Satz ID IBUBd4rwHbsgQkgNhqQtImKGSsg
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tj-n.t-ḫnsw: Dem determinierenden Kanalzeichen zufolge ein Toponym, vgl. die ähnlichen Bildungen tj-n.t-šꜣ, KRI VI, 332,5 und tj-n.t-tꜣ-ꜥ, Urk. IV, 6,2. Kitchens Interpretation als Gottesbezeichnung "She (= mother) of Khons" als Name der Mut ist auszuschließen, weil das Präfix tꜣ-n.t in Eigennamen ein Eltern-Tochter-Verhältnis ausdrückt, aber kein Mutter-Kinder-Verhältnis.
mšꜥ: Geschrieben mit der syllabischen Gruppe mꜥ für m, dem Verb šmi̯ (inklusive t und laufenden Beinchen als Determinativ) und dem Nomen ꜥ (Arm und Ideogrammstrich). Das Wort wurde als Hapax legomenon mšm.t in der hiesigen Verbindung mšm.t-ꜥ im Wb II, 157,7 aufgenommen. Die älteren Vermutungen zur Wortbedeutung gehen bereits in Richtung "Gang, Reise", mit Sicherheit liegt aber kein unbekanntes Wort dieser Bedeutung, sondern nur das altbekannte mšꜥ in einer kuriosen Schreibung vor (vgl. auch die Vermutung von Ragazzoli, S. 36). Die Schreibungen der Parallelen (oDeM 1641 und 1594) sind ebenfalls ungewöhnlich, doch führen sie immerhin zu einer Erklärung der Verschreibung: Die Schreibung des Verbs mšꜥ: "reisen" und des davon abgeleiteten Nomens "Reise" mit der syllabischen Gruppe mꜥ ist regulär. Zur Schreibung des folgenden /š/ entschied sich der Schreiber von oDeM 1641 nun offenbar nicht für das regulär verwendete Einkonsonantenzeichen š, sondern für den Teich mit Beinchen (Gardiner Sign-list N40), das sonst nur bei dem Verb šmi̯ und dem zugehörigen Wortfeld verwendet wird. Dieses Verb ist im Koptischen verkürzt als še erhalten, und einige späthieratische Texte zeigen, dass diese Verkürzung bereits vorkoptisch ist: vgl. Wenamun, wo der Schreiber graphisch zwischen einem verkürzten Infinitiv (geschrieben mit N40 + Schilfblatt) und einem wohl unverkürzten Partizip (geschrieben mit N40 und komplementierendem m) unterschied (dazu A. Erman, Neuaegyptische Grammatik, Leipzig, 2. Auflage, 1933, § 406). Eine weit jüngere hieroglyphische Schreibung des Verbs mšꜥ mit N40 findet sich schließlich in Edfu, DZA 24.418.400 und D. Kurth, Einführung ins Ptolemäische. Eine Grammatik mit Zeichenliste und Übungsstücken, Teil 1, Hützel 2007, S. 512, Anm. 1. Den folgenden Radikal ꜥ schrieb der Schreiber von oDeM 1641 dann wieder regulär, wenn man von der doppelten diagonalen Linie (Gardiner Z4) darunter absieht, die aber wohl eher als ein hieratischer Kringel zum Füllen des Raumes zu verstehen ist. Determiniert wurde das Nomen dann mit dem angewinkelten Bein und den laufenden Beinchen, wie es sich häufig beim Wortfeld mšꜥ findet, und den Pluralstrichen zur Markierung als Abstraktum. Der Schreiber von oDeM 1594 hat nun diese Graphie übernommen, aber dem Zeichen N40 noch die m-Eule hinzugefügt, vermutlich nur aus Reflex, eben weil N40 i.d.R. damit komplementiert wurde. Von den Determinativen hat der das angewinkelte Bein weggelassen. Die jüngste Kopie ist oPetrie 39, dessen Schreiber in der Graphie das zugrundeliegende mšꜥ wohl nicht mehr erkannt hat und aufgrund der Kombination N40 + m eine Wortverbindung mit dem Wort šmi̯ vor sich zu haben glaubte. Entsprechend schrieb er es voll aus, konstruierte ein Nomen ꜥ und ließ die Determinative am Wortende ganz weg.
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IBUBd4rwHbsgQkgNhqQtImKGSsg
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Anja Weber, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBd4rwHbsgQkgNhqQtImKGSsg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4rwHbsgQkgNhqQtImKGSsg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd4rwHbsgQkgNhqQtImKGSsg, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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