Satz ID IBUBdzaotgPbzEKBvpjNiLWmHgU
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Leitz, Schlangennamen übersetzt nḥm=tw grundsätzlich passivisch. Nach JWSpG, § 461 u. § 522 ist dies jedoch eher unwahrscheinlich. Die Form wird daher als Aktiv behandelt; so auch Bardinet, Papyrus médicaux, u. Sauneron, Ophiologie.
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pꜥpꜥ [jw nḥm=tw m-ꜥ=f r hrw 14]: Ergänzung weitestgehend nach Sauneron, Ophiologie, 7. Vor nḥm lässt er eine kleine Lücke, in der, vergleicht man die Länge derselben Passage in Zeile 1,18, eigentlich nur ein jw Platz gefunden haben könnte.
Eine solche Ergänzung hat auch Auswirkungen auf das Ende des vorherigen Satzes: Sauneron sieht in pꜥpꜥ dasselbe Wort wie die Erscheinung pꜥpꜥ.yt von Eb 857a (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBcCiUf5xh1f7UYlkjE0j6N1LWM), und er ergänzt: „des ulcérations [apparaisent]“. Für das dafür notwendige Verb ist aber der Platz in der Lücke zu klein, selbst wenn man kein jw ergänzt. Daher wird hier vorgeschlagen, pꜥpꜥ stattdessen als Verb aufzufassen. Die noch erhaltenen Pluralstriche sprechen nicht dagegen, denn auch das zuvor stehende šf.t, das hier nur das Verb sein kann, ist mit Pluralstrichen geschrieben. Mit diesem Konsonantenbestand kennt Wb zwei Verben: „gebären, geboren werden“ (Wb 1, 504.3-5) sowie „leuchten“ (Wb 1, 504.6-7). Von beiden hat das erstere die weitaus größere Wahrscheinlichkeit und läge insofern auch gar nicht so weit von Saunerons Idee entfernt, als Westendorf, Handbuch Medizin, 700, Anm. 258 die Erscheinung pꜥpꜥ.yt von diesem Verb oder dessen Simplex (?) pꜥ: „speien“ (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/59600) ableiten möchte. Die Bedeutung des Verbs im vorliegenden Kontext müsste noch eruiert werden. Wenn man es von einer Bedeutung „gebären >> hervorbringen“ ableitet, liegt eine „nässende“ (die dann u.U. auch „leuchten“, d.h. „glänzen“ könnte) oder „eiternde“ Bisswunde nahe. (Ortho)graphisch spricht die Schreibung von šfu̯.t und pꜥpꜥ mit Pluralstrichen für eine Auffassung als Stative. Nun ist jedoch pꜥpꜥ in fast allen Fällen progressiv und in der Regel sogar transitiv: „jmd., etw. gebären“, so dass hier kein Stativ vorliegen könnte, weil dieser dann *„die Bisswunde ist angeschwollen und hervorgebracht“ heißen müsste. Immerhin ist der bislang älteste Beleg für das Verb, aus dem Nauri-Dekret Sethos’ I., intransitiv, wenn auch weiterhin progressiv: jd.t mḥ m pꜥpꜥ: „Die Küh(e) sind dabei zu gebären“ (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd0e91H65qEsjmoUXvSWNhiM). Setzt man im Schlangenpapyrus eine ähnliche intransitive Bedeutung an, könnte man an eine „eiternde“ oder „nässende“ Wunde denken.
Persistente ID:
IBUBdzaotgPbzEKBvpjNiLWmHgU
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdzaotgPbzEKBvpjNiLWmHgU
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Frank Feder, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Satz ID IBUBdzaotgPbzEKBvpjNiLWmHgU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdzaotgPbzEKBvpjNiLWmHgU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBdzaotgPbzEKBvpjNiLWmHgU, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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