Satz ID IBgBcAVqEIemekY4vPQcUZKCSMk


2Q schwarze Tintenspuren

ḥnn ⸢m⸣ smtj Rto x+1.8 Lücke 2Q schwarze Tintenspuren


    substantive_masc
    de
    Phallus

    (unspecified)
    N.m:sg

    preposition
    de
    [lokal]

    (unspecified)
    PREP

    substantive_masc
    de
    Orientalische Kresse (?)

    (unspecified)
    N.m:sg




    Rto x+1.8
     
     

     
     




    Lücke
     
     

     
     


    2Q schwarze Tintenspuren

    2Q schwarze Tintenspuren
     
     

     
     
de
Der Penis ist in (?) der smtj-Pflanze, [... ... ...].
Autor:innen: Peter Dils; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 18.06.2018, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • - smtj: Wird hier mit einem Pflanzendeterminativ versehen. Wb. 4, 144.13 kennt nur ein mit N33 determiniertes Produkt smt als Droge (DrogWb 442). Charpentier, Recueil, Nr. 951 legt den Beleg von pChester Beatty X bei smt ab. Hannig, HWB, 768 differenziert zwischen smt: "e. Arzneistoff" {28212} und smtj: "e. Pflanze (*Gartenkresse, Lepidium sativum)" {28213}. Westendorf, Handbuch Medizin, 505 hält die unterschiedliche Determinierung nicht für einen ausreichenden Grund, um zwei Lemmata anzusetzen. Das Arzneimittel smt wurde von Stern mit "grana quaedam" übersetzt, aber er verweist schon auf σέμεθ bei Dioskurides als ägyptischen Namen der Pflanze(ngattung) nasturtium (Papyros Ebers, II, 39). Nasturtium ist der wissenschaftliche Name für die Pflanzengattung der Brunnenkressen. Wiedemann, Sammlung altägyptischer Wörter welche von klassischen Autoren umschrieben oder übersetzt worden sind, Leipzig 1883, 38 nennt σέμεθ dann nach Dioskurides II, 155 (ed. Wellmann: σεμέθ) κάρδαμον und Lepidum sativum (Bezeichnung aus dem 18. und 19. Jh. für Lepidium sativum L., d.h. Gartenkresse) und gibt smt im Papyrus Ebers als ägyptische Entsprechung. Chassinat, Papyrus médical copte, 84-85 versucht die Gleichsetzung von σέμεθ und smt anhand der medizinischen Anwendungen von smt in den altägyptischen Papyri zu überprüfen. Er kommt zu dem Schluß, dass die Gleichsetzung von σέμεθ und smt philologisch unproblematisch ist, aber dass die medizinischen Anwendungen von smt die Gleichsetzung von smt mit den Körnern von Lepidium sativum L. nicht notwendig erscheinen lassen. Er ist sich nicht einmal sicher, ob smt pflanzliche Körner und nicht ein Mineral, ein Harz oder ein Pulver sind, weil der Name der Pflanze, aus der die Körner stammen, nicht überliefert sei. Das könnte dann mit smtj im Papyrus Chester Beatty X der Fall sein. Lefebvre, Médecine égyptienne, 142 hält die Früchte oder Körner smt für nicht identifiziert. DrogWb 442 vermutet, dass es "dem snṯr verwandt ein Harz oder dem tpnn ähnlich eine Frucht sein" könnte, weil es mit diesen beiden Drogen, Weihrauch bzw. Kümmel, gern gemeinsam vorkommt. Für Germer, Arzneimittelpflanzen, 183-184 ist smt nicht identifiziert. Charpentier, Recueil, 586-587, Nr. 951 hält die Gleichsetzung von sm.t (sic für smt) und σεμέθ für "probable" und identifiziert smt deshalb als franz. "Cresson alénois", lat. "Lepidium sativum L." Auch Manniche, Ancient Egyptian Herbal, 115, 163, 166 akzeptiert die Gleichsetzung und erkennt in smt Lepidum sativum L. (für: Lepidium sativum L.). Westendorf, Handbuch Medizin, 505 spricht für smt von "Kresse ?" mit Verweis auf Charpentier und Manniche. Germer, Handbuch Heilpflanzen, 115 schreibt, dass smt innerlich und als Kaumittel verordnet wird und dass eine Identifizierung noch nicht möglich ist. Sie lehnt eine auf der Gleichsetzung von smt mit σεμέθ basierende Identifikation grundsätzlich ab (S. 14) und weist darauf hin, das für κάρδαμον neben Lepidium sativum L. auch Erucaria aleppica Gärtn. (auf S. 372: Erucaria hispida (L.) Druce; für: Erucaria hispanica (L.) Druce?) vorgeschlagen wurde, eine Kresse-Art, die weder in Ägypten wächst noch dort durch Funde belegt ist. Festzuhalten bleibt, dass die Identifikation von smt als eine Art Kresse nur auf der Gleichsetzung von smt mit σεμέθ = κάρδαμον bei Dioskurides beruht. Lehnt man sie ab, ist smt/smtj eine nicht identifizierte Pflanzenart.

    Autor:in des Kommentars: Peter Dils

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(Vollzitation)
Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBgBcAVqEIemekY4vPQcUZKCSMk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBcAVqEIemekY4vPQcUZKCSMk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBcAVqEIemekY4vPQcUZKCSMk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)