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- snb.t: Wb. IV, 161, 6: ein Hapax mit der kontextuellen Angabe: "vom Verscheuchen (des Schlafes aus den Augen)". Vielleicht ist es mit znb: "umstürzen" zu verbinden (so eine Hypothese von Gardiner, in: JEA 1, 1914, 104, Anm. 1; ähnlich Goedicke, Protocol, 94). Hannig, Handwörterbuch. Marburger Edition, 777 {28520} gibt zwei Bedeutungen an: "verscheuchen ("schmelzen lassen"; d. Schlafes aus Augen) (?)" und "mit den Lidern flattern; verjagen (?)". Die Angabe "schmelzen lassen" geht auf Barta, in: MDAIK 27, 1971, 40 zurück, der in snbi̯ eine Kausativ-Bildung von nbi̯: "schmelzen" erkennt. Für Quack, in: GM 135, 1993, 77-78 ist snb eine Graphie des Verbs zbn(i̯): "gleiten, straucheln; umstürzen, niederwerfen".
- jr.tj=j: in den älteren Übersetzungen wird das Suffixpronomen mitgelesen, in den neueren Übersetzungen wird es weggelassen oder bewußt getilgt . Für Goedicke ist qdd-m-jr.tj ein Substantiv: "one with sleep in the eyes, a drowsy one" (ähnlich Kammerzell: "der Schlaftrunkene"; Quirke: "the bleary-eyed").
- sḏr.kwj: auf oDeM 1074 steht sḏr.tj. Für Quack, in: GM 135, 1993, 77-78 ist sḏr.tj die ursprüngliche Form und schließt dies bei jr.tj an: "die schlafenden Augen", wohingegen sḏr.kwj durch das anschließende jw=j rs.kwj hervorgerufen wurde. In den älteren Übersetzungen wird sḏr.kwj beim Suffix von jr.tj=j angeschlossen. Das ergibt eine Übersetzung wie: "Man wird den Schlaf aus meinen Augen vertreiben, obwohl/während ich die Nacht verbringe mit den Worten: 'Ich bin wach!'." Laut Borghouts ist es hier Neferti, der spricht, mitgenommen von der Schreckensvision, die er schildert. Lalouette, Parkinson, Dieleman und Quirke lesen nur sḏr: "der Schlafende, Schläfer" oder nehmen mit Helck an, daß es ein Nisbe-Substantiv sḏr.tj: "der Schläfer" geben muß. Laut Goedicke ist nicht sḏr.kwj ḥr, sondern nur sḏr=k ḥr geschrieben, aber es ist noch ein wenig Platz zwischen sḏr=k und ḥr da. Allerdings ist kwj als eine Graphie von =k in ramessidischen Texten gut belegt (pPetersburg ist jedoch aus der 18. Dyn.!). Auch laut Kammerzell soll man sḏr=k lesen, was dem Pseudopartizip 2. Pers. sḏr.tj entspricht, und ist ḥr nicht als ḥr (ḏd) zu deuten, sondern ist das Lemma "Gesicht" in adverbieller Funktion gemeint: "Du magst ein verschlafenes Gesicht haben".
- jw=j rs.kwj: der Text auf oDeM 1074 ist schlecht erhalten und die Lesung jw=j rs.n=j ist alles andere als sicher.
Man vergleiche die Übersetzungen:
- Gardiner, in: JEA 1, 1914, 104: "sleep shall be banished (?) from my eyes, (so that) I pass the night wakeful." (Gardiner tilgt ḥr)
- Lefebvre: "on chassera le sommeils de mes yeux, tandis que je demeurerai couché, disant: 'Je suis éveillé'." (Lefebvre liest ḥr (ḏd))
- Barta, in: MDAIK 27, 1971, 40: "Man wird den Schlaf aus meinen Augen vertreiben (wörtl.: schmelzen lassen), indem ich die Nacht wachend verbringe (wörtl.: bei einem "ich bin wach")." (Barta liest ḥr + Satz mit Substantivfunktion)
- Helck: "man wird den Schlaf aus den Augen vertreiben. Der Schläfer aber sagt: 'Ich bin wach gewesen'."
- Goedicke: "... when one will surprise the drowsy one. 'You can be at rest, because I am watchful!'"
- Lalouette: "on chassera le sommeil des yeux, de sorte que l'homme couché dira: 'Maintenant, je suis évaillé'."
- Parkinson: "and slumber in the eyes will be swept away / just as the sleeper says, 'I am awake!'"
- Kammerzell: "... und die Schlaftrunkenen aufscheucht. / Du magst ein verschlafenes Gesicht haben, ich bin wach."
- Quack: "Man wird den Schlummer aus den schlafenden Augen vertreiben, sagend: 'Ich bin wach!'."
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils & Heinz Felber, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Florence Langermann, Billy Böhm, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBd9rbLEIy50U6uXSinoQFnwg <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBd9rbLEIy50U6uXSinoQFnwg>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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