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rmm: Die Handschriften haben durchgängig eine geminierte Form, obwohl nach jw eigentlich eine ungeminierte Form folgt (vgl. Gardiner, Egyptian Grammar, § 462; er führt eine einzige Ausnahme einer geminierten Schreibung an). Aus diesem Grund transkribiert Barta, S. 10 auch nur rmi̯=s.
jw (rmm) und tjw{jw}: Alle Textvertreter beginnen den Satz mit einem jw. Ein zweites jw steht in allen jüngeren Ostraka, die durchgängig aus Deir el-Medineh stammen, zwischen dem enklitischen Personalpronomen der 2. Person Sg. mask. und rm.w=k. Auf dieses zweite jw geht keiner der Bearbeiter näher ein. Da dem jw dort eine Versbegrenzung folgt, fragt sich, ob überhaupt eine einen (Umstands-)Satz einleitende Partikel vorliegt. Vielleicht handelt es sich hier auch um eine bisher nicht belegte Graphie des enklitischen Personalpronomens. Dies würde auch zwei weitere Probleme in diesem Satz erklären: In oDeM 1112vo. und oBrüssel E6768 steht nach dem ersten jw, das als satzeinleitende Partikel gedeutet wird, ebenfalls eine Versbegrenzung. Auch dort wäre bei den bisherigen Lesungen eine Versgrenze VOR dem jw verständlicher. Nimmt man eine neue Graphie *tjwjw an, so könnte das jw jedoch auch dort zu dem enklitischen Personalpronomen des vorigen Satzes gehören, so dass auch dieses tjwjw geschrieben wäre. In dem Fall würde der Satz nicht mit jw rmm=s beginnen, sondern nur mit rmm=s. Damit wäre weiterhin erklärt, weshalb ein geminiertes Verb vorliegt und kein ungeminiertes (s.o.). Dies wäre eine Deutung, die beide jws zu Bestandteilen eines enklitischen Personalpronomens erklärt. Dagegen spricht jedoch Folgendes: Auch bei den beiden älteren Textzeugen oMMA 36112ro. und tCarnarvon III beginnt der Satz mit jw (rmm). Im Gegensatz zu den jüngeren Ostraka schreiben sie aber das Personalpronomen hier und im vorigen Satz ṯw. Erklärt man in den jüngeren Textvertretern das jw zum Bestandteil des Personalpronomens und nicht zur satzeinleitenden Partikel, muss man hier ebenso verfahren. Damit müsste man eine weitere neue Graphie, nämlich neben einem jüngeren *tjwjw auch ein älteres *ṯwjw ansetzen. Das zweite jw fehlt jedoch in diesen beiden älteren Versionen. Dadurch müsste man nun davon ausgehen, dass die Schreiber das erste Personalpronomen ṯwjw, das zweite aber nur ṯw geschrieben hätten, was sehr ungewöhnlich wäre. Aus diesem Grund wird hier davon ausgegangen, dass es sich auch bei dem ersten jw nicht um Teil des Personalpronomens, sondern um die satzeinleitende Partikel handelt. Das zweite jw wurde hier als fehlerhaft gestrichen. Oder liegt an dieser Stelle eine neue Graphie der Präposition r zugrunde, die anstelle des ḥr von oMMA 36112ro. steht? Doch auch dann hätte man wieder eine unbekannte Graphie und man müsste die Position der Versgrenze erklären.
ḥr: Die Präposition erscheint nur in oMMA 36112ro. und wird deswegen von Jäger, S. 162, Anm. 121 abgelehnt. Das Fehlen von ḥr in der frühen Handschrift tCarnarvon III ist kein Indiz, dass auf oMMA 36112ro. ein Fehler vorliegt: Auch dieses Ostrakon stammt wohl aus der 18. Dynastie (vgl. den Fundort, Hayes, S. 7) und ist damit älter als die Belege aus Deir el-Medineh.
grḥ und hrw: In oBrüssel E.3208, oMMA 36112ro. und tCarnarvon III steht statt der adverbialen Verbindung jedes Mal ein indirekter Genitiv. Auf den beiden Ostraka ist vor grḥ jedoch zusätzlich die Präposition m geschrieben, so dass jeweils eines von beiden zu tilgen ist.
rm und ꜣpd: Als Folge der Tilgung von ḥr möchte Jäger, S. 163 mit Anm. 138 in den beiden Lemmata Verben sehen. Das von ihm genannte Verb ꜣpd hat jedoch nicht die von ihm gegebene Übersetzung "ein Vogel sein", sondern "(herbei) eilen" (Wb I 9, 12-14). Ein Verb rm ist bisher nicht belegt. Die eindeutige Pluralschreibung aller Handschriften spricht jedoch dagegen, dass hier Verben vorliegen. Da Jäger dem Satz zudem auch mit seinem Vorschlag keinen erhellenden Sinn abgewinnen konnte, wird hier Bartas Deutung bevorzugt.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Lutz Popko, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Peter Dils, Kay Christine Klinger, Samuel Huster, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdy7M4M3CTk7FqH2Os6rem3Y <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdy7M4M3CTk7FqH2Os6rem3Y>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
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