Satz ID IBUBd4QyhgMwrErdvK6EVHbVv2I






    15.17
     
     

     
     

    preposition
    de wenn (konditional)

    (unspecified)
    PREP

    verb_3-inf
    de auffällig werden (?)

    SC.act.ngem.nom.subj
    V\tam.act

    substantive_masc
    de Mann

    (unspecified)
    N.m:sg

    preposition
    de durch (etwas)

    (unspecified)
    PREP

    substantive_fem
    de Auftrag

    (unspecified)
    N.f:sg

    adjective
    de elend

    Adj.sgf
    ADJ:f.sg




    (•)
     
     

     
     




    15.18
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de [Negationsverb]

    SC.act.ngem.3sg
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.c.]

    (unspecified)
    -3sg.c

    verb_3-lit
    de wiederholen (zu tun)

    Inf_Neg.tm
    V\inf

    verb_3-lit
    de aussenden

    Inf.stpr.3sgm
    V\inf:stpr

    personal_pronoun
    de [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    preposition
    de betreffs

    (unspecified)
    PREP

    adjective
    de anderer

    Adj.sgm
    ADJ:m.sg

    substantive_masc
    de Fall

    (unspecified)
    N.m:sg

    adverb
    de noch einmal

    (unspecified)
    ADV




    (•)
     
     

     
     

de Wenn ein Mann bei einem bedeutungslosen/schändlichen Auftrag auffällig (?) wird,
wird 〈man〉 ihn nicht erneut für einen weiteren Fall nochmals ausschicken.

Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Johannes Jüngling, Anja Weber (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 11.01.2023)

Kommentare
  • - ṯnj kommt viermal in Amenemope vor. Zweimal wird es nur mit dem "schlechten Vogel" determiniert (Verse 14.11 und 25.10), zweimal gibt es zusätzlich noch das Determinativ des Auges mit dem Schminkstreifen (Verse 15.17 und 20.19). Für ṯnj mit dem "schlechten Vogel" als Determinativ paßt eine Bedeutung "schwach werden" (Wb. V, 380.6) oder "kraftlos sein" (siehe Anm. zu Vers 14.11). Mit dem Auge mit Schminkstreifen aber ohne "schlechten Vogel" ist das Verb ebenfalls in der Lehre des Ani (pBoulaq 4, Zl. 15.8) belegt. Für ṯni̯ mit dem Auge bietet Wb. V, 380.7 keine Übersetzung. Suys, La sagesse d'Ani, 4 und 7 errät die Bedeutung: "être modeste", Grumach, Untersuchungen zur Lebenslehre des Amenemope, 96 hat "zurückhaltend sein" und Hannig, HWB, 957: "Augen niederschlagen (?), Blick senken (?)". Quack, Ani, 87, Anm. 7 hält es für eine Sonderbedeutung des Verbs ṯni̯: "unterscheiden" und er übersetzt mit "beobachten" (vgl. Lichtheim: "if a man is observed" oder Simpson: "if a man is detected"). Fischer-Elfert, Lehre eines Mannes, 120-123, übersetzt 15.17 mit "entfernen, distanzieren, suspendieren". Laisney faßt ṯni̯ als ein (passives?) Perfekt auf (151, Anm. 903: "si un homme a été surpris"; ein passiver Prospektiv wäre ṯni̯.tw; in Ani steht ebenfalls eine Form ohne tw in einer ähnlichen Konstruktion: jr ṯni̯ z ẖr wšb.t=f). In Vers 20.19 steht ṯnj.tj=s, was Shirun-Grumach als "es wird der Mann noch ein andermal beachtet werden" übersetzt, d.h. sie emendiert zu ṯni̯.tw z. Lichtheim geht ebenfalls von der Bedeutung "beobachten" aus und sie übersetzt mit "it will be observed on another occasion" (da =s sich nur auf tꜣ mꜥbꜣ.yt beziehen kann, nicht auf rʾ=k, ist eine Emendierung zu ṯni̯.tw=f notwendig). Vernus und Laisney nehmen an, daß ṯnj.tj keine Graphie des Passivs ist, sondern mit ṯni̯ identisch ist (ṯnj.tj ist vielleicht eine dialektale Sonderform: Laisney, Aménémopé, 18). Ausgehend von der Bedeutung "unterscheiden" oder "beobachten" ergibt dies "pour qu'il (le collège des Trente) tranche (ou: examine) une autre fois encore" (Vernus) bzw. "pour qu'il (le conseil) (le) note pour une autre occasion" (Laisney). Das erste Determinativ des schlechten Vogels ist dann überflüssig. Simpson übersetzt zuerst "it (d.h. the council) will be lenient another time as well" (von einer Bedeutung "zurückhaltend sein") in der 2. Auflage, später "it (d.h. your case) will be decided" in der 3. Auflage.
    - tm wḥm: für mögliche grammatische Interpretationen dieser Form siehe Laisney, 151-152 mit Anm. 905. Grumach, 96 hält den Infinitiv hꜣb=f für das Subjekt des passiven wḥm (Fischer-Elfert, Lehre eines Mannes, 122 transkribiert tw〈.w〉 wḥm hꜣb=f). Vernus erklärt tm dadurch, daß die Verse 15.17-18 auf die Lehre eines Mannes für seinen Sohn, § 9.3-4 zurückgehen, wo die grammatische Struktur eine andere ist (negativer Finalsatz).

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

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Persistente ID: IBUBd4QyhgMwrErdvK6EVHbVv2I
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Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Johannes Jüngling, Anja Weber, Satz ID IBUBd4QyhgMwrErdvK6EVHbVv2I <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4QyhgMwrErdvK6EVHbVv2I>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 18, Web-App-Version 2.1.5, 26.7.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4QyhgMwrErdvK6EVHbVv2I, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)