Satz ID ICICRBhZnSOg5kpUgFichD0iJvw
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Die beiden Zeilen 12,3 und 12,4 sind komplett unsicher:
Das Verb am Anfang von Zeile 12,3 könnte ein sḏm.n=f mit pronominalem Subjekt sein; ein sḏm.n NP oder sḏm NP mit nominalem Subjekt, das hinter einem pronominalem indirekten Objekt n=s und damit schon in der Lücke steht; oder ein Imperativ. Die Auffassung des anschließenden Satzes spricht für einen Imperativ.
Nach der Lücke stehen in Zeile 12,3 der Hausgrundriss, der am wahrscheinlichsten ein Klassifikator eines ansonsten zerstörten Wortes ist; ein „3“-förmiges Zeichen, das ein schmales m sein könnte; ein Zeichen, das wie eine w-Schleife aussieht (und so auch von Meyrat, Papyrus magiques du Ramesseum, 319 transliteriert wird); ein zweites, etwas breiteres „3“-förmiges Zeichen, das ein weiteres m (so Meyrat) oder eine Ligatur (bspw. n:t) sein könnte; ein Zeichen, das Meyrat als Messer über t transkribiert; sowie ein tlw. zerstörter sitzender Mann (Gardiner Sign-list A1). Die Zeichenfolge aus m, Messer, t und sitzendem Mann interpretiert Meyrat, a.a.O., 48-49 als m dm.t=j: „avec mon couteau“. Allerdings ist der sitzende Mann eher derjenige mit Hand am Mund, Gardiner Sign-list A2, als der einfache sitzende Mann A1 (besser erhalten auf dem älteren Foto bei Gardiner, Ramesseum Papyri, Taf. 38). Damit scheidet eine Interpretation als Suffixpronomen aus. Eine Kombination aus Messer und sitzendem Mann mit Hand am Mund passt zu dem Verb dm: „aussprechen, nennen“, Wb 5, 449.8-450.6. Anders als dm.t: „Messer“ benötigt dieses Verb aber ausgeschriebene Phonogramme. Das m davor könnte zwar dazu passen, und Meyrats t unter dem Messer könnte auch ein etwas nach hinten gerutschtes w vor dem Messer sein. Aber es findet sich kein d vor dem m. Quack (E-Mail vom 05.08.2021) schlägt Hacke + r vor, was zu einem Vertreter der Wortfamilie mri̯: „lieben“ führt. Wenn das vorangehende Zeichen wirklich ein m ist, müsste mri̯ eine nominale Form sein; für das Wort mrw.t: „Liebe, Beliebtheit“ fehlt jedoch die Endung (vgl. die Schreibungen in 1,x+4 und 7,2). Jedoch ist auch dessen Lesung keineswegs sicher, denn hier scheinen sich zwei Zeichen zu überlagern, so dass vielleicht eine Korrektur vorliegt.
Könnte das anschließende s vielleicht ein Suffixpronomen sein: m mri̯=s: „als etwas, das sie liebt“?
Persistente ID:
ICICRBhZnSOg5kpUgFichD0iJvw
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICRBhZnSOg5kpUgFichD0iJvw
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Satz ID ICICRBhZnSOg5kpUgFichD0iJvw <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICRBhZnSOg5kpUgFichD0iJvw>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICICRBhZnSOg5kpUgFichD0iJvw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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