Satz ID IBkCMSWgbQy2Mk0QswgQCvk1124



    verb_caus_2-lit
    de
    fällen; niederwerfen

    (unspecified)
    V(infl. unedited)

    verb_3-lit
    de
    mit dem Kopf nach unten sein

    SC.act.ngem.2sgf
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.2.f.]

    (unspecified)
    -2sg.f
de
Du sollst mit gesenktem Kopf / umgekehrt laufen
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 19.08.2019, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • sḫr: Die Stelle ist vom Wb als einer der wenigen Fälle eines intransitiven Gebrauchs von sḫr: „fällen, niederwerfen“ verstanden und dort als DZA 29.549.440 abgelegt worden. Tatsächlich sind aber die meisten Fälle der Rubrik „intransitiv resp. passivisch“ (vgl. die Reiterkarte DZA 29.549.380) grammatisch passivisch zu deuten; wirklich intransitiv sind nur die wenigsten Fälle von sḫr, etwa im Apophisbuch, DZA 29.549.810: sḫr r=k jw (= r) š Nwn: „Falle du in den See von Nun!“ Daher ist auch in pTurin CGT 54051, wo eine aktive Form steht, eine intransitive Bedeutung zumindest unsicher: Gardiner hatte zunächst mit „du lässt sinken“ übersetzt, was syntaktisch in der Luft hängt, und es nachträglich in „du wirst zu Boden geworfen“ geändert – hat es selbst also passivisch und nicht intransitiv aufgefasst. Die späteren Stelen Cairo 9430, Metternich und wohl auch JdE 47280 haben stattdessen sḫd: „mit dem Kopf nach unten sein“, „auf dem Kopf gehen (in der Unterwelt)“ u.ä. (Wb 4, 265.8-266.10). Das nimmt Borghouts, Mag. Texts, 76 in seiner Übersetzung dieses Spruches als Leitversion: „You will not go upside-down“. Roccati, Magica Taurinensia, 165.201-202 entscheidet sich dagegen für die Version von pTurin CGT 54051: „ti abbatterai“. Noch etwas anders ist pVatikan 38573, wo pḫd: „herabhängen, niedergeworfen sein” (Wb 1, 544.7-11) steht.
    In der hier gegebenen Übersetzung wird entsprechend der Version der Stelen emendiert, was im Grunde nur die Emendation der Klassifikatoren erfordert, weil r und d im Hieratischen ähnlich bis identisch aussehen und man das vorliegende Hieratogramm auf die eine oder andere Weise transliterieren könnte.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: IBkCMSWgbQy2Mk0QswgQCvk1124
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCMSWgbQy2Mk0QswgQCvk1124

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Florence Langermann, Daniel A. Werning, Satz ID IBkCMSWgbQy2Mk0QswgQCvk1124 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCMSWgbQy2Mk0QswgQCvk1124>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBkCMSWgbQy2Mk0QswgQCvk1124, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)