2011, 84 als "crystalline alabaster", von Schwentzel 1999, 172 als "calcaire à texture très fine et très dure". Ob eine Form von Kalzit-Alabaster gemeint ist?



Aktueller Ort

  • Fondation Gandur pour l'Art
    Inventarnummer(n): Inv. EG-77
    Ist an diesem Ort: Ja
    Kommentar zu diesem Ort:
    Auf dem Zapfen auf der Rückseite befindet sich eine andere oder ältere Inventarnummer „E 925“, die nicht gedeutet werden kann. Ehemals in der Sammlung Liechti (ist die Sammlung Roger Liechti, Genf gemeint?), anschließend (spätestens seit 1999) in der Sammlung „GJC“ (Schwentzel 1999, 172) (GJC = Gandur, Jean Claude).


Datierung: Spätzeit  –  3. Jhdt. v.Chr.

Kommentar zur Datierung:

  • Eine genaue Datierung ist aktuell noch nicht möglich. Chappaz 2001, 122 hat „Basse Époque“, mit dem er die 26.–30. Dynastie meint. Gasse 2004, 25 datiert die Horusstele „zuversichtlich“ in die frühe Ptolemäerzeit aufgrund von ikonographischen Ähnlichkeiten mit Horusstelen, die (ebenfalls aus stilistischen und/oder ikonographischen Gründen!) in die 30. Dynastie und vor allem in die frühe Ptolemäerzeit datiert werden („On peut donc dater avec assurance ce monument du règne des premiers Ptolémées“). Sie verweist insbesondere auf ikonographische Ähnlichkeiten (vor allem 2 Menit-Paare oben bzw. mittig am Nefertemsymbol sowie eine zwiebelförmige Basis am Fuße des Lotosstängels) mit den Stelen Leiden AED 147 und Moskau 182, des weiteren auf München ÄS Inv. 1252. Sternberg-El Hotabi datiert sowohl Leiden AED 147 als auch Moskau 182 in ihre typologische Mittelphase (d.h. 26.–29. Dynastie) (1999, II, 51 und 65), München ÄS Inv. 1252 in ihre typologische Frühe–Mittlere Hochphase (d.h. ca. 380–180 v. Chr.) (1999, II, 69). Bianchi 2011 scheint die Datierung von Gasse zu übernehmen, denn er nennt „Early Ptolemaic Period, 305–200 BC“ mit der Begründung „on the basis of parallels“. Der Horusstelentext B findet sich in einer Variante (die „P-R-Version“ von Gutekunst), die vielleicht in der textkritischen „Mittelphase“ (26. Dynastie) von Gutekunst belegt ist, sicher jedoch in seiner textkritischen „Hochphase“ (30. Dynastie bis Frühptolemäisch bzw. ca. 400–250/200 v.Chr.). Er stellt als Hypothese auf, dass die P-R-Version von Horusstelentext B fast zwangsläufig mit Horusstelenspruch C in seiner textkritischen „Hochphase“ kombiniert wird (Gutekunst 1985, 85-86, 234, 288); die Kombination von Horusstelensprüchen B und C ist allerdings schon in der Libyerzeit belegt.


Beschreibung

  • Trapezförmige Stele, oben abgerundet, mit einem Zapfen oberhalb der Stelenrundung. Auf der Vorderseite steht das nackte Horuskind frontal dargestellt auf zwei antithetisch angeordneten Krokodilen. Das Horuskind hat einen Uräus und eine Jugendlocke am Kopf. Ein großer Beskopf mit kleinem Sockel auf dem Kopf befindet sich über seinem Kopf. Das Horuskind hält eine Schlange, einen Skorpion und einen Löwen beim Schwanz in der linken hand, eine weitere Schlange, einen Skorpion und einen Steinbock in der rechten Hand. Links von ihm (Objektperspektive) steht ein Nefertemsymbol, rechts ein Falke auf einer Papyrusstandarte. Die Rückseite ist mit 20 Textkolumnen beschriftet, die sich auf der Unterseite fortsetzen. Der Text fängt auf der rechten Schmalseite (Objektperspektive) mit zwei Textkolumnen an. Die Vorderseite der Stelenbasis sowie die linke Schmalseite sind unbeschriftet.


Bibliographie

  • – A. Gasse, Une stèle d’Horus sur les crocodiles. À propos du “Texte C”, in: Revue d’Égyptologie 55, 2004, 23-37 und pls. VII-IX [P,H,Ü,K]
  • – R. Bianchi, Ancient Egypt. Art & Magic. Treasures from the Fondation Gandur pour l’Art, St. Petersburg FL 2011 (Ausstellungskatalog 17. Dez. 2011 – 29. April 2012, Museum of Fine Arts, St. Petersburg Florida), 84-86 (Nr. 17) [P,K]
  • – J.-L. Chappaz, in: J.-L. Chappaz und J. Chamay, Reflets du divin. Antiquités pharaoniques et classiques d’une collection privée, Genève 2001, 122-123 (Nr. 115) [P Vorder– und Rückseite, K]
  • – Chr.-G. Schwentzel, Images d’Alexandre et des Ptolémées, Boulogne und Paris 1999, 172-175 (Nr. 61) [P,K; 3 Fotos von Vorderseite, Rückseite und kombinierter Unterseite und rechter Schmalseite]
  • https://www.fg-art.org/en/exhibition-exhibitions/alexandrie-la-divine (26.10.2023) [P]
  • https://www.fg-art.org/en/exhibition-exhibitions/ancient-egypt-art-magic-treasures-from-the-fondation-gandur (26.10.2023) [P]


Datensatz-Protokoll

  • – Peter Dils, 11. März 2024, Ersteingabe


Autor:innen: Peter Dils
Datensatz erstellt: 11.03.2024, letzte Revision: 11.03.2024
Redaktionsstatus: Verifiziert

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, "Horusstele Fondation Gandur" (Objekt-ID 7L7EP5P7LZH47OTQBLGET7U2DQ) <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/7L7EP5P7LZH47OTQBLGET7U2DQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/object/7L7EP5P7LZH47OTQBLGET7U2DQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)