Token ID IBUBdQwNCHlj5EF4sxBLqXZbLIY
jr jnn =k n =j pꜣ š{.w.PL} m ⸢s⸣ꜣ~jrʾ pꜣ ysḥmw x+3.3 m wḏ.PL pꜣ ṯwfj{.PL} m-ꜥ s~jrʾ~dj.PL pꜣ ḫꜣ~kꜣ~jrʾ~wꜣ.w{.PL} m ms.wt.PL pꜣ ꜥ x+3.4 rs.j m ꜥnḫ.PL ḥḏ ptr jmn.tj m wnḏ.w.PL jr jnn =k n =j j~ḏꜣ~tj šꜣ~tj~〈b〉w mḥ.tj x+3.5 m ꜥḏ.PL ḫnms{.PL} st mtw =k ntš pꜣy =n wḫꜥ{.t.PL} ḫꜣnn.PL mtw =k x+3.6 ꜥnn {šn.PL} n =n jsbw 2 m tꜣj ẖnw pwy mtw =k ḏi̯.t swrj pwy m ṯꜣ x+3.7 ḫj~rʾ~y nn 〈___〉 ḥr pḥ.wj [n] [sm]ḥw mtw =k ḏi̯.t jwi̯.t kꜣ~tj.PL m ꜣb[d.w] jw =st ꜣtp.tw x+3.8 m jn(r).w.PL mtw =k šdj wꜥ-n mr ḥr ḫꜣs.t mtw =k dgꜣ =f m sšn.PL
das Flutbassin mit wḏ-Fischen,
das Papyrusdickicht mit srd-Pflanzen,
den Ort (?) ḫkrw mit msw.t-Vögeln,
den "südlichen Distrikt" mit weißen Ziegen,
das westliche ptr-Gewässer mit wnḏ.w-Rindern;
wenn du mir ein jḏt-Gefäß bringst, verschlossen, gefüllt mit Fett,
so schließe Freundschaft damit / mit ihr / ihnen (?),
und besprenkele unser wḫꜥ-Gebäude (?) mit Wasser aus ḫnn-Krügen,
und gebe uns zurück die 2 Stühle / Sitze, mit diesem Floh-Fell (d.h. voller Flöhe),
und lasse den Floh Wasser trinken mit einer Kugel Myrrhe (?),
ohne 〈...〉 am Ende des [sm]ḥ-Schiffes (?),
und lasse kommen kt-Objekte (aus Tierhaut) / Läuse (?) aus Abydos,
beladen mit Steinen,
und grabe einen Kanal in der Wüste,
und beflanze ihn mit Lotusblumen.
Kommentare
-
- ysḥm: Siehe Caminos, LEM, 288 (27).
- twfj: Hier eher als "Papyrusdickicht" zu verstehen; gegen Leitz, Papyri, 88.
- ḫkrw: Trotz der Zweifel von Leitz, Papyrus, 88 ist die Lesung anhand des Fotos ziemlich sicher. Das Determinativ ist entweder die Sonnenscheibe oder das Stadtzeichen, siehe Leitz, Papyrus pl. 49 Anm. 3a. Da hier an erster Stelle einer Sequenz in der Auflistung Toponyme genannt werden, ist vielleicht hier auch ein solches anzunehmen.
- ptr: Ein Kanal oder Nilarm; siehe Gauthier, Dictionnaire des noms géographique II, 156; vgl. M. Bietak, Tell el-Daba II, DÖAW 4, Wien 1975, 2002.
- št〈b〉: Vielleicht so zu emendieren; zu štb siehe Wb. 4, 557.8-9, wobei die Bedeutung "verschließen" nur bei dem Maul von Tieren auftritt. Leitz konnte das eventuell unvollständig geschriebene Wort nicht identifizieren. Die Lösung hier ist aber ebenfalls unsicher.
- ḫnms: Siehe Leitz, Papyri, 89 mit Anm. 37.
- wḫꜥ: Sonst nicht bekanntes Gebäude oder Gebäudeteil. Leitz, Papyri, 89 mit Anm. 39 hält es für eine Verschreibung, entweder aus ḫꜥy.t "Haus, Wohnung o.ä." (Wb. 3, 242.11-12) oder wḫr.t: "Zimmerplatz, Schiffswerft u.ä." (Wb. 1, 355. 10-12). Letzteres ist auszuschließen, weil es ein Femininum ist, somit nicht den maskulinen Possessivartikel tragen kann (siehe die Anmerkung im Wörterbucheintrag). Ersteres wird für gewöhnlich mit dem Zweikonsonantenzeichen ḫꜥ (Gardiner Sign-List N28; vgl. die Zettel des DZA im TLA) geschrieben, es erklärt auch nicht das w am Wortanfang. Daher wurde hier eine Deutung unterlassen.
