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das ist Kupfer, das der (Kupfer)schmied (ab/weg?)gießt (oder: (in eine Form) gegossen hat),
wenn es (d.h. das Kupfer) noch nicht mit einem Stein(hammer) (?) zu einer Sache breitgeklopft ist
(oder: das ist Kupfer, das der (Kupfer)schmied (in eine Form) gegossen hat, bevor er (d.h. der Schmied) (es) mit einem Stein(hammer) zu einer Sache breitgeklopft hat).
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- wdḥ: Das Verb bedeutet "schütten, gießen" (Wb. I, 393.6-13), was aus dem koptischen Nachfahr ⲟⲩⲱⲧϩ hervorgeht (Crum, Coptic Dictionary, 498b: "pour (liquid), cast (in mould), draw (water)"). Bezogen auf Metall übersetzt das Wörterbuch sowohl "Kupfer schmelzen" (Wb. I, 393.11) als auch "(kupferne) Türflügel u.ä. giessen" (Wb. I, 393.12). Auch im Koptischen wird ⲟⲩⲱⲧϩ im Zusammenhang mit Metall schmelzen verwendet (siehe Crum, 498b-499a). Breasted, Surgical Papyrus, 173 hat für wdḥ die ursprüngliche Bedeutung "gießen" im Sinne von "weggießen" angenommen ("pour off (reject)") (ebenso Bardinet, Sanchez/Meltzer). Er übersetzt wdḥ wie eine Relativform Präsens: "copper which the coppersmith pours off (rejects)". Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 23 hingegen nimmt einerseits die Bedeutung "schmelzen" an und übersetzt wdḥ andererseits als attributives Partizip Passiv zu ḥmt mit dem logischen Subjekt im Genitiv angebunden: "das vom Kupferschmied geschmolzene Kupfer". Grundriß (IV/1, 176; MedWb 236-237) und Westendorf bleiben bei "(Metall) gießen" (also nicht "weggießen"), was impliziert, daß das Kupfer in eine Form gegossen wird. Lloyd, in: JEA 61, 1975, 61 möchte eher mit "to smelt", d.h. "(Metall) schmelzen" übersetzen, weil der Kontext seiner Meinung nach nicht zu "to cast", d.h. "in eine Form (ab)gießen" passt. Für ihn gehören die wrm.w zum Schmelzvorgang und nicht zum Gießvorgang. Hannig, HWB, 244 gibt für wdḥ in Zusammenhang mit Metall beide Bedeutungen als fraglich an: "*ausgießen (und vorher schmelzen), *schmelzen (Metall, Kupfer in Gusstechnik)".
- pds: Das Verb pdz als Var. von pds wird sonst mit dem Bein und/oder dem schlagenden Mann/Arm als Determinativ geschrieben, an unserer Stelle wurde ein unklares Determinativ in roter Tinte vor dem schlagenden Arm nachgetragen (ein Messer?). Es handelt sich um eine Tätigkeit des Metallschmieds. Wb. I, 566.12 trennt pdz als Verb der Kupferverarbeitung vom Verb pds: "breitdrücken, zertreten, zerstören" (Wb. I, 566.16-19), aber es wird das gleiche Verb sein (so Breasted, Surgical Papyrus, 173; MedWb 301-302: "breitdrücken", mit der Erklärung "vom Breitschlagen erstarrten Metalls"). Welche Aktivität gemeint ist, hängt mit der Interpretation von ꜥꜣ.t zusammen. Breasted denkt an eine steinerne Gußform und versteht pds als "hineinpressen"; Westendorf (MedWb 129 und Westendorf, Papyrus Edwin Smith) denkt an einen Steinhammer und übersetzt pds mit "breitschlagen". Grammatisch ist n pds.t=f ein negiertes sḏm.t=f, aber es wird teils aktiv (Ebbell, Bardinet, Allen), teils passiv (Breasted, Grundriss, Westendorf, Brawanski, Sanchez/Meltzer; Westendorf, Grammatik, 195, § 268; Zonhoven, Studies sḏm.t=f, Kap. IV, § 6) übersetzt. Im ersten Fall ist der Kupferschmied (ḥmt.j) das Subjekt und fehlt das direkte Objekt, im zweiten Fall ist das Kupfer (ḥmt) Subjekt. Da im nächsten Satz die Oberfläche des Kupfers Subjekt ist, wird auch hier wohl eher das Kupfer Subjekt des sḏm.t=f sein.
- ꜥꜣ.t: ist im Papyrus Edwin Smith (Kol. 3.1) mit einem Abkürzungsstrich determiniert, was die Identifikation des Gegenstands erschwert. Breasted, Surgical Papyrus, 174 hat schon erkannt, daß ꜥꜣ.t ein Gegenstand ist, mit Hilfe dessen (m: "mit") die Aktivität pds getan wird oder in (m: "in") dem die Aktivität getan wird. Er meint, daß mit ꜥꜣ.t das Wort "Stein" gemeint ist und mehr konkret ein steinernes Gefäß (vgl. Wb. I, 166.1-2), das er als eine Steinmodel oder eine Gußform aus Stein versteht. Für Breasted ist pds m ꜥꜣ.t: "'pouring into' or 'forcing into the mould'" (ebenso Ebbell, Grundriss IV/1, Bardinet, Allen, Sanchez/Meltzer). MedWb 129 mit Anm. 1 verweist jedoch auf Metallverarbeitungsszenen im Alten Reich, bei denen "das erstarrte Metall auf einen großen Stein gelegt und mit Steinen breit geklopft (wird)" (Siehe für diese Metallarbeiten L. Klebs, Die Reliefs des alten Reiches, Heidelberg 1915, 85 (Nr. 4); B. Scheel, Egyptian Metalworking and Tools (Shire Egyptology), Princes Risborough 1989, 27-30.). Deshalb wird ꜥꜣ.t in MedWb mit "Stein" übersetzt. Auch Lloyd, in: JEA 61, 1975, 62 erkennt das Wort "(kostbarer) Stein" im Sinne einer Art Handhammer aus einem Steinklumpen.
- r ḫ.t gehört sicherlich zu pds: "zu einer Sache breitschlagen" (so Ebbell, Grundriss, Westendorf, Brawanski, Allen), weil ansonsten die Präposition r Schwierigkeiten bereitet. Dieser Vorschlag geht auf Grapow zurück und wird von Breasted, Surgical Papyrus, 174 erwähnt, jedoch abgelehnt, weil ḫ.t ḥr=f nḥꜣ durch Breasted als Parallele zu ḫ.t jm nḥꜣ (Kol. 2.3-4) verstanden wird, wo ḫ.t nicht von jm nḥꜣ getrennt werden kann. Dadurch hat Breasted Schwierigkeiten die Präposition r zu übersetzen: er versteht r als "'against' in the sense of 'to avoid'" (S. 174) aber er verwendet in seiner Übersetzung (S. 173) die problematische kausale Bedeutung "because of" ("because of something foreign upon it like [wrinkles]"; ebenso Bardinet), während Sanchez/Meltzer, Edwin Smith Papyrus, 67 das Problem mit "with respect to" zu umgehen versuchen ("it has been flattened in a stone mold with respect to something upon it that is bumpy, like wrinkles").
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