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    III, 4
     
     

     
     

    verb_irr
    de
    kommen

    SC.n.act.ngem.3sgm
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    verb_3-inf
    de
    sichern

    SC.n.act.ngem.3sgm
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    place_name
    de
    die Beiden Länder (Ägypten)

    (unspecified)
    TOPN

    verb_caus_3-lit
    de
    beruhigen

    SC.n.act.ngem.3sgm
    V\tam.act-ant:stpr

    personal_pronoun
    de
    [Suffix Pron. sg.3.m.]

    (unspecified)
    -3sg.m

    substantive_masc
    de
    die beiden Ufer (bild. für Ägypten)

    (unspecified)
    N.m:sg
de
(Er ist gekommen), nachdem er die beiden Länder (Ober- und Unterägypten) sicher gemacht und die beiden (Nil-)Ufer beruhigt hat.
Autor:innen: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning ; (Textdatensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Änderung: 14.10.2024)

Kommentare
  • mki̯.n=f bedeutet eigentlich "(be-)schützen" (Wb II 160, 1-20). Die vorliegende Konstruktion drückt jedoch ein relatives Präteritum aus und wäre mit "nachdem er beschützte/beschützt hat" zu übersetzen (vgl. E. Edel, Altägyptische Grammatik; Roma 1955/64 (AnOr 34/39), § 540). Diese Übersetzung dürfte aber die getroffene Aussage verfehlen: "nachdem er ... beschützte" (Imperfekt) lässt im Deutschen offen, ob das in der Gegenwart noch immer der Fall ist; "nachdem er ... beschützt hat" (Perfekt) markiert die Handlung gar als sicher abgeschlossen. Doch wie in den anderen Versen der Strophe ist sicherlich keine in der Vergangenheit liegende und/oder abgeschlossene Handlung, sondern eine generalisierende gemeint. Daher muss mki̯ auch noch eine andere Bedeutung besitzen. Vielleicht liegt hier ein Verb mit einem "inneren Kausativ" (vgl. W. Schenkel; in: SAK 27, 1999, S. 323-324) vor. Das sind Verben, die neben ihrer Grundbedeutung auch eine kausative Bedeutung haben können (als Beispiel führt Schenkel das Verb wni̯: "öffnen" auf - der innere Kausativ ist daran erkennbar, dass man mit dem Verb nicht nur "die Tür öffnet sich (d.h.: geht auf)", sondern auch "er öffnet die Tür (d.h.: er lässt sie aufgehen)" ausdrücken kann). Einige Kausativa haben nun keine "kausative" Bedeutung ("veranlassen, dass etwas passiert"), sondern eine "faktitive" ("einen bestimmten Zustand herstellen"), vgl. zu dieser Unterscheidung W. Schenkel, Tübinger Einführung in die klassisch-ägyptische Sprache und Schrift; Tübingen 2005 (6. Auflage), S. 178 (mit Beispielen). Vielleicht gehört auch das im vorigen Satz verwendete ḥqꜣ zu diesen Verben mit inneren Kausativa: Neben seiner Grundbedeutung "herrschen" hat es auch die Bedeutung "in Besitz nehmen" (Wb III 170, 16-21), also "einen Zustand des Herrschens herstellen". Ähnlich könnte auch mki̯ ein inneres Kausativum besitzen, neben "schützen" also auch "einen Zustand des (ständigen) Schützens herstellen" bedeuten. Daher wurde es hier mit "sicher machen, sichern" übersetzt, da dies im Deutschen die Bedeutung "einen Zustand der Sicherheit herstellen" bedeutet und somit sozusagen als inneres Kausativum mit faktitiver Bedeutung von "schützen" gehandelt werden kann.

    Autor:in des Kommentars: Lutz Popko; unter Mitarbeit von: Altägyptisches Wörterbuch ; Datensatz erstellt: vor Juni 2015 (1992–2015), letzte Revision: 26.06.2015

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(Vollzitation)
Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Svenja Damm, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd9fdQ0SHOUupl9G9UQfNoLM <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd9fdQ0SHOUupl9G9UQfNoLM>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)
(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd9fdQ0SHOUupl9G9UQfNoLM, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)