- ꜥnn {šn}: Problematisch ist hier das zweite Determinativ von ꜥnn, welches aussieht wie die Ligatur aus šs-Schleife und n (siehe Möller, Hieratische Paläographie II., 2. Aufl., 1927, Nr. 521), und von Leitz, Papyri, pl. 49 so transliteriert worden ist. Diese Gruppe macht jedoch keinen rechten Sinn. Ob eine Verschreibung für das laufende Bein (Gardiner Sign-List D 56; vgl. Möller, a.a.O., Nr. 122) vorliegt? Dies wäre als Determinativ für dieses Lexem jedoch singulär.
- ḫry: Siehe Leitz, Papyri, 89, Anm. 42 mit Verweis auf Wb. 3, 323. 21 "Art Myrrhe", wenn auch unsicher.
- nn 〈___〉: Leitz, Papyri, 89 mit Anm. 43 nimmt an, dass hier das Subjekt des negativen Existenzsatzes ausgefallen ist. Siehe auch den nächsten Kommentar.
- pḥ.wj [n sm]ḥ: Die Ergänzung nahm Leitz, Papyri, pl. 49 mit Anm. 7a-b auf Vorschlag von R. Parkinson vor, die den Resten nicht widerspricht. Dennoch bleibt es unsicher. Da im Satz möglichweise noch ein Wort ausgefallen ist (siehe vorhergehenden Kommentar), bleibt der Sinn insgesamt dunkel.
- kt: Unbekanntes Wort, aufgrund des Determinativs (Tierfell) wahscheinlich ein Objekt aus Tierhäuten; siehe Leitz, Papyri, 89 Anm. 44.
[[ Lesung und Üb. Quack, in: FS Spalinger, 281-283:
jr jni̯.n=k n=j pꜣ šj m [s]ꜣr
pꜣ ysḥm m w(ꜣ)ḏ.w
pꜣ ḏwf (m) msrd
pꜣ ḫ.wꜣ m msw.t
pꜣ ꜥ rsj m ꜥnḫ.w ḥḏ
ptr.t jmn.tt m wnḏ.wt
jr jni̯.n=k n=j jḏṱ šṱ
mḥ.tj m ꜥḏ ḫnms.w{=s}
mtw=k ntš pꜣy=n wḫꜥ m mw ḫnn
mtw=k ꜥnn n=n jsb 2 m tꜣj ẖn(.t) pwy
mtw=k ḏi̯.t swr=j pwy mw m ṯḫry
ḥr pḥ.wj n [sm]ḥ
mtw=k ḏi̯.t jwt kṱ m ꜣb[d]w
jw=s ꜣtp.tj m jnr
mtw=k šdi̯ wꜥ n mr ḥr ḫꜣs.t
mtw=k dgi̯=f m sšn
bn sni̯=k pꜣ qꜥḥ rsj n pꜣy=j jb
ḥr snw/šnw sp-2
„Selbst wenn du mir den See mit Lotus (?) gebracht hättest,
den … [ysḥm] mit Tilapia-Barschen,
das Schilf mit …[msrd]-Pflanzen,
den … [ḫ.wꜣ] mit Sumpfvögeln,
den südlichen Wasserlauf mit weißen Ziegen,
den westlichen Peter-Flußlauf mit Kurzhornhindern
selbst wenn du ein …[šṱ]-Gefäß gebracht hättest,
gefüllt mit dem Fett von Mücken (?),
und du unsere Villa (?) mit … [ḫnn] Wasser besprengt hättest,
und du zwei Klappstühle mit diesem Floh-Leder zu uns zurückgebracht hättest,
und du einen Floh mit Wasser getränkt hättest
im …[ḏḫry] am Ende des … [[sm]ḥ]-Schiffes,
und du eine Laus (?) aus dem Osten (?) geschickt hättest,
die mit Steinen beladen ist, und du einen Kanal in der Wüste gegraben hättest,
und du ihn mit Lotusblüten bepflanzt hättest,
würdest du noch nicht einmal den südlichsten Winkel meines Herzens überqueren,
…“
[Anm. des Bearbeiters: Bei nicht übersetzten Wörtern wurde das entsprechende Wort in Klammern dahinter gesetzt.]
