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Sauneron, Ophiologie, S. 121: mt.wt bwt „le venin de l’Abominable“.
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jṯrwt twy-nn: Scheinbar liegt an dieser Stellen die Kombination aus Substantiv + Demonstrativum vor; so auch Sauneron, Ophiologie, 121: „Ô cette plante-itjerout“.
Wohl aufgrund dieser Stelle hat er den Pflanzennamen als Femininum verstanden (vgl. den Wortindex, S. 228). In der zuvor, in § 90a, erfolgten Beschreibung der Pflanze wird aber immer mit dem maskulinen Personalpronomen =f darauf rückverwiesen, weswegen Bardinet, Papyrus médicaux, 543, Westendorf, Handbuch Medizin, 271 und Germer, Handbuch, 37 den Namen jṯr.w bzw. jṯrwj transliterieren bzw. transkribieren. Sauneron äußert sich zu dieser Diskrepanz nicht. Sie wäre zumindest erklärbar, indem man postuliert, dass der Anfang der Pflanzenbeschreibung unvollständig ist und etwa zu 〈smj〉 jṯrw.t 〈rn=f〉: „〈Ein Gewächs,〉 jṯrw.t 〈ist sein Name〉“ ergänzt werden könnte. Ähnlich unvollständig dürfte weiter vorn im Text § 66a sein, wo im Gegenteil der eigentliche Name ausgefallen zu sein scheint und nur das einleitende smj: „ein Gewächs, 〈... ist sein Name〉“ zu lesen ist. (Eine vollständigere Form der Einleitung scheint in Eb 294 vorzuliegen: smj snwt.t rn=s; zu dem dortigen Wechsel der Personalpronomina s. den Kommentar zur Stelle in https://sae.saw-leipzig.de/de/dokumente/papyrus-ebers.)
Bardinet übergeht diese Diskrepanz zwischen § 90a und b ebenso; da er aber die vorliegende Stelle ebenso auffasst wie Sauneron, kann man annehmen, dass er twy-nn zu pwy-nn emendiert hat. Die Übersetzung bei Stegbauer, in: Janowski/Schwemer, Texte zur Heilkunde (TUAT N.F. 5), 296 ist ebenfalls vokativisch („O, Kapernstrauch“), aber sie übergeht das Demonstrativpronomen, das sie demzufolge vielleicht gänzlich getilgt hat.
Einen anderen Weg beschreitet Westendorf, Handbuch Medizin, 271, der jṯrwt twy-nn nicht als Substantiv + dazugehöriges Demonstrativpronomen interpretiert, sondern als Substantiv und selbstständiges Demonstrativum als Subjekt und Prädikat eines Substantivalsatzes: „Dieses ist (jetzt) jene jṯrwj-Pflanze“. Zur Identität des Bezugswortes von twy-nn nimmt er jedoch keine Stellung. Es kommt einzig das zuvor beschriebene Heilmittel (pẖr.t!) in seiner Gesamtheit, bestehend aus der zermahlenen jṯrwt-Pflanze und dem süßen Bier, infrage, während sich das ḥr=f in der Sprucheinleitung wohl wieder konkreter auf die Pflanze beziehen wird.
smꜣ mtw.t dšr: Das Substantiv dšr ist logographisch mit einem Fisch geschrieben und mit Falke auf Standarte klassifiziert. Sauneron, a.a.O. liest das Wort bw.t, hält aber alternativ auch eine Lesung dšr, als Bezeichnung des Seth, für denkbar. Beide Alternativen finden sich auch bei Bardinet, während sich Westendorf und Stegbauer auf Letzteres festlegen.
Während Sauneron, Bardinet und Stegbauer das Verb als Imperativ auffassen, muss Westendorf eine andere Lösung finden, da er jṯrwt twy-nn nicht vokativisch versteht, sondern indikativisch. Daher stellt er smꜣ parallel zu rd$: „(...), die (...) gewachsen ist (...) (und) die (...) tötet“.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Frank Feder, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID 4HUFAKZOSBBE3JRVG2ZQKKXARU <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/4HUFAKZOSBBE3JRVG2ZQKKXARU>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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