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jm=st: gemeint ist vielleicht das ḥw.t ḏsr.t des vorigen Satzes.
jw=st: Eine Emendation zu =sn (so Gardiner, LESt, 94, 2, Anm. 1 und von Beckerath, S. 103, Anm. a zu Kolumne IV, l. 1.x+5) ist nicht nötig (vgl. etwa die seiner Emendation widersprechende Übersetzung bei von Beckerath, S. 104). Nicht nur der Tempel (ḥw.t) des Mentuhotep, sondern auch das Grab des Nut-bu-semech wird in diesem Text mit femininen Termini belegt (vgl. Abschrift A, Z. 1,18: [ḫr]y.t (?) oder 3,9: ꜥḥꜥ[.t]).
wꜣi̯.tw: Zu der Stativendung vgl. J. Winand, Études de néo-égyptien; Bd. 1, La morphologie verbale; Liège 1992 (AegLeod 2), S. 115-117 und S. 123. Zur Schreibung der w-Schleife über und nicht, wie zu erwarten unter dem t s. A. Erman, Neuaegyptische Grammatik; Leipzig, 2. Auflage, 1933, S. 12-13, § 22. Das Determinativ ist schwer zu deuten. Gardiner gab es als drei Wasserlinien wieder, was von Beckerath ausschloss, ohne dass er eine Alternative angab.
Die Zeichengruppe nach dem Verb ist unleserlich: ein rundes Zeichen und eine waagerechte Linie mit anscheinend einer senkrechten Linie an deren linkem Ende. Gardiner transkibierte sie als ḫ und den schlagenden Arm, versah die Gruppe aber mit einem Fragezeichen. Laut ihm ist sie zu mḥ zu emendieren. Brunner-Traut, S. 211 las die Zeichen dagegen als ḫw und übersetzte: "Dann sprachen sie noch 25 Schutz(gebete?) auf dem königlichen Aufweg..." Ihr folgte Schüssler, S. 107. An welches Verb sie dachten, ist unbekannt. Eventuell zogen sie Spiegelbergs Transkription (RecTrav 16, 1894, S. 31) vor, der das von Gardiner mit wꜣ wiedergegebene Zeichen als Mann mit erhobenen Armen (Gardiner A4) las, und deuteten dies als das Verb dwꜣ: "preisen". Jedoch wird das, mit deren Hilfe man preist, nicht als direktes Objekt angeschlossen.
wꜣ.t nsw ḏsr.t ist in Analogie zu wꜣ.t-nṯr gebildet (der direkte Genitiv zeigt sich an der Stellung des Adjektivs und der Inversion des nsw). Da Letzteres die Tempelstraße bezeichnet, wurde wꜣ.t nsw hier als der Aufweg verstanden, der zum Totentempel des Mentuhotep hinführt. Wente, 2. Auflage, S. 140, Anm. 14 und 3. Auflage, S. 114, Anm. 15 las "the king's causeway at Deir el Bahri" und verstand ḏsr.t als Schreibung für die Nekropole von Deir el-Bahari (Wb V 616, 1-6), erläuterte aber nicht, wieso speziell die Lokalisierung des Aufwegs erwähnt worden sein soll und nicht schon zuvor diejenige des Tempels. Zu der Emendation vgl. auch die Schreibung des vorigen Satzes (ḏsr mit dem Bewässerungskanal [Gardiner N23] determiniert, während in diesem Satz die Hügelkette steht), die aufgrund der Wortstellung sicher ist. Es liegt daher vielleicht eher eine Anspielung auf die in der Jenseitsliteratur häufige Phrase ḏsr wꜣ.t: "einen Weg durch kultische Reinigung heilig machen" vor; vgl. hierzu J.K. Hoffmeier, Sacred in the Vocabulary of Ancient Egypt. The Term ḏsr, with special Reference to Dynasties I-XX; Freiburg (Schweiz) 1985 (OBO 59), S. 18-27, 72-76).
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Jessica Jancziak, Anja Weber, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd3yoPPNPvE1zrW6npqBqKf0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd3yoPPNPvE1zrW6npqBqKf0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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