Kommentar:
- ysḥm: Die Schreibung zu Beginn mit Doppelschilfblatt weist entweder auf ein semitisches Lehnwort hin, oder, wegen des voranstehenden Artikels pꜣ, hat sich hier der Schreiber versehentlich am Possessivartikel pꜣy=s orientiert, denn das damit zu verbindende Wort jsḥm wird sonst nur mit einem Schilfblatt geschrieben; vgl. Caminos, LEM, 288; Gardiner, AEO 1, *10.
- (m) msrd: Statt m srd, weil m mit Eule + Arm (D36) geschrieben ist, und damit eher als syllabische Gruppe denn als Präposition m aufzufassen ist. Außerdem ist bei der Pflanzenbezeichnung eine Metathese zu srdm (Wb 4, 205.15) [= WCN 139950; „Äste“] in Betracht zu ziehen.
- ḫ.wꜣ: Statt ḫkrw [ohne Kommentar].
- šṱ: Statt št〈b〉 „verschließen“ (so Brose), weil bei femininem Bezugswort die korrekte Emendation št〈b.tj〉 noch schwerwiegender ausfallen würde und das Verb sonst nur vom Verschließen des Mundes gebraucht wird. Es ist eine Verknüpfung zu semit. šatā „trinken“ in Erwägung zu ziehen.
- ḫnms.w{=s}: „Mücken“, statt ḫnms.w sj Imp. „so schließe Freundschaft mit ihm“ (o.Ä.), weil einem solchen Imperativ hier kein Sinn abzugewinnen ist. Die Apodosis ist erst ganz am Ende des Abschnittes.
- wḫꜥ: Emendation notwendig, vielleicht zu bḫn „Villa“ (?), weil in der neuägyptischen Literatur (inkl. Miscellanies) oft als Wohnort der Vornehmen genannt.
- ḫnn bzw. ḫꜣnn: Am ehesten ein Bezug zu ḫ(ꜣ)nn „[Name eines Wasserlaufs]“ (Edfou VIII, 249,1) bzw. ẖnn „[eine Art Gewässer]“ (Meeks, Le grand texte des donations au temple d’Édfou, BdÉ 59, 1972, 63 Nr. 50; Gardiner, AEO I, *7; Caminos, LEM, 129. 429) denkbar, doch ist aufgrund des Gefäß-Determinativs eher an eine Flüssigkeit zu denken.
- ꜥnn n=n: Die zwischen ꜥnn und n=n im Text stehende Gruppe šn ist zu streichen [so auch bereits geschehen; Anm. d. Bearbeiters].
- ẖn(.t) pwy: Nicht „hide full of fleas“ (so Leitz), sondern ein aus Flohhaut hergestellter Stoffbezug.
- ṯḫry: Statt ṯꜣ ḫry „pellets of myrrh“ (so Leitz), weil die Orthographie für ein zusammenhängendes syllabisches Wort spreche. Die anschließende Gruppe nn (Negationsarm + Wasserlinie) ist vielleicht ein verschriebenes Determinativ.
- kṱ: < kt.t „Laus“, wegen der Parallele zu den „Flöhen“ (s. oben).
- ꜣb[dw]: Anderer, in der Übersetzung bevorzugter Ergänzungsvorschlag: (j)ꜣb[.tt] „Osten“.
- jnr „Stein“; geschrieben jwn (!), möglicherweise auch ein Vorläufer von Demot. jwn „Fracht; Ladung“.
- bn sni̯=k pꜣ qꜥḥ rsj n pꜣy=j jb: Erst hier beginnt die Apodosis aller vorangehender Textpassagen.
- ḥr snw/šnw sp-2: So wie dastehend nicht übersetzbar. Eine leichte Emendation wäre 〈pꜢ〉 sn sp-2 „oh Bruder, oh Bruder!“. ]]
Persistente ID:
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Marc Brose, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Svenja Damm, Peter Dils, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdQwNCHlj5EF4sxBLqXZbLIY <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdQwNCHlj5EF4sxBLqXZbLIY>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdQwNCHlj5EF4sxBLqXZbLIY, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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