Token ID IBUBdySZxzjWgUXGkxzOQgkHah0
die bis zu seiner Körperöffnung (oder: Öffnung des Hautgewebes, d.h. bis zur Ohröffnung oder zum äußeren Gehörgang) eingeschlagen/eingehauen ist
– allerdings bleibt etwas von der Unterseite seines Ohres am Körper (oder: am Hautgewebe) haften –,
dann musst du (es) folglich für ihn (den Patienten) durch Nähen hinter dem ẖn.tj-Bereich seines Ohres zusammenhalten.
Kommentare
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- jzp/jsp: Ist ein Verb der Holzverarbeitung. Es wird mit einer Axt oder einem Beil determiniert in einer Schiffsbauszene im Grab des Ibi in Deir el-Gebrawi (Davies, The Rock Tombs of Deir el Gebrâwi, I, ASE 11, London 1902, 20 und Tf. XVI) und steht dort entweder bei einem Mann, der zweihändig mit einer Axt am äußeren Schiffsrumpf (am Heck: pḥ?) arbeitet (Breasted, Surgical Papyrus, 299 bezieht die Inschrift auf den benachbarten Zimmermann, der mit Schlägel und Meißel an der Innenseite des Schiffsrumpfs tätig ist). Das Verb wird transitiv verwendet. Die von Wb. I, 129.6-7 vorgeschlagene Bedeutung "behauen" passt in der Schiffsbauszene (vgl. Faulkner, CDME, 30: "hew, cut"), weniger "abhauen, abschlagen" (Caminos, LEM 406: "to cut, hew off"). In pEdwin Smith ist das Determinativ ein Messer; der Kontext verlangt eine Übersetzung wie "hineinhauen, hineinschlagen" (von einer Axt) oder "einschneiden" (von einem Messer o.ä.) (MedWb I, 105: "einschneiden"). Das Verb wird auch in übertragenem Sinne bei nagendem Hungergefühl (〈 "abbeißen, hineinbeißen") verwendet (Caminos, LEM, 405-406) und dann mit dem schlagenden Arm oder dem schlechten Vogel determiniert (in Wb. I, 132.13 separat unter jsp und nicht jzp eingetragen). In pEbers 91.12-16 (Eb 766f) ist ein Ohr abgespalten (pḥḏ).
- r rʾ ḥꜥw=f: Breasted, Surgical Papyrus, 299 hat r-rʾ als eine zusammengesetzte Präposition "(cutting) through (its flesh)" aufgefasst, aber eine solche Präposition wird von Gardiner, EG, § 178 oder in Wb. II nicht aufgelistet; Breasted vermerkt, dass r-rʾ bislang auch nicht richtig verstanden wurde und die Übersetzung "(cutting) through" nicht sicher ist. Die meisten Bearbeiter verstehen "bis zur Öffnung", was durchaus einen Sinn ergibt, wenn ein Schlag mit einem scharfen Gegenstand von oben nach unten an der Seite des Kopfes entlang geführt wird.
- jḫ.t m ẖr.j n.j msḏr=f: Breasted, Surgical Papyrus, 298 hat dies als einen Adverbialsatz verstanden, wobei er jḫ.t die Bedeutung "injury" zuweist: "the injury being in the lower part of his ear" (gefolgt von Ebbell und Bardinet). Es ergibt jedoch mehr Sinn jḫ.t m in partitivem Sinne zu verstehen "etwas von" und ein Pseudoverbalsatz mit mn(.w) als Pseudopartizip anzusetzen. jḫ.t wird zwar oft als Umschreibung einer nicht näher bezeichneten Krankheitserscheinung verwendet (MedWb I, 99-101; nicht nur Verletzungen/Wunden), muß dann aber weiterhin als etwas unbestimmtes übersetzt werden (vgl. die verschiedenen Verwendungen von jḫ.t bei Breasted, Surgical Papyrus, 142-143 und in MedWb I, 99-103).
- ẖr.j n.j msḏr: Die Kombination von ẖr.j in einer Genitivverbindung mit einem Körperteil kann eventuell als Kompositum aufgefasst werden (vgl. MedWb II, 690-690, Nr. B.II und MedWb II, 692 für das separat gelistete ẖr.j-(n)-ẖ.t). ẖr.j kann eine Graphie von ẖr.w: "das Unten; die Unterseite" sein. Es ist nicht von einer zusammengestellten Präposition *m-ẖr.j-(n) auszugehen.
