Satz ID ICMBZyDuAHOQQ0XAjBYlR1Qd9Kk
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mḥꜥ n wḏ: Die Bedeutung des zweiten Bestandteils der Genitivverbindung ist unklar; die Parallelen helfen nicht weiter, da im Londoner Text nur mḥꜥ: „Flachs“ allein genannt wird und der Athener Papyrus einen pḏ.t mḥꜥ: „Bogen aus Flachs“ nennt. Das fragliche Wort des Leipziger Ostrakons ist wohl als 𓎘𓏲𓆰𓏫 aufzufassen, das neben wḏ, wie so oft, auch für wꜣḏ stehen könnte. Eine schlichte Verschreibung für das Adjektiv wꜣḏ: „frisch“, wie sie Eschweiler, Bildzauber, 69 vorschlägt, ist daher denkbar, aber dafür müsste man auch noch das n davor tilgen.
Eine Verschreibung für ḥꜣ ist zwar ebenso nicht ganz auszuschließen, aber wegen des dann fehlenden komplementierenden Schmutzgeiers sehr unwahrscheinlich. Es gibt ein 𓎘𓏲𓆰 u.ä. geschriebenes Wort (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/lemma/52000, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am 8.6.2023)), in dem Loret, in: RecTrav 16, 1894, 96-102 den Vorläufer des koptischen ⲃⲏⲧ (TLA lemma no. C547 (ⲃⲏⲧ), in: Coptic Dictionary Online, ed. by the Koptische/Coptic Electronic Language and Literature International Alliance (KELLIA), https://coptic-dictionary.org/entry.cgi?tla=C547 (Zugriff am: 8.6.2023) + TLA lemma no. C548 (ⲃⲏⲧ), in: Coptic Dictionary Online, ed. by the Koptische/Coptic Electronic Language and Literature International Alliance (KELLIA), https://coptic-dictionary.org/entry.cgi?tla=C548 (Zugriff am: 8.6.2023)) vermutet und das er daher als Palmblatt versteht. Dieser Deutung schließt sich bspw. Janssen, Prices, 438 nach anfänglichem Zögern an, weil aus dem wḏ u.a. Schiffstaue gefertigt werden können, was eine alternative Interpretation als Schreibung für wꜣḏ: „Papyrus“ ausschließt. Ähnlich denkt auch Charpentier, Recueil, Nr. 366 an Palmfasern.
Die Übersetzung ist tatsächlich problematisch, und es stellt sich die Frage, wie sich eine solche Verbindung wḏ >>> ⲃⲏⲧ zu der ebenfalls diskutierten Verbindung (demot.) byṱt >>> ⲃⲏⲧ (s. den Kommentar im TLA zu pBrooklyn 47.218.48+85 (Schlangenpapyrus), § 66a, Zeile 4,15) verhält.
Als weitere Alternative könnte noch überlegt werden, ob bei wḏ eigentlich gar keine Pflanzenbezeichnung vorliegt und der Pflanzenklassifikator nur versehentlich aufgrund von mḥꜥ gesetzt wurde. Könnte man diese Passage mit pSallier IV, vso 4,4 (Miscellanies) verbinden, wo über die Stadt Memphis gesagt wird, dass ihre Arme gebeugt seien unter – unter anderem - mḥꜥ n pꜣ wḏ: „Flachs von dem wḏ-Gewässer“ (https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/IBUBd8WboIpFX0AIvNdSRPgQqOw, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: 8.6.2023))?
Persistente ID:
ICMBZyDuAHOQQ0XAjBYlR1Qd9Kk
Persistente URL:
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMBZyDuAHOQQ0XAjBYlR1Qd9Kk
Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Svenja Damm, Daniel A. Werning, Satz ID ICMBZyDuAHOQQ0XAjBYlR1Qd9Kk <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMBZyDuAHOQQ0XAjBYlR1Qd9Kk>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/ICMBZyDuAHOQQ0XAjBYlR1Qd9Kk, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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