Satz ID IBUBdxeVOwDHZEJ3pVJesQd14Kw
so wie die Kralle des ꜣmꜥ-Vogels nach etwas greift.
Kommentare
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- pḥ sj: Ist eine Adjektivalsatzkonstruktion mit pḥ als Partizip (Westendorf, Grammatik, 125, § 171; Gardiner, EG, § 374, letzter Absatz). Sie ersetzt eine Stativkonstruktion *ꜣmꜥ.t pḥ.tj. Die Übersetzung von Breasted, Surgical Papyrus, 293 als "The ramus (ꜣmꜥ.t), the end of it is in his temple" setzt eine Emendierung zu pḥ〈.wj〉=s{j} voraus, die nicht erforderlich ist (so jedoch auch Bardinet, Papyrus médicaux, 506).
- ꜥn.t-ꜣmꜥ: Sowohl ꜥn.t als auch ꜣmꜥ haben ein Determinativ, resp. einen waagerechten Finger mit Nagel (D51) und einen Vogel. Aber es gibt ein zusätzliches gemeinsames, unklares Determinativ, das die Vogelkralle oder den Vogelfuß darstellen muß. Breasted, Surgical Papyrus, 294 spricht wegen dieses Determinativs von einer gegabelten Kralle oder einer Kralle mit zwei Zehen ("a forked or two-toed claw"). Dawson, in: JEA 18, 1932, 151-152 lehnt diese Interpretation der zwei Zehen ab und meint, daß das Determinativ "the grasp of the foot of any perching bird in which the hallux is opposed to the other toes" darstellt. Dawson meint außerdem, daß die vorderen Zehen des Vogels im Determinativ falsch dargestellt sind und daß der Vergleich der Vogelkralle mit dem Kieferast durch den antiken Schreiber unglücklich gewählt ist. Der ꜣmꜥ-Vogel ist seiner Meinung nach nur wegen des Wortspiels mit dem ꜣmꜥ.t-Knochen gewählt worden.
- ꜣmꜥ: Eine Identifikation des Vogels steht aus. Wegen des Zusammenhangs würde man zuerst an einen Raubvogel denken, aber das paßt nicht zur überlieferten Ikonographie. Der Vogel ist im Grab von Baqet III (Nr. 15) von Beni Hassan abgebildet. Es ist eindeutig ein kleiner Vogel, wahrscheinlich kein Raubvogel, sondern eine Art von Watvogel(?), aber eine Identifikation ist problematisch. Jéquier, in: BIFAO 19, 1919, 110 schreibt: "un échassier de petite taille" (ein kleiner Stelz- oder Sumpfvogel), der den "pluvian (Charadrius melanocephalus)" ähnelt, aber es gibt Unterschiede (d.h. ein kleiner Watvogel, der einem Schwarzstirn-Regenpfeifer ähnelt; ist jedoch ein Vogel aus dem australischen Raum); Wb. I, 10.15: "Name eines Vogels"; MedWb I, 6: "[Vogel]"; Breasted, Surgical Papyrus, 294: keine Identifikation mit einem afrikanischen Vogel möglich (der einzige afrikanische Vogel mit einem Fuß mit zwei Zehen ist der Strauß und der ist definitiv nicht abgebildet); Faulkner, CDME, 3: "a perching bird" (mit Verweis auf Dawson, in: JEA 18, 1932, 151). Cl. Gaillard, Identification de l'oiseau amâ figuré dans une tombe de Béni-Hassan, in: BIFAO 33, 1933, 169-189 (mit Farbabb.) entscheidet sich in einer langen Studie für "le blongios nain" (Ardetta minuta L.), d.h. für die Zwergrohrdommel. Vernus/Yoyotte, Bestiaire der pharaons, 380 folgt dem: "le petit héron commun ou blongios nain (Ardetta minuta - Linné - ou Ixobrychus minutus)". N.M. Davies, Birds and Bats at Beni Hasan, in: JEA 35, 1949, 13-20, hier: 18-19 (Nr. 20) und Tf. II kennt zwar die Studie von Gaillard, hält den Vogel in Beni Hassan jedoch für nicht identifizierbar. Ein von P.F. Houlihan, The Birds of Ancient Egypt, Warminster 1986, 21, Abb. 26 im Grab von Baqet III als Rohrdommel identifizierter Vogel, sieht anders aus (es betrifft Nr. 15 von Davies). Hannig, HWB, 8: "e. Vogel (*e. Limicole; *Krokodilwächter, Pluvianus aegyptius)". Die Limikolen oder Watvögel oder Regenpfeiferartigen sind eine Ordnung innerhalb der Vögel, zu der der Krokodilwächter gehört. Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 159-161: "a shore or a wading bird", aber nicht der Pluvianus aegyptius, weil der südlich der Sahara zu Hause ist. Sanchez/Meltzer erwägen den Dromas ardeola, den Gelochelidon nilotica und den Tringa stagnatilis und ziehen dabei den "Crab Plover (Dromas ardeola)", d.h. den "Reiherläufer" vor (ebenfalls ein Watvogel). Diese Identifikation war schon 1909 von P. Hyppolyte-Boussac vorgeschlagen (Identification de quelques oiseaux représentés sur les monuments pharaoniques, in: Le Naturaliste. Revue illustrée de sciences naturelles, 31e Année (22e Année de la 2e Série) 1909, 62-63: "le drome ardéole"), aber von Gaillard abgelehnt worden.
Persistente ID:
IBUBdxeVOwDHZEJ3pVJesQd14Kw
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https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdxeVOwDHZEJ3pVJesQd14Kw
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBdxeVOwDHZEJ3pVJesQd14Kw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdxeVOwDHZEJ3pVJesQd14Kw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdxeVOwDHZEJ3pVJesQd14Kw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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