- ḥꜣ ẖn.tj n.j: Es gibt zwei Interpretationen: (1) entweder ist ḥꜣ ein Substantiv: "die Hinterseite", oder (2) es ist eine Präposition "hinter; um herum". (1) In der Behandlungsanweisung zu Fall 23 (pEdwin Smith Kol. 8.21) steht ḥꜣ n.j msḏr=f statt ḥꜣ ẖn.tj n.j msḏr=f und dort ist ḥꜣ eindeutig ein Substantiv. Deshalb kann ḥꜣ auch in ḥꜣ ẖn.tj n.j msḏr=f ein Substantiv sein. Das ist die bevorzugte Interpretation der Autoren des Grundrisses der Medizin (Grundriß IV/1, 187 mit Anm. 3; Westendorf, Grammatik, 315-316, § 457 mit Anm. 1; Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 62 mit Anm. 2; Westendorf, Handbuch Medizin, 727 mit Anm. 43). Die normale Anordnung der Satzglieder (Objekt vor adverbialem Ausdruck) wäre dann aufgehoben, weil das Objekt Überlänge hat. (2) Falls ḥꜣ eine Präposition ist, ist das Objekt ausgelassen und es folgen zwei adverbiale Ausdrücke. So versteht es Breasted, Surgical Papyrus, 298 (ebenso Ebbell, Bardinet, Allen, Sanchez/Meltzer).
- ẖn.tj: Ist ein sonst nicht belegtes Wort, das in pEdwin Smith 8.19 (Fall 23) ohne Determinativ geschrieben ist. Breasted, Surgical Papyrus, 299 rät die Bedeutung "hollow", wobei er einen Zusammenhang mit ẖnw: "Innenseite" annimmt. ḥꜣ ẖn.tj n.j msḏr wird dann "behind the hollow of the ear", d.h. auf der Außenseite/Rückseite der Ohrmuschel ("hollow" ebenso bei Allen, Sanchez/Meltzer). Wb. III, 368.16 gibt für ẖn.tj selbst keine Übersetzung und fragt sich, ob ẖn.tj n.j msḏr "die Ohrmuschel?" sein kann (Bardinet, Papyrus médicaux, 507: "le pavillon"). Ebbell, Alt-ägyptische Chirurgie, 46 vermutet, dass ẖn.tj die "Cutis-Schicht, Hautlappen o.ä." bezeichnet. Er verweist auf Ebbell, in: AcOr 7, 1929, 29-30, wo er ein Wort ẖn.tjw bespricht (Wb. III, 373.21; MedWb II, 688), das möglicherweise ein Teil der Haut ist (genauer: die Lederhautschicht), vorausgesetzt ẖn.tjw hängt mit ẖn.t: "Tierfell; Schlauch" (Wb. III, 367.12-14) zusammen. MedWb II, 688 gibt für ẖn.tj keine Übersetzung, bescheinigt der Deutung von Ebbell als "Cutis-Schicht, Hautlappen" jedoch eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Westendorf, Papyrus Edwin Smith, 62 und Westendorf, Handbuch Medizin, 727 übersetzen deshalb "Hautschicht(?)". J.G.W. Gispen, Proposal for one common meaning for two lemmata in the Wörterbuch der medizinischen Texte: H̱n.ty in the Papyrus Edwin Smith and H̱nty.w in the Ebers Papyrus: "Umbiegungs-Falte" or "Flexion-fold", in: GM 169, 1999, 55-63 möchte ẖn.tj mit ẖntjw gleichstellen und beide als "Umbiegungsfalte" (eng. "flexion-fold") übersetzen. Ihm steht das Bild des Schreibers vor Augen, der eine Schreibbinse hinter dem Ohr geklemmt hat.
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Bitte zitieren als:
(Vollzitation)Peter Dils, unter Mitarbeit von Altägyptisches Wörterbuch, Lutz Popko, Daniel A. Werning, Token ID IBUBdySZxzjWgUXGkxzOQgkHah0 <https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdySZxzjWgUXGkxzOQgkHah0>, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae, Korpus-Ausgabe 19, Web-App-Version 2.2.0, 5.11.2024, hrsg. von Tonio Sebastian Richter & Daniel A. Werning im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Hans-Werner Fischer-Elfert & Peter Dils im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Zugriff am: xx.xx.20xx)(Kurzzitation)
https://thesaurus-linguae-aegyptiae.de/sentence/token/IBUBdySZxzjWgUXGkxzOQgkHah0, in: Thesaurus Linguae Aegyptiae (Zugriff am: xx.xx.20xx)
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