Satz ID IBgBiV9wW2bwwUMflfXxx5H2zFQ (Variante 2)
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jw 2.t m mnw ⸮1? ⸮jri̯? m nt(y) ⸮km?: Der fehlende Kontext sowie die schwer lesbaren Abschnitte in der Zeile bereiten große Schwierigkeiten. Herbin (in: BIFAO 111 (2011), 194) transkribiert „iw (?) 2.t m mnw ir m ntf nn“ und übersetzt: „la deuxième (?), faite au moyen de huit liens: …(?)“. Nach einleitendem jw folgen zwei senkrechte Striche mit einem nachfolgenden t (X1), vermutlich eine demotisierende Schreibung der Zahl „2“, hier substantivisch gebraucht und als Femininum gedacht (vgl. ENG, § 250).
Der Ausdruck mnw ist vermutlich als „Faden/Material“ (Wb. 2, 72.8–9) zu verstehen. Der entsprechende Klassifikator ist leider nicht zu identifizieren, Herbin (in: BIFAO 111 (2011), 196) schlägt die Schlaufe V12 vor, die gut zu den noch erkennbaren Spuren passt. Es folgt mit einem senkrechten Strich offenbar das Zahlzeichen „1“, das inhaltlich schwer zu deuten ist.
Auch das folgende Zeichen ist nicht gut erhalten, doch passen die erkennbaren Spuren zu einem Auge und somit zur Lesung jri̯.
Das nächste Wort transkribiert Herbin (in: BIFAO 111 (2011), 197) ntf und bringt es mit dem Verb ntf/nft „lösen“ (Wb 2, 356.10 u. 263.3) zusammen. Inhaltlich passender wäre allerdings eine Verbindung zum nty-Gewebe, das zweimal im pBoulaq 3 (Z. x+7,9 u. 9,18; Töpfer, Balsamierungsritual, 156, 188, Taf. 14–15, 18–19) belegt ist, allerdings zusätzlich zur V6-Schlaufe auch noch mit Doppelschilfblatt geschrieben ist. Interessant ist vor allem die Schreibung in Zeile x+9,18 des pBoulaq 3, die unter der Wasserlinie (N35) ein t (X1) und den schrägen Strich (Z5) zeigt (Töpfer, ebd., Taf. 18). Es ist also durchaus vorstellbar, dass in unserem Text der Schrägstrich gemeint ist, aber der Viper sehr ähnlich sieht, oder, dass es sich um eine fehlerhafte Verschreibung handelt. Es ist weiterhin zu erwägen, dass mit nty/nt eine späte Schreibung des nḏ-Gewebes (Wb 2, 376.18-20; MedWb 497) vorliegt, auf das Demotisches nt „loom“ (CDD N: 139) zurückgeführt wird. Im Londoner med. Papyrus sind in einem Rezept mn.w und nḏ zusammen belegt (pBM EA 10059, 9.10–12, s. Leitz, Magical and Medical Papyri, 69; Köhler, in TLA (Okt. 2014).
Das folgende Zeichen ist nicht eindeutig identifizierbar, Herbin (in BIFAO 111 (2011), 197) verweist auf die Möglichkeiten das Zeichen als Negation nn bzw. als Bruchzahl „1/8“ zu lesen, was jedoch inhaltlich schwierig ist. Inhaltlich passender und paläographisch ebenso möglich (vgl. Möller, Paläographie III, 37) wäre es, hier das Zeichen I6 km „schwarz“ (Wb 5, 122–124.5) zu lesen, vgl hierzu pBM EA 10059, 9.10–12, wo das mn.w-Gewebe schwarz ist: šnj n.t mn.w km, s. s. Leitz, Magical and Medical Papyri, 69; Köhler, in TLA (Okt. 2014).
Persistente ID:
IBgBiV9wW2bwwUMflfXxx5H2zFQ
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBiV9wW2bwwUMflfXxx5H2zFQ
Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Anke Blöbaum, unter Mitarbeit von Peter Dils, Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Satz ID IBgBiV9wW2bwwUMflfXxx5H2zFQ <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBiV9wW2bwwUMflfXxx5H2zFQ>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBgBiV9wW2bwwUMflfXxx5H2zFQ, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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