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- hnw: Das Hin-Gefäß ist sowohl eine Gefäßbezeichnung als auch eine Maßeinheit. Hinter dem Gefäßdeterminativ steht ein Strich, bei dem unklar ist, ob die Zahl 1 (Maßeinheit) oder ein überflüssiger Ideogrammstrich (Gefäßbezeichnung) gemeint ist. Auch in Zl. 22.7 steht ein überflüssiger Ideogrammstrich hinter hnw. Loret, in: Mélanges Maspero, I/2, 862 rechnet jedenfalls mit der Quantitätsangabe von 1 Hin im Kommentar, auch wenn er den Satz nicht so übersetzt. Allerdings wäre erstaunlich, weshalb das Produkt in ein Gefäß von exakt einem Hin-Maß eingefüllt werden sollte, da die Quantität bei der Herstellung doch nur annähernd eingeschätzt werden könnte.
- ꜣd=f: Das Wort ꜣd kommt an dieser Stelle als Verb und im nächsten Satz als Substantiv vor. Breasted, Edwin Smith Papyrus, 495, 498 und 512 hat aus dem Zusammenhang die Übersetzungen "to be of the consistency(?)" bzw. "consistency(?)" erraten. In dieser Tradition steht die Deutung von Harris, Minerals, 209 ("'body fabric', 'constituents', 'texture' or the like", der zweimal ein Substantiv erkennt) und auch die Übersetzung von Allen, 2005, 115: "to congeal into" bzw. "congealing" (d.h. "verdicken, sich eindicken, erstarren"). Gegen diese Interpretation spricht, daß ꜣd=f auf ein männliches Wort wie hnw verweist und bislang im Text mit pns.t, mrḥ.t oder =sn nur Feminina oder Kollektiva vorliegen. Die Wörterbuchbearbeiter, die ꜣd zuerst behelfsmäßig mit "Beschaffenheit(??)" übersetzt haben (DZA 20.093.070 und DZA 20.093.080), wählen in Wb. I, 25.1 eine Umschreibung "vom ausschmieren o.ä. eines Topfes mit Ton". Diese Umschreibung wird nicht weiter kommentiert, aber unter dem Lemma jdꜣ (Wb. I, 152.16) steht: "Ausdruck bei der Töpferei: vom Glattstreichen? Ausschmieren? eines Kruges" und es wird auf ꜣd verwiesen. Dieses letztere Lemma jdꜣ wurde zuerst/teils als Verb eingestuft (z.B. Faulkner, CD, 35, vielleicht nach Balcz, in: MDAIK 3, 1932, 82, in der Verbindung zḫi̯.t jdꜣ in der Mastaba des Senedjemib Mehi in Giza, LD II, 74a; nicht in der Mastaba des Ti in Saqqara!), aber es ist vermutlich eher ein Substantiv, das sjn: "Ton" ähnlich ist (P. Montet, Les scènes de la vie privée dans les tombeaux égyptiens de l'Ancien Empire, Strasbourg 1925, 254-255; abgelehnt von Harris, Minerals, 209: jdꜣ ist kein Material, sondern eine Materialmischung oder eine Textur). Vermutet wird, daß es "(formbarer) Ton" oder ungemagerter Ton mit einer anderen Konsistenz als sjn ist (D. Faltings, Die Keramik der Lebensmittelproduktion, SAGA 14, Heidelberg 1998, 168, Anm. 518 und S. 204; E. Brovarski, The Senedjemib Complex, Giza Mastabas 7, Boston 2001, Bd. I, 149 mit Anm. 191). Ein Zusammenhang zwischen ꜣd und jdꜣ ist somit unsicher.
Die Übersetzung "ausschmieren" für ꜣd findet sich anschließend in MedWb I, 14 sowie bei Hannig, HWB, 18. Sie ist entweder aus dem Zusammenhang erraten worden oder geht zurück auf Loret, in: Mélanges Maspero, I/2, 863: "étaler, étendre; couvrir recouvri; enduire". Er hat das gleiche Verb im Schiffbrüchigen (Zl. 112) erkannt, das heute jedoch als ꜣyt: "bleich werden" lemmatisiert wird (Blackman, in: JEA 16, 1930, 65, Nr. 7; WCN 14; die Stelle ist falsch als Ghostword ꜣj.t in Wb. I, 2.9 eingetragen). Zwei weitere Belege fand er in den Admonitions (9.1 und 14.2), die in Wb. I, 25.4 separat unter ꜣdt eingetragen sind (vgl. Gardiner, Admonitions, 89: "to make ready(?)"; Faulkner, CD, 7: "prepare a sleeping place"), aber jetzt auch von Enmarch, A World upturned, 147 dem Lemma ꜣd: "ausschmieren" zugeordnet werden. Für Westendorf, Grammatik, 215, § 290.ff.9 ist ꜣd=f kein passives sḏm=f, sondern ein Infinitiv mit Objekt.
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