Satz ID ICIBRxZz1oPd8UuYgfOf6Uu9GmM (Variante 1)


(Eine von 2 Lesevarianten dieses Satzes: >> #1 <<, #2)

13,4 ḏr =sn s⸢rf.w⸣ ca. 7Q zerstört Zeichenreste ḥr-n.t(j)t jnk js sm.w zꜣ Satzende zerstört?





    13,4
     
     

     
     

    verb_2-lit
    de
    fernhalten (von); beseitigen; beenden

    SC.act.ngem.3pl
    V\tam.act:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. pl.3.c.]

    (unspecified)
    -3pl

    substantive
    de
    Wärme; Fieber

    (unspecified)
    N:sg




    ca. 7Q zerstört
     
     

     
     




    Zeichenreste
     
     

     
     

    particle
    de
    denn; weil (Konjunktion)

    (unspecified)
    PTCL

    personal_pronoun
    de
    ich [Selbst. Pron. sg.1.c]

    (unspecified)
    1sg

    particle_enclitic
    de
    [Partikel (enklitisch)]

    (unspecified)
    =PTCL

    verb_2-lit
    de
    versorgen; helfen

    Partcp.act.ngem.sgm
    V\ptcp.act.m.sg

    substantive_masc
    de
    Sohn

    (unspecified)
    N.m:sg




    Satzende zerstört?
     
     

     
     
de
Sie sollen (stattdessen) die srf(.t)-Hautentzündung fernhalten (?) [---], denn ich bin doch der, der den / den der [---] Sohn umsorgen (muss). (???)
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: 27.05.2022, letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • Das auf das Pronomen =sn folgende Wort ist partiell beschädigt, und wenn der Vorschlag zur Bedeutung von ḏr korrekt ist, müsste dieses teilzerstörte Wort ein Substantiv sein. Die Zeichenreste passen gut zur srf(.t)-Entzündung (Lesung bestätigt nach Autopsie durch J.F. Quack, E-Mail vom 21.03.2022). Hierbei handelt es sich wohl um eine Hautentzündung (s. den Kommentar mit Literatur hier: https://sae.saw-leipzig.de/de/dokumente/papyrus-chester-beatty-vii), und die Behandlung im Kontext von Sprüchen gegen Schlangen in pRamesseum XVI könnte u.U. ein Hinweis darauf sein, dass Schlangen wenn nicht als der, so doch als ein Verursacher dieser Entzündung galten.

    sm.w: Unklar, das Wort ist anders geschrieben als auf Fragment 2, Zeile x+6, könnte aber natürlich dennoch zur selben Wortfamilie gehören. Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 114 übersetzt dementsprechend wieder mit „pleureuses (?)“. A.a.O., 356 transliteriert er die Klassifikatoren in 13,4 als Mann mit Blut vom Kopf + fallender Mann (𓀐𓀒) und in 13,5 als fallender Mann, gefolgt von etwas Unleserlichem (𓀒 „???“). Diese Interpretation ist korrekturbedürftig:
    – Der erste Klassifikator (der vermeintliche Mann mit Blut am Kopf in 13,4 bzw. fallende Feind in 13,5) sieht wie ein auf den Stock gebeugter Mann oder einen Stab haltender Mann aus. Jedoch zeigen die hieratischen Formen solcher Zeichen stets einen hinteren Arm, der hier fehlt. Meyrat scheint dagegen mit seiner Transliteration als Mann mit Blut am Kopf in 13,4 an eine Form ähnlich der von A14 in pRamesseum IX, 2,1 gedacht zu haben (s. a.a.O., 326-327 und 404). Vgl. dazu auch Möller, Paläographie I, Nr. 51. Nur was hat dieses Zeichen bei sm zu suchen?
    – Das anschließende Zeichen – in 13,4 partiell vom Rahmen überdeckt (s. daher besser Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 53) und in 13,5 tlw. zerstört – kann nicht der gefallene Mann sein, denn dieser wird als Klassifikator von ḫr in Zeile 27,1 ganz anders geschrieben. Nach J.F. Quack (E-Mail vom 21.03.2022) handelt es sich eigentlich um die Gruppe aus Gans über sitzendem Mann, als zꜣ: „Sohn“.
    Unsicher ist, wie die beiden Wörter smw und zꜣ miteinander zu verbinden sind, umso mehr, als wegen des unklaren Klassifikators unsicher ist, was sm.w heißt. Die hier in der Übersetzung gegebenen Alternativen als Partizip und Relativform von sm: „umsorgen“ sind nur zwei von mehreren Optionen. Falls der Klassifikator tatsächlich Gardiner Sign-list A 14, dem Mann mit Blutstrom aus dem Kopf, entspricht, wird der Umsorgte hier eher negativ, als Hilfsbedürftiger oder Hilfesuchender, konnotiert sein, daher die Ergänzung eines „muss“ in der Übersetzung.
    Der „Sohn“ bedarf außerdem noch einer weiteren Spezifierung; mindestens ein Suffixpronomen ist noch zu erwarten. Diese Spezifizierung kann natürlich in beiden Zeilen zerstört sein. Da Zeile 3,4 schon im aktuellen Erhaltungszustand länger ist als die sonstigen erhaltenen auf dieser Kolumne, ist davon auszugehen, dass das noch zu erwartende, spezifizierende Wort recht kurz ist.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko

(In einer zukünftigen Version der TLA-Webanwendung werden auch die Referenzbereiche der Kommentare und Annotationen zu Sätzen angezeigt werden, d.h. auf welche Teile des Satzes sich der Kommentar/die Annotation jeweils bezieht. Den Entwicklungsplan finden Sie hier.)

Persistente ID: ICIBRxZz1oPd8UuYgfOf6Uu9GmM
Persistente URL: https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRxZz1oPd8UuYgfOf6Uu9GmM

Achtung: Aus technischen Gründen können für Satzlesungsvarianten keine individuellen permanenten IDs garantiert werden. Die Zitation erfolgt daher nur über die Basis-Satz-ID inkl. aller Varianten.

Bitte zitieren als:

(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Altägyptisches Wörterbuch, Daniel A. Werning, Satz ID ICIBRxZz1oPd8UuYgfOf6Uu9GmM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRxZz1oPd8UuYgfOf6Uu9GmM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICIBRxZz1oPd8UuYgfOf6Uu9GmM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)