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nꜣ [w]ḥꜣ.w: Ergänzung nach O’Rourke (Royal Book of Protection, 132 [G]), der den Begriff mit Verweis auf Hannig (HWb – Marburger Edition, 209a) und einer Stelle auf dem Sarg der Anchnesneferibre (Sander-Hansen, Anchnesneferibrê, 121–122 ; vgl. auch Wagner, Anchnesneferibre, 380–381) als Augenkrankheit auffasst, was in Verbindung mit dem Horusauge sinnvoll erscheint. Quack erwägt eine Schreibung für nḥꜣ, da in diesem Spruch der bestimmte Artikel nicht verwendet wird (Email vom 29.12.17). Schwierigkeiten macht bei dieser Lösung allerdings die Lücke nach nꜣ, die zu groß für einen freien Raum ist und zudem am linken Rand noch kleine Reste eines weiteren Zeichens aufweist, die gut mit der Form einer w-Schlaufe (Z7) zu vereinbaren sind.
Bei der wḥꜣ.w-Krankheit handelt es sich allerdings eher um eine Hautkrankheit (vgl. MedWb 203–204), die im „Buch des Tempels“ im Kontext weiterer Hautkrankheiten erwähnt ist (s. Fischer-Elfert, Abseits von Ma’at, 59–60; Quack, in: Fischer-Elfert, PapEbers (2005), 68). Im hier bearbeiteten Papyrus wird wḥꜣ.w ebenfalls in Verbindung mit einer anderen Hautkrankheit genannt: ḫns.w, wohl ein nässender, schorfiger Ausschlag am Kopf (s. BWL-Wortdiskussion). Hannig (HWb – Marburger Edition, 223b) trennt „wḥꜣ – Hautausschlag“ von einer „wḥꜣt – Augenkrankheit“, ähnlich auch MedWb 204–205, wobei die Verknüpfung mit den Augen sich allein auf einen Beleg (Eb 346) stützt, bei dem es sich auch um eine Verschreibung mit nḥꜣt handeln könnte (MedWb 204, Anm. 8). Auf dem Sarg der Anchnesneferibre kommt wḥꜣ.w im Zusammenhang mit Erblindung als Strafe gegen Feinde des Verstorbenen vor. Ob es sich in diesem Zusammenhang überhaupt um die Bezeichnung einer Krankheit handelt, und – falls ja – wie die Symptomatik der Krankheit aussieht, ist unklar, vgl. Wagner, Anchnesneferibre, 380–381. In mythologischem Kontext ist die wḥꜣ.w-Krankheit mit Verwesungsflüssigkeit, Eiter und Balsamierung verbunden (Leitz, Tagewählerei, 390–391), was in den Kontext einer (entzündlichen) Hautkrankheit ebenfalls passen würde. -
ḫns.w: nässender, schorfiger Ausschlag am Kopf, s. BWL-Wortdiskussion LP. O’Rourke (Royal Book of Protection, Taf. 8B) erkennt hier als Klassifikator das auslaufende schlechte Paket (Aa3), und tatsächlich gibt es eine Art senkrechten Strich, der vom Paket nach unten in den Pluralklassifikator verläuft. Leider gibt es im Text nur ein weiteres Beispiel eines auslaufenden schlechten Pakets (x+3,6), wo allerdings die auslaufende Flüssigkeit als schwungvoller, ausgeprägter Bogen geschrieben ist, der über die beiden vorhergehenden Gruppen hinweggeht. Mit dem eher verschmierten senkrechten Strich an dieser Stelle hat dies wenig zu tun. Ich würde daher an dieser Stelle eher das gewöhnliche schlechte Paket (Aa2) erkennen wollen, und vermuten, dass an dieser Stelle eventuell mit etwas zuviel Tinte geschrieben worden ist und so ein Schmierstrich entstand. Das würde auch erklären, warum dieser die Plural-Striche zum Teil überdeckt. Zu überlegen ist auch, ob dieser Strich nachträglich hinzugefügt wurde, um das gewöhnliche in ein auslaufendes schlechtes Paket zu verbessern. In diesem Fall ist allerdings nicht zu erklären, warum der Schreiber nicht bei ausreichend vorhandenem Platz über der Zeile dort einen entsprechend schwungvollen – und deutlich besser erkennbaren – Strich geschrieben hat, wie zuvor in Z. x+3,6. Vermutlich wurde aber hier aufgrund einer Assoziation mit Chons ein Götterklassifikator (G7) irrig hinzugefügt und dann teilweise mit der Pustel und den Pluralstrichen überschrieben (Quack, Email vom 29.12.17).
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